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1565 - Feuerhand

1565 - Feuerhand

Titel: 1565 - Feuerhand
Autoren: Jason Dark
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gegeneinander. In seinen Augen lag ein rötlicher Schein, und jeden Augenblick konnten Flammen aus ihnen hervorschießen.
    Diesen Eindruck machte er jedenfalls auf den Supervampir.
    Auch als Blutsauger war Mallmann in der Lage, den Geruch aufzunehmen, der sich in seiner Nähe ausgebreitet hatte. Genau das war hier der Fall.
    Es war der Gestank nach Rauch.
    Er wäre nicht darüber verwundert gewesen, wenn plötzlich kleine Flammen aus dem Körper neben ihm geschossen wären, aber Dexter riss sich zusammen. Nur seine Unruhe blieb, und auch sein unentwegtes Flüstern.
    Immer wieder sprach er davon, an Blut heranzukommen, und Malmann wusste, dass er ein Opfer finden musste. Erst dann würde Firehand bereit sein, sich lenken zu lassen.
    Mallmann und sein Artgenosse sahen den Schatten zugleich.
    »Da ist jemand.«
    Nach dieser Feststellung wollte Dexter die Tür aufreißen, aber die Hand des Vampirs hielt ihn zurück.
    »Nichts überstürzen, mein Freund.«
    »Aber ich…«
    »Keine Sorge, du wirst dein Blut bekommen, aber der Reihe nach. Wir schaffen das auf meine Weise.«
    »Gut, dann warte ich.«
    Nicht nur sie hatten die Bewegung gesehen. Sie selbst waren auch entdeckt worden. Es war ein Mann, der sich dem Wagen näherte. Und das nicht auf dem direkten Weg, sondern mehr in Schlangenlinien, weil der Ankömmling an verschiedenen Stellen Deckung suchte und sie auch hinter Gestrüpp fand.
    Dabei geriet er immer mehr in die Nähe des Wagens. Wahrscheinlich dachte er an ein Liebespaar, das sich diese einsame Stelle ausgesucht hatte, um dort ganz für sich zu sein. Darauf lauerten solche Typen.
    Zumeist raubten sie die Paare aus. Manchmal kam es noch schlimmer.
    Da hatte es schon Vergewaltigungen und sogar Morde gegeben.
    Beide Vampire beobachteten den Ankömmling. Der Typ schien Routine zu haben. Er kam näher, und er hatte sich offenbar für die Beifahrerseite entschieden. Dort würde er entweder versuchen, die Tür aufzureißen oder die Scheibe einzuschlagen. So gingen die Typen in der Regel vor. Manche besaßen auch eine Schusswaffe und drohten mit ihr durch die Fensterscheibe.
    Firehand sah aus, als wollte er schon die Tür öffnen. Mallmann hielt ihn wieder zurück.
    »Du musst abwarten, was er vorhat. Dann kannst du auf seine Aktion reagieren.«
    »Aber er…«
    »Er wird so und so kommen.«
    Mallmann sagte nichts mehr, denn er sah, dass sich in den nächsten Sekunden alles entscheiden würde.
    Der Typ tauchte an der Beifahrertür auf.
    Eine Waffe zeigte er nicht, aber er versuchte, die Tür aufzuzerren. Das gelang ihm auch.
    »Jetzt!«, sagte Mallmann nur.
    Sein blutleerer Adlatus reagierte gehorsam. Von innen her gab er der Tür noch mal Schwung, womit der Angreifer nicht gerechnet hatte. Die Tür prallte gegen ihn, und durch die Wucht wurde er nach hinten gestoßen.
    Es war ihm nicht mehr möglich, sich aufrecht zu halten. Er schwankte, wich stolpernd zurück und fiel dabei über seine eigenen Beine.
    Wie ein Blitz war Firehand aus dem Wagen. Er roch das Blut, und er sah einen Menschen vor sich, der auf dem Rücken lag und seinen linken angewinkelten Arm halb angehoben hatte.
    Wäre der Angreifer nicht so überrascht worden, hätte er vielleicht noch aufspringen können. So musste er zusehen, wie seine Chancen dahin schmolzen.
    Er sah jemanden über sich, der ihm wie ein Riese vorkam und dessen Gesicht eine Blässe zeigte, die in der Dunkelheit besonders auffiel.
    Dexter fiel auf sein Opfer nieder. Er hörte einen Schrei, und das war wie Musik in seinen Ohren. Mit der rechten Faust schlug er gegen den Kopf.
    Er wollte keinen Widerstand, aber er wollte auch nicht, dass der Blutträger bewusstlos wurde.
    Er zerrte ihn hoch und hielt ihn fest.
    Der Mann war noch jung. Er trug einen Bart. Eine Wollmütze bedeckte seine Haare. Das Gesicht war vor Angst und Überraschung starr geworden.
    Firehand ging brutal vor. Er riss die Mütze ab, bekam die langen blonden Haare zu fassen und bog den Kopf nach rechts, damit sich die Haut an der linken Halsseite straffte.
    Dexter hatte noch nie gebissen. Es war seine Premiere, aber die Instinkte steckten in ihm. Sie waren wie ein Wissen, das in ihm schlummerte.
    Sein Kopf sackte nach unten. Der Mund stand weit offen. Die hellen Zähne glänzten, und in der folgenden Sekunde waren sie nicht mehr zu sehen, denn da steckten sie schon tief im Hals seines Opfers, und nach einem erneuten Ruck zerrissen sie die Schlagader.
    Das Opfer schrie auf. Nur war der Mann so paralysiert, dass er sich
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