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1569 - Finale für Taurec

Titel: 1569 - Finale für Taurec
Autoren: Unbekannt
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- und erstarrte.
    Vor ihm stand ein unbekannter Humanoider. Er gehörte keinem der Humanoidenvölker von Truillau an, und Quartein hätte ihn für einen Terraner gehalten, wenn dies nicht ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre.
    Der Mann war zwei Meter groß, hager und hatte ungekämmtes, unordentliches blondes Haar, und auch über dem Mund trug er eine Haarzier. Er war völlig nackt. „Was bist denn du für einer?" fragte der Unbekannte. „Ein Roboter? Ein Klon? Bist du hier beschäftigt? Wenn du gekommen bist, um dich meiner anzunehmen, dann tu, was nötig ist. Rede endlich, Kretin!"
    Quartein hatte es die Sprache verschlagen. Er dachte nach und kam zu dem einzig möglichen Schluß, nämlich daß Taurec ihm nicht die Wahrheit gesagt hatte, als er von Monos als dem Einzigen sprach. Er mißbrauchte Gesil demnach doch als Große Mutter. „Deine Existenz hat mich im ersten Moment so überrascht, daß ich keine Worte fand", sagte Quartein entschuldigend. „Aber nun weiß ich Bescheid. Verfüge über mich!"
    „Was soll ich mit dir?" fragte der hagere Mann belustigt. „Auf dir reiten?"
    „Soll ich dich ins Zentrum der Macht fliegen und dir dort eine der Wohnpyramiden zuweisen?" bot Quartein an. „Wer bist du denn eigentlich, daß du hier so ohne weiteres eindringst und dich dermaßen aufspielst?"
    „Ich heiße Quartein und bin Taurecs Vertrauter. Und wie darf ich dich nennen?"
    „Wie war’s mit ... Endehar Roff! Ja, so kannst du mich nennen - Endehar Roff. Und wer ist Taurec?"
    „Dein Vater."
    Endehar Roff schwieg daraufhin. Schließlich sagte er: „Bring mich hier weg! Ich möchte diesen Ort nie wiedersehen."
    Nachdem er Endehar Roff in einer der anderen Pyramiden untergebracht hatte, sah und hörte er von Taurecs beiden Klon-Söhnen einige Tage nichts. Am dritten Tag nach dieser Begegnung hatte er eine weitere mit einem bis dahin unbekannten Humanoiden.
    Quartein traf ihn in seinem Kommandostand in der Hauptpyramide.
    Als Quartein sein Büro betrat, hatte ihm der Unbekannte gerade den fetten Rücken zugekehrt und war über das in einem Tisch untergebrachte Terminal gebeugt.
    Diesmal ließ sich Quartein nicht mehr verblüffen und sorgte lieber seinerseits für Überraschung bei seinem Besucher, indem er für die Ohren Humanoider nicht gerade wohlklingende Geräusche von sich gab. Der Unbekannte wirbelte erschrocken herum und sah Quartein aus einem feisten Gesicht mit großen Augen an. „Entschuldige, wenn ich dir Ungemach verursacht habe", sagte Quartein. „Aber du hättest mir deinen Besuch ankündigen müssen, um mich auf deine Existenz vorzubereiten. Ich hatte keine Ahnung, daß Taurec drei Söhne gezeugt hat."
    Der dicke Humanoide erholte sich schnell von seiner Überraschung und erklärte: „Ich bin nicht gezeugt worden - es muß eher erzeugt heißen. Du bist Quartein, nicht wahr? Wenn du mir eine Frage gestattest - glaubst du wirklich, daß du in der Lage bist, die Probleme in Truillau zu managen?"
    „Ich würde es mir zutrauen. Aber vielleicht hat Taurec daran gedacht, mich durch dich ablösen zu lassen."
    Der Dicke machte eine abfällige Handbewegung. „Kein Interesse. Mein Revier ist die Mächtigkeitsballung ES."
    Obwohl dieser dritte Klon kosmokratischen Geblüts so ganz anders aussah als Pedrass Foch oder Endehar Roff, war die Ähnlichkeit mit Taurec unverkennbar - zumindest für ihn, der ein Kenner von Taurecs Person war.
    Gesils Erbgut suchte er dagegen in allen dreien vergeblich, aber sie war ihm auch nicht vertraut. „Ich sehe deinen Vater in dir", sagte Quartein. „Du kannst mich beim Namen nennen. Ich nenne mich Wello Banir."
    „Was kann ich für dich tun, Wello Banir?" erkundigte sich Quartein. „Nichts. Ich bin schon wieder auf dem Weg. Ich finde mich allein zurecht. Wollte nur mal einen Blick in deine Unterlagen werfen. Ich kann nur hoffen, daß du mit deiner Sisyphusarbeit zu Rande kommst."
    Ohne ein weiteres Wort verließ Wello Banir den Raum.
    Quartein verstand nicht, warum Taurec ihm diese Überraschung bereitete und einen Klon-Sohn nach dem anderen aufmarschieren ließ - obwohl er ihm versichert hatte, lediglich einen Monos klonen zu wollen.
    Es hätte Quartein in diesem Moment nicht gewundert, wenn ein vierter Taurec-Gesil-Klon aufgetaucht wäre.
    Aber dies geschah erst einen Planetentag, also 49 terranische Normstunden, später.
    Quartein war mit einer Antigravscheibe aufs Meer hinausgefahren und war gerade damit beschäftigt, eine chemische Analyse der Flüssigkeit
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