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1569 - Finale für Taurec

Titel: 1569 - Finale für Taurec
Autoren: Unbekannt
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längst abgelegt. Zumindest scheinst du, was das Schicksal der Völker deiner Heimatgalaxis betrifft, keine zu haben. Und das achte ich an dir. Das deutet an, daß du kosmisches Denken gelernt hast. Aber während du akzeptierst, daß wir die Truillauer für meine Zwecke benutzen und sie über ein diktatorisches System unterdrücken, hast du Mitleid mit den Galaktikern. Wie ist dieser Widerspruch zu erklären?"
    „Ganz einfach", sagte Quartein. „Alle Maßnahmen, die wir in Truillau ergreifen, dienen dem höheren Zweck, dir zu deinem Kosmokratenrecht zu verhelfen. Das hat Priorität vor allem. Was auch den Truillauern geschieht, ist nicht gegen sie gerichtet; manches wird ihnen, auch wenn sie es nicht so sehen, von Nutzen sein. So etwa die Tatsache, daß du ihnen eine Technologie überläßt, für deren Entwicklung sie tausend Jahre brauchen würden.
    Aber es ergibt keinen Sinn, den Galaktikern der Milchstraße Schaden zuzufügen. Wo entsteht daraus für den höheren Sinn ein Nutzen?"
    Taurec hatte sich schnell wieder beruhigt. „Ich muß da etwas berichtigen, mein lieber Quartein", sagte er und war dabei die Sanftmut in Person. „Trotz gegenteiliger Beteuerungen scheinst du doch zu glauben, daß mich Rachegelüste bewegen. Ich hege keinen Groll gegen Perry Rhodan, das wäre unter meiner Würde. Weder habe ich Gesil aus diesem Grund zu mir geholt und ihr Genmaterial mit meinem vermischt, noch lauere ich deshalb auf Eirene. Wenn du das glaubst, beleidigst du mich."
    „Solch mindere Motive habe ich dir nie untergeschoben, Taurec", versicherte Quartein. „Ich verstehe nur nicht, was es dir - außer Befriedigung von Rachegelüsten - bringen kann, wenn die Galaktiker in die Knechtschaft der Cantaro getrieben werden."
    Taurec seufzte. Vielleicht dachte er in diesem Augenblick, wie mühsam es war, einen Freund so niedriger Abstammung zu haben und ihm die Pläne eines Kosmokraten detailliert auseinandersetzen zu müssen. „Du kennst noch nicht alle Hintergründe, Quartein. Laß sie mir dir erklären. Die Archäonten sehen keinen anderen Ausweg, um das Universum vor ihren verrückt gewordenen Artgenossen zu schützen, als die gesamte Milchstraße von den Cantaro hermetisch abriegeln zu lassen. Dies wird bereits in den nächsten Jahren geschehen. Hoffentlich bald. Und wenn die Cantaro ihre Arbeit getan haben, dann wird Monos sie übernehmen - und somit die Macht über die Milchstraße. Ist es nicht ein faszinierender Gedanke, eine ganze Galaxis abzuschotten? Nichts kann danach mehr raus, und nichts kann hinein! Und dieser ganze Aufwand nur darum, damit nicht ein paar verrückte Überwesen andere Galaxien terrorisieren!"
    „Und was hat Monos davon, wenn er die geschlossene Galaxis übernimmt?" wollte Quartein wissen. „Er dient damit seinem Vater, was sonst?" sagte Taurec lachend. „Die Cantaro sind mit dieser Aktion meine Wegbereiter für den Gang hinter die Materiequellen."
    „Ich verstehe", sagte Quartein. „Dadurch bekommt die Sache für mich einen tieferen Sinn - und Akzeptanz. Ich möchte mir nur noch in einem Punkt Gewißheit verschaffen, Taurec."
    „Nur zu", sagte Taurec. „Du weißt, daß ich vor dir keinerlei Geheimnisse habe."
    „Du hast immer nur davon gesprochen, eine Superintelligenz zur Materiequelle machen zu wollen, um über diese zu den Kosmokraten gelangen zu können. Aber du hast nie einen Namen genannt. Vermute ich richtig, daß die von dir ausgewählte Superintelligenz ES war?"
    „Exakt", sagte Taurec. „Diese Schlußfolgerung war aber auch wirklich nicht schwer."
    „Wie gesagt, ich wollte nur die Bestätigung dafür haben."
    Nun erschien Quartein alles klar, und er hatte keinerlei Vorbehalte gegen Taurecs Handlungsweise mehr. Die Superintelligenz ES hatte sich zurückgezogen und sich somit Taurecs Zugriff entzogen; vermutlich ihre einzige Chance, sich nicht zur Materiequelle entwickeln zu müssen. Wenn sie nun merkte, daß eine Galaxis ihrer Mächtigkeitsballung ernsthaft bedroht wurde, würde sie das wohl aus ihrem Versteck locken - und Taurec bekam seine zweite Chance. Quartein fand, daß diese Überlegung von zwingender Logik war.
    Als er seine Gedanken jedoch aussprach, erntete er von Taurec nur spöttisches Gelächter. „Habe ich dir nicht gesagt, daß ich diesen Weg nur einmal zu gehen versuchen konnte?" erklärte der Kosmokrat dann. „Nun muß ich eine andere Methode wählen. Monos, Gesil und Eirene sind die Antwort! Es ist Kosmokratensubstanz, die ich brauche! Das ist doch nicht
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