Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1574 - Töte mich, dunkler Spiegel

1574 - Töte mich, dunkler Spiegel

Titel: 1574 - Töte mich, dunkler Spiegel
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Urlaub gemacht.«
    »Ist verständlich.«
    Ich lehnte mich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.
    »Aber jetzt bin ich wieder im Lande und hoffe, noch etwas Ruhe zu haben.«
    »Wirst du nicht, John.«
    »Ach, und warum nicht?«
    Suko grinste mich an. »Wo du bist, gibt es immer Action. Das ist das Sinclair-Schicksal. Von einem Fluch will ich dabei nicht sprechen.«
    Ich gähnte und trank danach einen Schluck Bier.
    »Du hast ja recht, aber morgen oder übermorgen liegt nichts an.«
    »Das allerdings.« Er deutete auf das Fenster. »Du kannst in eine Maschine steigen und wieder in Urlaub fliegen. Da wird es dich dann erwischen.«
    »Nein, lass mal.«
    Der Abend gefiel mir. Es tat mal wieder gut, mit meinem Freund und Kollegen einfach nur zu reden, ohne dass wir unterwegs waren und irgendwelche Schwarzblüter jagten.
    »Wann kommt Shao zurück?«
    Suko hob die Schultern. »Das kann dauern. Die Frauen spielen ja nicht nur mit ihren Computern. Sie haben jetzt auch noch einen Aktien-Club gegründet und überlegen und wägen ab, was sie kaufen oder verkaufen sollen. Da werde ich die Abende wohl öfter allein sein.«
    »Daran kann man sich gewöhnen«, sagte ich und sprach dabei aus Erfahrung. »Wir können ja dann irgendwo essen gehen und nehmen Bill Conolly mit.«
    »Klasse Idee.«
    »Falls du dich nicht wieder zum Training absetzt.«
    Suko verdrehte die Augen. »Das brauche ich eben. Es ist immer gut, topfit zu sein.« Er schaute auf seine Uhr. »Wie spät haben wir eigentlich?«
    »Zwei Stunden vor Mitternacht.«
    Als hätte ich ein Stichwort gegeben, meldete sich plötzlich das Telefon.
    Seine Melodie sorgte dafür, dass wir uns anschauten.
    »Shao ist das bestimmt nicht«, sagte Suko. »So früh ist sie nie zu Hause.«
    Ich nahm den Apparat aus der Station, schaute auf das Display, sah aber keine Nummer.
    Ich meldete mich.
    »Mr. Sinclair?«, fragte eine mir unbekannte Frauenstimme. »Ja, am Apparat.«
    Ein erleichtert klingender Atemzug folgte, der schon mit einem Stöhnen zu vergleichen war. »Da bin ich aber froh.«
    »Freut mich. Und wer sind Sie?« Ich hatte den Lautsprecher eingeschaltet, damit Suko mithören konnte.
    »Mein Name ist Grace Wilcox.«
    Der Name sagte mir nichts.
    »Pardon, aber müsste ich Sie kennen?«
    »Unter Umständen schon, denn ich wohne mit Ihnen im selben Haus, und ich weiß auch, wer Sie sind und womit Sie sich beschäftigen.«
    »Pardon, Mrs. Wilcox, aber ich kann mir nicht alle Namen meiner Nachbarn und Mitbewohner merken.«
    »Ich wohne auch erst seit einem halben Jahr hier.«
    »Gut, das haben wir geklärt. Darf ich jetzt den Grund Ihres Anrufs erfahren?«
    »Ich habe ein Problem und möchte mit Ihnen darüber sprechen, auch wenn die Zeit ein wenig unchristlich ist, aber ich bin erst vor einer halben Stunde von meiner Arbeit zurückgekehrt.«
    Ich runzelte die Stirn. »Sind Sie denn sicher, dass ich Ihnen helfen kann?«
    »Ich denke schon«, sagte sie leise.
    Es kam jetzt auf mich an. Ich konnte sie abweisen und auf den nächsten Tag vertrösten. Aber ich hörte auf meine innere Stimme, und die riet mir, es nicht zu tun, sondern mir umgehend anzuhören, was die Frau von mir wollte.
    »Gut, Mrs. Wilcox, wenn es so dringend ist, dann kommen Sie vorbei. Ich habe nur Besuch. Mein Kollege Suko ist bei mir, den Sie bestimmt auch kennen.«
    »Oh, das trifft sich gut.«
    »Dann warten wir auf Sie.«
    »Danke, Mr. Sinclair, ich bin so schnell wie möglich bei Ihnen.«
    Das Gespräch war vorbei, und ich stellte den Apparat wieder auf die Station zurück.
    »Was hättest du getan, Suko?«
    Er hob die Schultern. »Frag mich nicht, denn mich hat diese Grace Wilcox nicht angerufen.«
    »Feigling.«
    Er lachte nur.
    »Da sie hier bei uns im Haus wohnt, sagt dir der Name vielleicht etwas?«, fragte ich meinen Freund.
    »Nein. Gehört habe ich ihn noch nie und auch nicht auf einem Klingelschild gelesen.«
    »Nun ja, dann wollen wir mal hören, was sie uns zu sagen hat. Vielleicht stecken wir ja wieder in einem neuen Fall, ohne es zu wissen. Grundlos hat sie mich bestimmt nicht angerufen.«
    »Kann sein.«
    Groß zu raten mussten wir nicht mehr, denn nur etwa drei Minuten später schlug die Türklingel an. Ich stand auf und machte mich auf den Weg, um die Frau hereinzulassen…
    ***
    Durch den Spion hatte ich kurz in den Flur geschaut und tatsächlich nur eine Frau gesehen. Die Optik verzerrte etwas, sodass mir nicht klar wurde, ob ich sie schon mal im Haus gesehen hatte oder nicht.
    Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher