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1565 - Feuerhand

1565 - Feuerhand

Titel: 1565 - Feuerhand
Autoren: Jason Dark
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kein Feuer der Hölle ist, das euch vernichten wird. Aber was rede ich. Los, Mike, tu deine Pflicht!«
    Es war wohl der Befehl, auf den Dexter gewartet hatte. Durch seinen Körper lief ein Ruck, und er ging den ersten Schritt, während Mallmann in Höhe der offenen Tür zurückblieb.
    Neben mir stand Jane Collins. Sie atmete schwer und flüsterte dann:
    »John, ich habe das Gefühl, dass es jetzt eng werden kann.«
    »Willst du nach oben?«
    »Nein, ich bleibe.«
    Ich machte mir nicht nur Sorgen um Uns, sondern auch um Suko. Er hatte draußen im Hof die Stellung halten sollen, um uns rechtzeitig vor einer Gefahr zu warnen. Das war nicht eingetreten. Die Vorstellung, dass Suko verbrannt worden war, jagte mir Schauer über den Rücken und sorgte für einen Schweißfilm auf meiner Stirn.
    Mike Dexter war einen Schritt nach vorn gegangen. Mit einem zweiten hielt er sich zurück, obwohl er schon den Eindruck machte, als würde er sich uns gern weiter nähern, aber das tat er nicht.
    Es fiel mir auf, und auch Jane Collins wunderte sich über das Verhalten dieser Gestalt.
    »Auf was wartet er noch, John?«
    »Keine Ahnung.« Ich hatte gerade die Antwort gegeben, da setzte sich der Feuervampir wieder in Bewegung. Das heißt, er ging den zweiten Schritt vor. Zugleich reagierte mein Kreuz. Ich spürte, dass es sich erwärmte. Allerdings nicht auf seiner gesamten Fläche, sondern nur am unteren Ende. Dort war das U eingraviert, das für den Namen des Erzengels Uriel stand.
    Uriel, der Flammenengel!
    Gedankenblitze jagten durch meinen Kopf. Da zuckte es hin und her, doch ich war nicht in der Lage, sie auf die Schnelle zu ordnen.
    Jane fiel mein Verhalten auf. »John, was hast du?«
    »Nichts.«
    »Was ist mit dir?«
    »Bitte, Jane, halt dich zurück. Ich kann es dir vielleicht später erklären.«
    Mich interessierte vor allen Dingen dieser Mike Dexter, der ein Vampir war. Aber das war nicht alles. Er besaß auch eine Affinität zum Feuer, was nicht normal war. Es war auch kein Höllenfeuer, hier ging es um etwas anderes, obwohl ich die genaue Lösung noch nicht kannte.
    War es sogar möglich, dass es eine Verbindung zwischen mir und dem Feuervampir gab? Und das über das Feuer oder über den Flammenengel Uriel?
    Auch Mallmann merkte, dass nicht alles so lief, wie er es sich vorgestellt hatte. Das sah ich ihm an, denn er verhielt sich anders als sonst. Er stand wie auf dem Sprung, doch er traf keinerlei Anstalten, einzugreifen.
    Es geschah ohne Vorwarnung. Nicht mal ein leises Puffen oder Zischen war zu hören, aber plötzlich tanzten kleine Flammenzungen auf den Handflächen des Vampirs.
    Sie blieben nicht dort, denn sie huschten weiter, glitten über die Arme bis zu den Schultern und fanden dort genug Platz, um sich zu vermehren.
    Jane, Mallmann und ich wurden Zeugen, wie der gesamte Körper Mike Dexters plötzlich in Flammen stand und nicht verbrannte.
    Keine Hitze strahlte uns entgegen. Es war auch kein Rauch zu sehen, Mike Dexter, der sich im Zirkus Firehand genannt hatte, brannte vor uns völlig unnormal. Und er brannte auch nicht aus. Sein Körper fiel nicht zusammen. Er stand da, von einem schaurigen Mantel umhüllt, und konnte nicht mehr weitergehen.
    Das wollte Mallmann nicht hinnehmen.
    »Los, verbrenne sie! Brenn hier alles nieder!«
    Er hatte so laut gesprochen, wie es seinem Gemütszustand entsprach.
    Mallmann hatte voll und ganz auf seinen neuen Helfer gesetzt und musste plötzlich einsehen, dass er sich geirrt hatte.
    »Warum gehst du nicht vor?«
    »Ich kann nicht!« Die Antwort glich mehr einem Brüllen, und sie sagte uns, dass hier nichts gespielt war. Dieser Vampir litt unter seinem neuen Dasein.
    »Warum kannst du nicht?«
    »Er hat einen Schutz!«
    »Sinclair?«
    »Ja, es ist - er hat das Zeichen auf seinem Kreuz. Der Flammenengel schützt ihn. Uriel ist auf seiner Seite. Uriel hat mich zu einem Flammenmann gemacht, als er mich rettete, aber ich kann nicht gegen ihn kämpfen. Er lässt es nicht zu. Seine Kraft stellt sich gegen mich. Ich spüre es. Er will mich nicht mehr beschützen. Es ist so grauenvoll.«
    Es war etwas, was wir noch nie erlebt hatten. Ich dachte gar nicht daran, einzugreifen. Das überließ ich meinem Kreuz, denn jetzt glühte das U an der unteren Seite in einem tiefen Rot.
    Mike Dexter schrie wie verrückt!
    Er konnte auch nicht mehr ruhig auf der Stelle stehen bleiben. Plötzlich fing er an, sich zu bewegen. Es war so etwas wie ein Tanz, dem jeder Rhythmus fehlte. Er warf den
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