Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
157 - Der Alchimist des Satans

157 - Der Alchimist des Satans

Titel: 157 - Der Alchimist des Satans
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
an mich. Sie wich in den nächsten Minuten nicht von meiner Seite, als wäre sie darauf dressiert, »bei Fuß« zu gehen.
    Gemeinsam betraten wir die geräumige Küche, und ich hoffte, daß der kleine Alchimist hier Zuflucht gesucht hatte.
    ***
    Dwight Yulin hatte sich auf der Treppe versteckt. Niemandem war es aufgefallen. Er war hinter den groben Läufer gekrochen, und die Männer waren über ihn hinweggestiegen. Auch die Katze hatte ihn nicht gewittert. Nun schob er den Kopf vorsichtig vor und blickte hinunter.
    Tony Ballard verschwand mit der verfluchten Katze in der Küche, Mr. Silver betrat das Wohnzimmer, und Rip Hunnicutt ging in sein Arbeitszimmer.
    Yulin grinste höhnisch. »Dort unten könnt ihr mich lange suchen«, sagte er leise.
    Die Idee mit der Stromfalle hatte er noch nicht aufgegeben, und er war auch immer noch entschlossen, die Hunnicutts zu vergiften. Da Zacko nicht mehr existierte, mußte er alles selbst machen, aber das störte ihn nicht. Wichtig war nur der Erfolg.
    Ihr seid mir nicht gewachsen! dachte Yulin trotzig. Ich bin zwar klein, bin euch aber dennoch überlegen.
    Der Alchimist zwängte sich hinter dem Teppich hervor, der von einer Messingstange gehalten wurde. Er kletterte die Stufen hinauf, es war beschwerlich für ihn, von einer Etage zur anderen zu gelangen. Obwohl er schon seit 150 Jahren so klein war, wollte er sich nicht daran gewöhnen.
    Immer intensiver träumte er davon, eines Tages seine ursprüngliche Größe wiederzuerlangen. Es mußte eine Möglichkeit geben, den Minisierungszauber rückgängig zu machen. Sobald sein Haus wieder ihm allein gehörte, würde er eine neue Versuchsserie starten.
    Ich muß sie mir vom Hals schaffen! ging es Yulin durch den Kopf.
    Dazu benötigte er zunächst einmal den Draht, den Zacko holen sollte. Wo er lag, wußte Yulin. Ächzend schob er sich über die oberste Stufe der Treppe.
    Unten rückten die Männer Tische und Stühle beiseite, im Wohnzimmer ratterte eine Anrichte über den Parkettboden.
    Ja, sucht nur, dachte Yulin belustigt. Sucht mich nur dort unten, ihr Idioten. Inzwischen kann ich hier oben ungestört meine Arbeit tun.
    Mit »Arbeit« meinte er, Tony Ballards Türknauf unter Strom zu setzen!
    Er lief dorthin, wo nur noch ein bißchen Staub von Zachary »Zacko« Cane übriggeblieben war. Hier hatte die Katze den Buckligen totgebissen, und dort lag der Draht, der für die Stromfalle nötig war. Yulin holte ihn sich und eilte damit auf das Zimmer zu, in dem in der vergangenen Nacht Harris Teague hätte sterben sollen. Yulin ärgerte sich jetzt noch darüber, daß es nicht geklappt hatte.
    Nun mußte statt Teague eben Tony Ballard dran glauben!
    ***
    Sie schritten durch einen nüchternen Gang. Eine Flucht wäre unmöglich gewesen, denn Todd und Phoenix paßten gut auf sie auf, doch sie dachten nicht im entferntesten daran, sich aus dem Staub zu machen. Niemand rückt aus, wenn er weiß, daß er in Kürze reich beschenkt und gefeiert wird. Velda Hunnicutt warf einen Blick über ihre Schulter. Phoenix lächelte sie aufmunternd an, und sie bedauerte, daß sie und Ginny nach der Ehrung nicht bleiben konnten. An jedem anderen Abend hätte sie Rip angerufen, und er wäre gekommen, doch heute ging das nicht. Es war wichtiger, daß das Haus von diesem gefährlichen Spuk befreit wurde. Die Hunnicutts konnten nicht fortgehen und sich vergnügen und Tony Ballard und Mr. Silver den Job allein tun lassen. Schließlich ging es um ihr Heim.
    Loretta Thaxter öffnete eine Tür und betrat einen leeren Raum.
    »Wir befinden uns hier direkt hinter der Bühne«, erklärte sie.
    Eine Wand des Raumes wurde von einem nilgrünen Vorhang verdeckt.
    »Wieso hört man den Lärm nicht, der im Club herrscht?« fragte Velda.
    »Es gibt hinter diesem Stoffvorhang noch einen zweiten aus feuerfestem Material«, antwortete Loretta. »Er ist zudem auch schallisolierend.«
    Velda Hunnicutt gab sich mit dieser Erklärung zufrieden.
    »Ich muß Sie jetzt alleinlassen«, sagte Loretta.
    Velda schaute sie überrascht an.
    »Ich muß mich im Club zeigen, muß die Stimmung ein bißchen anheizen, damit man Ginny mit frenetischem Applaus empfängt«, versetzte Loretta. »Todd und Phoenix bleiben bei Ihnen. Nach meiner Ansage öffne ich von der anderen Seite die Vorhänge, und Sie beide haben Ihren großen Auftritt. Wir lassen Nebel wallen und Spotlights auf Sie richten. Ich bin sicher, es wird für Sie beide ein unvergeßliches Erlebnis.«
    Loretta verließ den Raum.
    Todd und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher