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1568 - Schreckenskammer

1568 - Schreckenskammer

Titel: 1568 - Schreckenskammer
Autoren: Jason Dark
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stehen nicht im Weg.«
    Es gab hier einige freie Stellen, an denen sie parken konnten.
    Auch Bill kletterte wieder in den Polo. Seine Frau hatte schon die Innenbeleuchtung eingeschaltet.
    Auf dem Deckel des Gefäßes glitzerten die beiden Klebestreifen im Licht.
    Sheila hatte den richtigen Einfall. »Weißt du, was ich denke, Bill?« Sie tippte gegen das Gefäß. »Das ist keine Vase, sondern eine Urne. Jawohl, eine Urne.«
    Der Reporter sagte zunächst mal nichts. Es hatte ihm die Sprache verschlagen. Er schaute noch mal genauer hin, drehte das Fundstück zwischen den Handflächen und lachte leise.
    »Findest du das so spaßig?«
    »Nein, aber ich gebe dir recht. Das ist eine Urne. Da rennt doch tatsächlich ein Typ durch die Nacht, der eine Urne bei sich hat.«
    »Eine?«
    Bill runzelte die Stirn. »Du meinst doch nicht etwa, dass er noch weitere bei sich hatte?«
    »Die Tasche war schließlich groß genug.«
    »Ja, das stimmt. Dann ist ihm eine Urne bei dem Zusammenprall herausgefallen.«
    »So muss es gewesen sein, Bill.«
    Der Reporter stöhnte auf. Seine Müdigkeit war verschwunden, aber seine gute Laune ebenfalls. Er sprach es nicht aus, doch er konnte sich vorstellen, dass das Schicksal mal wieder eine böse Überraschung für sie bereithielt.
    »Wir mal wieder«, sagte er.
    Sheila lachte ihn an. »Warum sagst du das so komisch? Du müsstest doch froh sein, dass so etwas passiert ist. Es könnte durchaus sein, dass es erst ein Anfang ist.«
    »Und dabei wollte ich nur im Garten sitzen und…«
    Sheila stieß ihn an. »Jetzt jammere nicht herum. Schau lieber mal nach, ob die Urne leer ist.«
    »Na, du hast Humor.«
    »Kann doch sein.«
    Er hob die Schultern. »Na ja, irgendwie ist ja alles möglich, das müssen gerade wir wissen.«
    Um den Deckel abheben zu können, musste Bill zunächst die Klebestreifen entfernen. Erließ sie am Rand der Urne kleben, dann fasste er zu und ging dabei sehr behutsam zu Werke, als er den Deckel vom Unterteil entfernte. Da er ihn auch etwas drehte, war ein leises Kratzen zu hören.
    In der Deckelmitte befand sich so etwas wie ein Tropfen. Ihn fasste der Reporter an. Alles Weitere war ein Kinderspiel. Er legte den Deckel zwischen seine Füße auf den Boden und schaute durch die Öffnung in die Urne.
    »Siehst du was, Bill?«
    »Bisher noch nicht.« Er hielt sie mehr ins Licht und schüttelte sie dann leicht hin und her.
    Sheila sah ihrem Mann an, dass er etwas entdeckt hatte.
    »Die ist nicht leer - oder?«
    »Nein, ist sie nicht.«
    »Und was ist da drin?«
    »Asche, glaube ich«, flüsterte der Reporter…
    ***
    In den folgenden Sekunden sprach niemand von ihnen ein Wort. Sheila fuhr etwas fahrig über ihr Gesicht, dann hatte sie ihre Sprache wiedergefunden.
    »Menschenasche?«
    »Keine Ahnung. Die müsste untersucht werden.«
    Sheila runzelte die Stirn. »Ich könnte mir schon vorstellen, dass es sich um Menschenasche handelt. Die wird nun mal in Urnen aufbewahrt.«
    Bill schaute seine Frau skeptisch an. »Aber was will der Typ mit Urnen, in denen sich Menschenasche befindet?«
    »Frag ihn selbst.«
    »Ja, wenn ich ihn habe.«
    »Du?«
    Bill hob die Schultern. »Warum nicht? Wäre doch gar nicht schlecht. Das ist wieder…«
    »Nein, nein, nein«, unterbrach Sheila ihn. »So haben wir nicht gewettet. Das ist eine Sache, die uns nichts angeht. Diebstahl fällt in das Aufgabengebiet der Polizei und…«
    »Aber das ist eine Urne mit Menschenasche.«
    »Weißt du das genau?«
    »Nein, aber ich glaube fest daran. Da ist - ich meine, da kann nur die Asche von einem Menschen drin sein. Allerdings weiß ich nicht, was man damit anstellen könnte.«
    »Eben, wir wissen es nicht, falls es Menschenasche ist.«
    »Und«, sagte Bill, »ich glaube auch nicht, dass wir es hier mit einem ganz normalen Diebstahl zu tun haben. Dahinter muss etwas anderes stecken. Denk mal daran, wie der geflohen ist. Der war schon in wilder Panik. Der hat sogar seine Urne vergessen.« Bill nahm den Deckel und legte ihn wieder auf die Urne. »Fahren wir nach Hause.«
    »Und dann?«
    »Werde ich mich morgen früh mit dem Yard in Verbindung setzen.«
    »John ist doch gar nicht da.«
    »Stimmt. Aber Sir James, und der soll so schnell wie möglich für eine Analyse der Asche sorgen. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass der Dieb irgendwo eingebrochen ist, um die Urne zu stehlen.« Er schnippte mit den Fingern. »Kennst du hier in der Nähe ein Bestattungshaus?«
    Sheila dachte nach. Sie fuhr dabei mit dem
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