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1564 - Wenn die Toten sprechen

1564 - Wenn die Toten sprechen

Titel: 1564 - Wenn die Toten sprechen
Autoren: Jason Dark
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drückte ohne zu zögern die Klinke nach unten.
    Dann stieß er die Tür auf!
    ***
    Maria hatte sich keine Gedanken darüber gemacht, mit wem sie zu rechnen hatte. Nur dass es der Täter sein könnte, der zurückgekehrt war, daran wollte sie nicht glauben.
    Und dann schaute sie in zwei Gesichter, in denen die gleiche Überraschung stand wie in ihrem.
    Die drei Menschen schauten sich an. Ihnen fehlten die Worte, um die Stille zu unterbrechen, bis Mike Hartmann das Schweigen unterbrach.
    »Du, Maria?«
    »Ja.«
    Mike verdrehte den Kopf, weil er mehr sehen wollte. Und das gelang ihm auch. Deshalb sah er die Frau, die auf dem langen Tisch lag und sich nicht mehr bewegte.
    »Ist sie - ist sie…«
    »Ja, sie ist tot.«
    »0 Gott«, flüsterte Silke. Sie ließ ihre Tasche fallen und lehnte sich gegen die Wand.
    Ihr Mann blieb dort stehen, wo er stand. Hunderte von Gedanken schössen durch seinen Kopf, aber einer kristallisierte sich besonders hervor, und er musste ihn einfach aussprechen.
    »Hast du sie…«
    Maria riss die Arme hoch. »Wo denkst du hin? Glaubst du wirklich, ich könnte jemanden umbringen? Traust du mir das zu?«
    Sie trat zur Seite.
    »Schaut sie euch an. Da hat jemand gewütet, und das bin auf keinen Fall ich gewesen. Ich habe sie nur gefunden.«
    »Dann hast du sie auch nicht schreien gehört?«, flüsterte Silke, die froh war, eine Stütze an der Wand gefunden zu haben.
    »Nein, das habe ich nicht.«
    »Aber wir. Es war grauenhaft. Sie muss wahnsinnig gelitten haben. Der Killer kannte keine Gnade. Er ist ein Tier gewesen, ein wildes Tier, ein Teufel.« .
    »Das könnte sogar zutreffen.«
    Silke Hartmann zuckte leicht zusammen, bevor sie fragte: »Wie meinst du das?«
    »Schon gut.«
    Mike hatte sich etwa zurückgehalten. Jetzt schaute er Maria scharf an und fragte: »Ich werde aus dir nicht schlau, ehrlich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Meine Frau und ich haben ja nur gesehen, dass auf dem Tisch eine Tote liegt. Wir können nicht erkennen, wie man sie getötet hat. Das hast nur du gesehen.«
    »Richtig.«
    »Und du bist nicht entsetzt?«, brach es aus Mike hervor. »Meine Güte, wie alt bist du denn?«
    »Fünfzehn.«
    Mike lachte. »Das ist ja ein Hammer. Fast noch ein Kind. Und du nimmst es hin, als wäre es nichts.«
    »Das stimmt nicht«, erwiderte Maria und senkte den Kopf. »Es war schon schlimm für mich. Da ist jemand sehr brutal vorgegangen, das kann ich euch sagen. Grausam.«
    »Und du hast den Schock so schnell überwunden?«
    »Das seht ihr doch.«
    Mike warf der Fünfzehnjährigen einen skeptischen Blick zu. Ihm schoss einiges durch den Kopf. Er wollte es lieber für sich behalten, aber suspekt war es ihm schon. Er hatte noch nie einen Teenager gesehen, der sich so cool verhielt.
    Maria musste etwas Besonderes sein. Allein, dass sie hier im Haus wohnte, hielt er nicht für normal. Es ging ihn allerdings auch nichts an, und deshalb hatte er sich keine weiteren Gedanken darüber gemacht.
    Ungewöhnlich war es schon.
    Silke stieß ihren Mann an. »Bitte, Mike, wir können hier nicht länger herumstehen und nichts tun. Wir müssen die Polizei informieren. Die Tote kann hier nicht auf dem Tisch liegen bleiben.«
    »Ja, ja, das machen wir auch.«
    Maria nickte und zeigte damit ihr Einverständnis. Dann fragte sie: »Habt ihr nichts gesehen?«
    »Nein, nur gehört.« Silke verzog das Gesicht. »Und das ist sehr schlimm gewesen. Das werde ich nie in meinem Leben vergessen und Mike bestimmt auch nicht.«
    »So ist es.«
    »Ich habe sie hier tot gefunden, das ist alles.«
    »Dann kann man nur hoffen, dass die Polizei die nötigen Spuren findet. Eine DNA oder so.« Er sah nicht das etwas traurig wirkende Lächeln auf dem Gesicht der jungen Maria, denn sie wusste es besser. Aber das würde sie den beiden nicht verraten.
    Mike Hartmann trat zur Seite und drehte sich dabei um. Er wollte die Tote beim Telefonieren nicht unbedingt sehen.
    Auf seinem Handy wählte er die Notrufnummer und gab alles durch, was ihm wichtig war. Danach steckte er den flachen Apparat wieder ein.
    Maria stand da und hielt den Kopf gesenkt. Sie wirkte wie eine Sünderin, die über ihre Taten nachdachte. Manchmal zuckten ihre Lippen, dann wieder hob sie die Schultern oder atmete mit leichten Stöhngeräuschen ein.
    Mike bezog die Reaktion auf sich und seinen Anruf.
    »Ich habe es tun müssen, Maria. So heißt du doch, oder?«
    »Ja, so heiße ich.«
    »Es wird sich alles aufklären, vertrau mir. Es gibt für alles einen Grund.
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