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1576 - Die Leichengasse

1576 - Die Leichengasse

Titel: 1576 - Die Leichengasse
Autoren: Jason Dark
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Deckung!«
    Wir wollten es tun. Leider war es etwas zu spät, denn plötzlich fielen Schüsse…
    ***
    Jane kam sich vor wie auf einem schmalen Steg, unter dem ein reißender Fluss schäumte, als sie sich dem Ghoul näherte. Es gab nur sie und ihn, alles andere hatte sie ausgeschaltet.
    Der Ghoul sah in ihr eine leichte Beute. Er setzte auf ihre Angst, die sie lähmte und zugleich jeglichen Gedanken an Widerstand unterdrückte, doch genau das war bei Jane nicht der Fall. Sie würde sich nicht so einfach töten lassen. Sie hatte sich vorgenommen, sich bis zum Letzten zu wehren. Leicht würde sie es dieser Kreatur nicht machen, und ihr Blick blieb auf das Beil fixiert.
    Der schleimige Widerling glotzte sie an. Er war extrem erregt. Es zeigte sich daran, dass sein Körper immer mehr von diesem Schleim produzierte. Er quoll aus allen Poren und Öffnungen hervor. Manchmal war das Gesicht von einer dicken Schicht bedeckt, die Elias Grant abwischte, um bessere Sicht zu haben.
    Seine Augen sahen jetzt aus, als wären sie tief in die Schleimschicht hineingedrückt worden. Der Mund öffnete und schloss sich. Schleimfäden rannen an seinem korpulenten nackten Körper hinab, und um ihn herum hatte sich eine Lache gebildet.
    Die Detektivin wollte nicht zu nahe an die Kreatur herangehen. Sie brauchte Bewegungsfreiheit. Deshalb blieb sie auch stehen, als sie es für richtig hielt.
    Der Ghoul fing an zu lachen, was wieder mit einem Blubbern verbunden war. Er riss sein Maul auf uns zeigte seine Zähne. Erneut schob sich die Zunge wie ein schleimiges Band hervor, und er hob beide Arme an, streckte sie Jane entgegen.
    »Komm her!«
    Genau darauf hatte Jane Collins gewartet. Und sie hatte sich längst die entsprechende Antwort zurechtgelegt.
    »Nein, es reicht!«
    Ob der Ghoul zusammenzuckte, war nicht zu erkennen. Jedenfalls war er überrascht und schüttelte sogar den Kopf.
    »Du willst nicht?«
    »So ist es. Wenn du etwas von mir willst, dann musst du mich schon ho-, len.«
    Erneut zeigte sich die Kreatur so überrascht, dass sie zunächst nichts erwidern konnte. Dafür entstanden vor den Schleimlippen Blasen, die sehr schnell platzten, was dem Ghoul wohl gefiel, denn er fing an zu lachen. Er hörte aber schnell wieder auf und sprach Jane mit seiner normalen Stimme an.
    »Es ist gut. Wenn du nicht kommst, werde ich dich holen. Ist dir das klar?«
    »Ich habe damit gerechnet.«
    Die Kreatur machte sich bereit. Sie schüttelte ihren massigen Körper.
    Einige Schleimtropfen machten sich selbstständig und flogen in alle Richtungen.
    Der Ghoul stand auf.
    Es sah behäbig aus, aber das war ein Irrtum. Er konnte sich geschmeidig bewegen. Das alles sah Jane Collins wie nebenbei. Für sie gab es nur noch das Beil, und nach dem griff der Ghoul nicht. So war für Jane schon ein Teil ihrer Rechnung aufgegangen.
    »Du bist etwas Besonderes«, flüsterte er, »das spüre ich. In dir steckt etwas. Ich muss noch herausfinden, was es ist, und das werde ich auch schaffen.«
    Jane ließ ihn reden. Sie hatte trotzdem genau zugehört und Wusste, was ihn so gestört hatte. In ihrem Innern steckten noch immer schwache Hexenkräfte, und genau das musste dem schleimigen Widerling aufgefallen sein.
    Er würde sich trotzdem nicht davon abhalten lassen, sie zu töten. Das war ihr klar, und sie wartete jetzt darauf, dass er angriff. Sie lächelte ihn an, sie wollte ihm zeigen, dass sie keine Angst vor ihm hatte.
    Der Ghoul ging vor.
    Wieder wirkte es schwerfällig, doch er war trotzdem recht schnell, und er hätte Jane auch erwischt, wenn sie nicht einen schnellen Schritt zur Seite ausgewichen wäre. Beinahe wäre sie noch auf eine Kerze getreten. Im letzten Moment zog sie ihren Fuß zurück.
    Sie blieb nicht eine Sekunde lang stehen. Der Weg zum Beil war frei.
    Der Ghoul schaffte es nicht, schneller zu sein. Jane Collins bückte sich, nahm das Beil an sich und drehte sich mit der Waffe in der Hand nach links.
    Auch der Ghoul hatte sich umgewandt. Beide starrten sich an, und Jane musste einfach etwas sagen, sonst wäre sie geplatzt.
    »Komm her, du widerliches Scheusal, damit ich dir deinen Schädel spalten kann…«
    ***
    Es waren zwei Kugeln, die auf uns abgefeuert wurden, obwohl die beiden Schüsse wie einer klangen. Suko, der mich gewarnt hatte, war bereits abgetaucht. Bei Aaron Grant und mir dauerte es etwas länger, und als ich meine Beretta zog und mich fallen ließ, da hörte ich bereits den schrillen Schrei des Bestatters.
    Ich sah ihn taumeln. Mich
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