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1564 - Report der Unsterblichkeit

Titel: 1564 - Report der Unsterblichkeit
Autoren: Unbekannt
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Kommunikationsleitung nach draußen noch stehen." Er beugte sich im Sessel vor. Sein Gesicht war ganz nahe an der Erfassungsoptik, seine Augen glichen denen eines Raubvogels, als er den kommandoführenden Offizier gefährlich leise fragte: „Welcher Narr hat diesen Angriff befohlen? Wer ist so krank im Kopf, daß er Truppen gegen dieses unvorstellbar wertvolle Archiv unseres Volkes einsetzt, nur weil wir nach noch nicht einmal einem Tag nicht zurückgekehrt sind?"
    Der Offizier bekam große Augen. „Ein... Tag, mein Imperator?" stammelte er. „Bei Arkons Göttern! Seitdem ihr die subplanetaren Anlagen betreten habt, sind mehr als zehn Tage vergangen! Ich will verdammt sein, wenn es anders ist!"
    Atlan starrte den Mann fassungslos an.
    Dann wußte er, daß er die Wahrheit gesagt hatte. „Dann kann es nur eine Erklärung geben", sagte Theta. „Wir waren zehn Tage lang ohne Bewußtsein." Sie lachte ratlos. „Aber wir müßten es spüren, oder? Irgendwie fühlen. Unser Metabolismus ..."
    „... war wie eingefroren", vermutete Atlan. Er ließ sich von der Zentralpositronik über die Natur der Falle aufklären, die Garvan ihr als Befehlsprogramm eingegeben hatte, dessen Priorität nur durch eine unmittelbare Bedrohung der Anlage als Ganzem gebrochen werden konnte.
    Garvans Absicht war es gewesen, etwaige Eindringlinge in das Zentralarchiv nicht sofort zu töten, sondern sie in einem todesähnlichen Zustand zu halten, bis er zurückkam und sie verhören konnte. Die Roboter, von Garvan ebenfalls vorausgesehen, waren gleichzeitig und so schlagartig durch Energieentzug desaktiviert worden, daß sie keine Meldung mehr an ZEKOMARK machen konnten.
    Und da Garvan nicht mehr lebte, hätten Atlan und seine Gruppe auch hundert oder tausend Tage hier unten liegen können, was dann mit Sicherheit zum Tod geführt hätte. Der Angriff auf das Archiv, als sie sich nach zehn Tagen weder gemeldet hatten noch zurückgekehrt waren, hatte sie letzten Endes gerettet. Die Zentralpositronik setzte sich über Garvans Programm hinweg und griff- unter anderem - auf die Informationen zurück, die ihr Atlan gegeben hatte, ohne Antwort zu bekommen. Jetzt brauchte sie plötzlich die, die sie vorher so konsequent ignoriert hatte.
    Aber das war vorbei. Jetzt ging es nur noch um eines. „Die Datei!" verlangte Atlan, und seine Stimme bebte vor Erregung.
    Ein zweiter Bildschirm erhellte sich
     
    9.
     
    Crest: Das SAMUR-Log Dies ist der Inhalt des Logbuchs des tefrodischen Raumschiffs SAMUR, wie ihn sein Kapitän Kalago dem Arkon-Raumer RIUNAN im Haemon-System übermittelt hatte (siehe hierzu die Dateien RIUNAN und RIUNAN-Report, Tefroder-Rätsel). Es folgt eine Zusammenfassung durch mich, Crest, die durch den Aufruf des gesamten Funkverkehrs zwischen den beiden Raumschiffen vertieft werden kann. Es geht mir hier um die knappe Schilderung dessen, was für meine Suche nach der Welt des Ewigen Lebens wichtig ist. Ich kann davon ausgehen, daß derjenige, der diese Informationen nun liest, sich für den Zugriff zweifelsfrei qualifiziert hat und nichts jemals gegen Arkon und das Imperium verwenden wird.
    Kalago gehörte einer Widerstandsgruppe von Tefrodern an, die die Beherrscher ihrer Heimatgalaxis, des großen Nachbarnebels, bekämpften und ihre Macht brechen wollten.
    Dabei stießen die Widerstandskämpfer auf eine Welt, auf der humanoide Lebewesen der verschiedensten Stadien ihrer Entwicklung lebten. Diese Welt lag unter einem sogenannten Zellaktivierungsfeld. Die tefroderähnlichen Geschöpfe wurden, so konnte ermittelt werden, aus der fernen Nachbargalaxis entführt und auf dem Planeten angesiedelt. Die Nachbargalaxis, mit der diejenige gemeint ist, zu der Arkon und unser Kugelsternhaufen gehören, war für die Tefroder und ihre Beherrscher ausschließlich über gigantische Sonnentransmitter zu erreichen.
    Kalago gelang es nach vielen Mühen, mit der SAMUR den Weg eines der Schiffe zu rekonstruieren, die mit einer neuen Ladung Humanoider aus der Nachbargalaxis zurückkamen, und im Zuge ihrer weiteren Recherchen konnten Kalagos Rebellen das vielleicht größte Geheimnis ihrer Tyrannen aufdecken, die sie „Meister der Insel" nennen. Diese Meister der Insel trugen sogenannte Zellaktivatoren, die nach einem ähnlichen Prinzip wie das Feld um den Humanoidenplaneten arbeiteten (oder sollte es heißen, bis heute noch arbeiten?).
    Die Zellaktivatoren verliehen ihnen (oder verleihen ihnen noch heute) die relative Unsterblichkeit, und sie erhielten sie
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