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157 - Der Alchimist des Satans

157 - Der Alchimist des Satans

Titel: 157 - Der Alchimist des Satans
Autoren: A.F.Morland
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konzentrieren. Er wollte nicht für alle Zeiten so klein bleiben. Er würde an alte Experimente anknüpfen und eventuell Elektrizität mit einbeziehen. Zacko würde sich dafür zur Verfügung stellen müssen. Wenn die Sache schiefging, würde der Bucklige sein Leben verlieren, aber das war kein großer Verlust. Sollte sich ein Erfolg einstellen, würde Yulin das Experiment auch an sich selbst vornehmen.
    150 Jahre sind genug! sagte sich der Alchimist. Ich möchte endlich meine normale Größe wiedererlangen.
    Ein Schrei gellte auf.
    Zacko! dachte Yulin sofort. Und: Die Katze hat ihn entdeckt!
    ***
    Als der Bucklige gegen die Wand flog, preßte es ihm den Brustkorb zusammen, und ein entsetzter Schrei entrang sich seiner Kehle. Er verlor den aufgerollten Draht und den Dolch, landete auf dem Boden, wälzte sich herum und sprang auf. Jenny peitschte die Luft aufgeregt mit dem Schwanz und schlug mit den Pfoten abermals zu. Für Zacko hatten die vorgestreckten Krallen die Größe von Krummsäbeln.
    Er sprang zurück, die Krallen zerfetzten seine Kleidung. Er sah seinen Dolch blinken und hechtete danach.
    Jenny traf ihn im Flug und wirbelte ihn hoch, bevor er den Dolch erreichte. Er knallte auf den Boden, sofort war die Katze über ihm, riß das Maul auf und biß zu. Wieder schrie Zacko. Er dachte, das Tier würde ihn mit diesem Biß töten, doch es stellte sich heraus, daß die Katze dazu nicht in der Lage war. Ihre spitzen Zähne durchbohrten ihn zwar, aber es machte ihm nichts aus. Er spürte keinen Schmerz und verlor auch nicht sein Leben. Ein Gedankenblitz durchzuckte ihn, ihm fiel ein, wie ihm vor 150 Jahren Yulin aufgetragen hatte, Spencer Krige zu erstechen. Es war ihm nicht gelungen, weil das Teufelsblut den Mini-Mann zu einem magischen Wesen gemacht hatte.
    Und das war heute auch er.
    Ein magisches Wesen, das man mit gewöhnlichen Waffen nicht töten konnte - und auch nicht mit Katzenzähnen.
    Seine übermäßige Angst vor Jenny war unbegründet gewesen. Die Katze konnte ihn nicht umbringen, nicht einmal verletzen. Sie konnte ihn nur durch die Gegend werfen oder festhalten, und letzteres barg die Gefahr in sich, daß Tony Ballard und Mr. Silver erscheinen und ihm mit magischen Waffen den Garaus machen würden. Das bedeutete für ihn, daß er versuchen mußte, sich so schnell wie möglich zu verstecken.
    Er riß sich los und stürmte vorwärts, aber Jenny war ungemein schnell. Sie erwischte ihn immer wieder, schlug zu und biß ihn. Er wollte hinter einer Bodenvase verschwinden, doch das ließ die Katze nicht zu. Er bekam von ihr einen Schlag, der ihn fünf Meter zurückwarf.
    Und auf der Treppe polterten Schritte.
    Mindestens zwei Männer.
    Bestimmt Tony Ballard und Mr. Silver!
    ***
    Sie nannten sich Todd und Phoenix, die Vertrauten von Loretta Thaxter. Dies waren nicht ihre richtigen Namen, sie hatten sie für die Dauer ihres Erdaufenthalts angenommen. Auch Loretta hieß in Wirklichkeit Nobitha, doch die wenigsten wußten das. Nachdem sie das Büro verlassen hatten, begaben sie sich zur Bar, wo Velda und Ginny Hunnicutt inzwischen Platz genommen hatten.
    Ginny bestellte zwei Gin-Fizz. »Oder hättest du lieber etwas anderes gehabt?« fragte sie ihre Mutter.
    »Nein, nein, Gin-Fizz Ist schon in Ordnung. Frauen sollten die ganz harten Sachen meiden.«
    Ihre Drinks wurden vom Barkeeper - auch er sah aus wie ein Teufel - auf den Tresen gestellt.
    »Mir gefällt diese Glorifizierung der Hölle nicht«, bemerkte Velda. »Ich finde das dumm und geschmacklos.«
    »Ehrlich gesagt, ich bin von diesem Club auch nicht begeistert«, gab Ginny zurück. »Ich bin heute das erste und das letzte Mal hier.«
    »Die Trinks gehen auf Kosten des Hauses«, sagte Todd hinter ihnen.
    Velda drehte sich auf dem Hocker um und sah ihn und seinen Begleiter verwundert an. »Weil wir zum ersten Mal hier sind?«
    »Weil wir Ihnen eine kleine Freude machen wollen«, erwiderte Todd.
    »Ist der Club bei allen Gästen so spendabel?« erkundigte sich Velda.
    »Nur bei besonderen Gästen«, antwortete Phoenix. »Erlauben Sie, daß wir uns vorstellen? Ich bin Mr. Phoenix, das ist Mr. Todd.«
    »Ich nehme an, Sie wissen, wer wir sind«, sagte Velda. Sie nahm an, daß sie eingeladen wurden, weil sie zu dem Erfolgsautor Rip Hunnicutt gehörten, doch das war ein Irrtum, wie sich gleich herausstellte. Todd und Phoenix hatten keine Ahnung, wie sie hießen. Sie mußten es ihnen erst sagen, und selbst dann klingelte es noch nicht bei den beiden. Um so mehr
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