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1570 - Das Haus der Geborgenheit

Titel: 1570 - Das Haus der Geborgenheit
Autoren: Unbekannt
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könnte von der jungen Tefroderin etwas über die Superintelligenz ES erfahren! Man hatte mit einem Paralysator schweren Kalibers auf ihn geschossen. Wahrscheinlich war er drei bis vier Stunden lang bewußtlos gewesen.
    Er horchte. Von irgendwoher kamen Stimmen. In unmittelbarer Nähe schien dagegen niemand zu sein.
    Vorsichtig öffnete er die Augen. Er- lag, wie er sich ausgerechnet hatte, auf einer primitiven Trage. Sie stand in einem ansonsten kahlen, unbeleuchteten Raum. Das einzige Licht fiel durch eine offene Tür. Von jenseits der Tür kamen die Stimmen, die er gehört hatte.
    Er versuchte sich zu bewegen. Aha! Da lag der Hase im Pfeffer! Sie waren schlau genug gewesen, ihn in ein Fesselfeld zu hüllen. Er konnte nicht einmal den Arm heben. Er konzentrierte sich auf die Stimmen, die aus dem Nebenraum kamen. Sie sprachen tefrodisch. Es waren zwei männliche Wesen, die sich da unterhielten.
    Nachdem der Gehörsinn sich eingespielt hatte, verstand Bull sie einwandfrei. „Manchmal kommen mir Zweifel", sagte der eine. „Ich meine, bei Licht betrachtet sieht das Ganze aus wie hanebüchener Hokuspokus. Beschwörung der Vergangenheit durch illegitime Suche nach verschwundenen Superintelligenzen! Die mörderischen Tyrannen kehren zurück! Wer mag so etwas glauben?"
    Eine kurze Pause entstand, dann fuhr der Sprecher fort: „Aber wenn ich zu einer der Versammlungen gehe wie heute Abend, dann leuchtet mir die Sache ein. Es ist wirklich so, wie die Maahks sagen. Entweder wir lösen alle Bindungen zu den Völkern der Milchstraße, oder sie reißen uns mit ins Verderben. Die Maahks verstehen sich auf solche Dinge. Sie haben wirklich Verbindung mit ihren Ahnen. Sie begreifen die Vergangenheit und können daher sagen, was die Zukunft für uns bereithält."
    „Ich war auch ein Zweifler", bekannte der zweite Sprecher. „Aber das ist lange her. Ich frage mich, warum der Virth und der oberste aller Greks nicht härter durchgreifen. Wir könnten die Galaktiker längst los sein ..."
    Er unterbrach sich. „Hörst du’s? Da kommt jemand. Wird unser Freund sein."
    Eine Tür ging. Schwere Schritte wurden hörbar. Ein stechender Geruch hing plötzlich in der Luft.
    Ammoniak, signalisierte das Gehirn. Eine Stimme, die eindeutig von einem Externaudio verarbeitet worden war, wurde hörbar. Sie sprach Kraahmak. „Wo ist er?"
    „Wir bringen ihn dir", antwortete einer der beiden Tefroder, ebenfalls in der Sprache der Maahks. „Ich nehme an, er ist noch bewußtlos."
    „Um so besser für ihn", sagte der Maahk. „Dann merkt er nicht, was ihm geschieht."
    Reginald Bull hörte ein feines Singen, und gleich darauf setzte sich die Welt ringsum in Bewegung: Die Trage, auf der er ruhte, mochte von der billigen Sorte sein, aber sie besaß ein kleines Antigravtriebwerk.
    Sie steuerte zielbewußt auf die offene Tür zu und glitt mit geringer Geschwindigkeit in den angrenzenden Raum.
    Bull sah keinen Sinn darin, den Bewußtlosen zu spielen. Er hatte die Augen offen. Das erste, was er zu sehen bekam, war ein in einen Schutzanzug gekleideter Maahk. Hinter der Sichtscheibe des Helms wallten weißliche Dämpfe, durch die das Grün der vier Augen schimmerte. Der Maahk war von gedrungener Gestalt, weitaus kleiner als seine Artgenossen. „Sieh an, Grekzehn!" spottete Bull.
    Die Liege vollführte eine Vierteldrehung und setzte auf. Reginald Bull sah einen Tisch mit sechs Stühlen. Auf dem Tisch standen Kommunikationsgeräte. Die beiden Tefroder, deren Unterhaltung er zugehört hatte, waren beim Eintritt des Maahks aufgestanden. Im Hintergrund stand ein langes, sofaähnliches Möbelstück, auf dem zwei reglose Gestalten lagen. Reginald Bull bekam große Augen. Einer der beiden Bewußtlosen war Mahavi, Gästebetreuer am Ort der Behaglichkeit. Die zweite Gestalt war die der jungen Tefroderin, der Bull vom Haus der Ersten Geborgenheit aus gefolgt war. Warum waren sie ohnmächtig? Hatten sie den drei Verschwörern als Köder nicht vorzügliche Dienste geleistet?
    Dem Maahk war das Interesse, das Reginald Bull an den beiden reglosen Körpern zeigte, nicht entgangen. „Sie sind wirksam, nicht wahr?" sagte er. „Als du sie über Kelatan mindao flüstern hörtest, konntest du der Versuchung nicht widerstehen, dir weitere Informationen zu beschaffen."
    „Was ist mit dem Sonnentransmitter?" fragte Bull. „Was für ein Geheimnis versucht ihr dort zu verbergen?"
    „Kein Geheimnis", antwortete der Maahk. „In Kelatan mindao schlummern kosmische Kräfte.
    Wir
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