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157 - Der Tod von Baikonur

157 - Der Tod von Baikonur

Titel: 157 - Der Tod von Baikonur
Autoren: Dämonenkiller
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glitten von der Schotterstraße und wühlten sich durch den unbefestigten Boden. So entstand genug Platz, daß der graue Seat vorbeikonnte. Der Fahrer mußte das Ausweichmanöver bemerkt haben, denn er wurde jetzt noch schneller.
    „Der bricht sich das Genick", unkte der Dämonenkiller.
    Da war der Wagen schon heran, rauschte an dem Range Rover vorbei. Zwischen den beiden Wagen waren nur einige Zentimeter Abstand. Abi pfiff durch die Zähne.
    Vor ihnen trat der Seat-Fahrer jetzt auf die Bremse. Auf dem Schotter rutschte er, stellte sich quer und kam zum Stehen. Abi, der ohnehin ziemlich langsam fuhr, hatte da weniger Schwierigkeiten. „Der will etwas von uns", sagte Dorian. Unwillkürlich spannte er sich an. Aber um einen Abgesandten der Schwarzen Familie würde es sich bei dem wahnwitzigen Seat-Fahrer kaum handeln; den Dämonen standen andere Möglichkeiten zur Verfügung, wenn sie planten, sich mit Dorian oder einem seiner Gefährten zu unterhalten. Und meistens waren diese Unterhaltungen nichts anderes als Kampf. Kampf ums Überleben. Denn Dorian hatte den Dämonen vor langer Zeit den Kampf angesagt. Und so lange er lebte, würde er ihn führen.
    Der Fahrer stieg aus. Er trug einen schwarzen Mantel, ein finsteres Gesicht und einen Vollbart. Er winkte heftig.
    „Den kennen wir doch. Was macht der Knabe denn hier?" stöhnte Abi auf.
    „Kiwibin", sagte Dorian.
    Wenn der Russe hier auftauchte, dann war irgend etwas im Busch. Kiwibin war der Dämonenjäger des KGB, ein Schlitzohr, wie es im Buche stand. Dorian hätte viel darum gegeben zu erleben, daß Kiwibin auch nur ein einziges Mal einen geraden Weg beschritt, um etwas zu erreichen.
    Normal wäre es gewesen, im Castillo anzurufen.
    Statt dessen tauchte er überraschend hier draußen auf und stoppte den Range Rover auf so spektakuläre Weise.
    Dorian stieg aus. Auf der anderen Seite schwang sich der Däne nach draußen. Kiwibins Gesicht hellte sich auf.
    „Brüderchen Flindt! Towarischtsch Hunter! Das trifft sich großartig", sagte er. „Sie kommen am besten sofort mit. Ich brauche Ihre Unterstützung. Steigen Sie ein."
    Dorian tippte sich respektlos an die Stirn.
    „Haben Sie sonst noch besondere Wünsche, Mister Kiwibin? Normalerweise sagt man erst einmal brav guten Tag, wenn man sich nach längerer Zeit wiedersieht."
    „Nun steigen Sie schon ein", drängte der Russe. „Es eilt."
    „So eilig ist gar nichts", erwiderte Dorian. „Wie wäre es, wenn Sie zum Castillo voraus führen und wir da erst einmal über das reden, was Sie für so dringend erachten? Wir…"
    Die Beifahrertür öffnete sich. Ein Mann in grauer Kleidung schraubte sich hervor. Er hielt eine großkalibrige Pistole in der Hand.
    „Tun Sie, was Genosse Kiwibin sagt", krächzte er rauh und in holperigem Englisch. „Sofort. Es eilt wirklich."
    Kiwibin öffnete einladend die hinteren Türen des Seat. „Bitte. Der Wagen ist komfortabel und geheizt. Unser Flugzeug wartet schon."
    Dorian und Abi sahen sich an. Der Dämonenkiller überlegte, ob er es riskieren konnte, Kiwibins Begleiter zu entwaffnen. Das Kidnapping auf freiem Gelände gefiel ihm gar nicht. Aber er war sicher, daß Kiwibin noch eine Trumpfkarte in der Hand hielt. Wenn er es sich in den Kopf gesetzt hatte, Dorian und Abi mitzunehmen, würde er das auch tun.
    „All right. Steigen wir ein. Vielleicht wird Mister Kiwibin dann etwas gesprächiger", sagte Dorian. Sie nahmen im Fond des Wagens Platz. Der Mann in Grau ließ die Pistole wieder verschwinden. Flindt, der hinter ihm saß, hob die Hand, um zuzuschlagen. Aber Dorian hielt ihn zurück.
    „Wir können den Rover nicht einfach hier stehen lassen", sagte er.
    „O doch", sagte Kiwibin und wendete den ohnehin schon quer stehenden Seat. „Ich möchte noch heute mit Ihnen in Baikonur sein. Die Maschine wartet schon. Jede Minute ist kostbar."
    „Sie sind ja verrückt", sagte Flindt.
    „Baikonur? Ist das nicht der russische Raumflughafen in Zentralkasachstan?"
    Kiwibin nickte und gab Gas.
    „Hören Sie. Wir müssen die anderen informieren. Und falls wir auf Dämonenjagd gehen, brauche ich Hilfsmittel. Ich muß…"
    „Gegen Werwölfe helfen im allgemeinen Silberkugeln", sagte Kiwibin. „Und die bekommen Sie von mir. Mein Begleiter wird im Castillo anrufen, daß Sie mit mir fliegen und daß der Wagen abgeholt wird."
    „Baikonur… Werwölfe", murmelte Dorian. „Kiwibin, was drehen Sie da schon wieder für ein Ding?"
    Kiwibin verzog das Gesicht.
    „Ich werde es Ihnen
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