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1574 - Töte mich, dunkler Spiegel

1574 - Töte mich, dunkler Spiegel

Titel: 1574 - Töte mich, dunkler Spiegel
Autoren: Jason Dark
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anfassen konnte. Ein mächtiger Sog hielt sie gepackt, der sie in die andere Welt hineinholte, wo das so lang ersehnte Jenseits auf sie wartete.
    Dass Kid Langster triumphierend lächelte, das sah sie nicht mehr…
    ***
    Es gab drei Zuschauer, die alles mitbekommen hatten. Ihnen hatte es den Atem verschlagen, ganz zu schweigen von der Sprache. Dass die am Tisch sitzenden Freunde überraschter waren als Kind Langster, war von ihren Gesichtern abzulesen.
    Aber auch Langster tat nichts und sah Lena Wilcox nach, die der Spiegel geschluckt und in eine andere Welt gezerrt hatte, die so nah und doch so weit entfernt lag.
    Susan Wild hob die Arme an, fuhr mit beiden Händen über ihre Wangen, und ihr Mund verzerrte sich dabei.
    »Was ist da passiert?«, flüsterte sie. »Himmel, das ist ja furchtbar und nicht…«
    Kid Langster unterbrach sie.
    »Es ist das passiert, weshalb wir uns hier eingefunden haben. Wir wollten den Weg ins Jenseits finden, um zu erleben, was später auf uns zukommen kann.«
    Mit dieser Antwort gab sich Susan nicht zufrieden.
    »Aber das kann so nicht stimmen.«
    »Warum nicht?«
    »Da war ein Mann.«
    »Und?«
    »Er sah aus wie ein Mensch!«
    »Was stört dich daran?«
    Susan suchte nach den richtigen Worten und meinte: »Nun ja - ich - es kann auch Unsinn sein, was ich sage. Aber wieso können normale Menschen im Jenseits existieren?«
    Kid Langster lächelte spöttisch. »Ist das ein normaler Mensch gewesen?«
    »Er sah so aus.«
    »Das Jenseits kann sich eben anpassen.«
    Susan wusste nicht, was sie noch sagen sollte. Sie warf Percy King einen nach Hilfe suchenden Blick zu, aber der Mann mit der Kappe war im Moment nicht fähig, etwas zu sagen. Er starrte nur mit offenem Mund vor sich hin.
    »Angst?«, höhnte Langster.
    Susan hob unbehaglich die Schultern. Angst verspürte sie tatsächlich.
    Aber sie wollte es nicht zugeben. Schließlich hatte sie mitgemacht, sie war wie die Freunde voller Wissensdurst und Tatendrang gewesen, aber die nächste Frage musste einfach hinaus.
    »Kommt Lena zurück?«
    Langster breitete die Arme aus.
    »Das kann ich euch nicht sagen. Vielleicht gefällt es ihr bei den Toten.«
    »Toten?«, echote Percy King. Er musste lachen. »Wie kann es einem bei den Toten gefallen?«
    »Das musst du selbst ausprobieren. Du hättest ja auch den Anfang machen können, aber nein, du hast es Lena überlassen. Jetzt wird sie es als Erste und vielleicht als Einzige von uns wissen.«
    Percy sagte nichts mehr. Dafür warf er Susan einen schnellen Blick zu und sah, dass sie eine Gänsehaut bekommen hatte und ihr Blick ins Leere ging. Die Angst vor dem weiteren Weg war ihr deutlich von den Augen abzulesen.
    So hatten sie es sich wohl nicht vorgestellt.
    Es war bei ihnen mehr Spaß und Neugier gewesen. Die Sucht, immer etwas Neues zu erleben, war in jeder Generation vorhanden.
    Sie schauten wieder auf den Spiegel.
    Ja, da loderten noch die kleinen Feuer, aber das war leider auch alles.
    Es gab keine Spur von Lena Wilcox und dem unheimlichen Mann aus einer anderen Welt…
    ***
    Shao hatte sich an diesem Abend mit ihren Freundinnen vom ComputerClub getroffen, und so war Suko, ihr Partner, allein in der Wohnung.
    Doch da hatte er ebenfalls nicht bleiben wollen. Er war zum Kampftraining gegangen, das allerdings recht früh beendet war, und er hatte keine Lust, allein in seiner Wohnung zu hocken.
    Wer wohnte nebenan?
    Ich!
    Und deshalb war Suko zu mir gekommen, um mit mir einen Männerabend zu verbringen.
    Ich hatte was zu trinken auf den Tisch gestellt. Suko hielt sich an Wasser, aber ich brauchte mal wieder ein Bier. Zudem hatten wir einiges zu bereden, denn die letzten Fälle hatte ich ohne Suko gelöst, und da wollte er natürlich Bescheid wissen.
    Ich berichtete ihm von meinen Abenteuern am Tegernsee und auch über den letzten Fall, der mich nach Schottland geführt hatte.
    »Gratuliere.«
    »Wieso?«
    Suko verzog den Mund. »Du hast wenigstens etwas erlebt. Ich hockte in unserem Büro und konnte es mal wieder bis in den letzten Winkel kennenlernen. Einen Fall gab es nicht. Ich habe nur bei einer Geiselnahme den Unterstützer gespielt. Das war auch mehr Zufall, weil ich gerade in der Nähe war.«
    »Ist sie glücklich ausgegangen?«
    »Ja, die Geisel und ihr Kidnapper leben noch. Es war ein Junkie, der Geld für Stoff erpressen wollte. Kein großes Problem - im Gegensatz zu deinen Auftritten.«
    Jetzt verzog ich die Lippen. »Auftritten ist gut. Die hätte ich mir gern erspart und lieber
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