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1562 - Totentanz im Tanga-Club

1562 - Totentanz im Tanga-Club

Titel: 1562 - Totentanz im Tanga-Club
Autoren: Jason Dark
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eingerammt hatte. Auch wenn er nicht bemalt war, erinnerte er Cora an einen Marterpfahl, und sie wusste sofort, für wen dieser Pfosten bestimmt war.
    Bisher hatte sie sich noch auf den Beinen halten können. Jetzt, als sie das Ende sah, wurde ihr klar, dass sie wirklich keine Chance mehr hatte, mit dem Leben davonzukommen.
    Sie würde brennen wie früher die Hexen!
    Dieser Gedanke nahm ihr die letzten Kräfte. Sie ging noch einen Schritt, bevor sie zwischen den beiden Männern bäuchlings zu Boden fiel und sich nicht mehr bewegte.
    Der Affe und der Teufel fluchten. Sie zogen sie wieder hoch.
    Cora Bendix war nicht ohnmächtig geworden. Sie hing zwischen den Männern wie ein schlaffer Sack. Die beiden Männer sahen, dass die Frau nicht mehr in der Lage war, auf den Beinen zu bleiben, und so blieb ihnen nichts anderes übrig, als sie zu dem Pfahl zu schleifen.
    Dort richteten sie Cora auf und drückten sie mit dem Rücken gegen den Pfahl.
    Jetzt halfen auch die Blutmaske und der Tod mit, sie zu fesseln. Klebebänder und Stricke wurden um ihren Körper gewickelt, sodass sie eng an den Pfahl gepresst wurde.
    Der Tod wickelte das letzte Klebeband um die Beine und richtete sich dann wieder auf.
    »Das wird wohl reichen.«
    Es widersprach keiner.
    Die Blutmaske ging los und kehrte mit einem Benzinkanister zurück.
    »Wer macht es?«, fragte er.
    »Ich«, sagte der Tod. Er nahm den Kanister an sich und schraubte ihn auf.
    Die anderen drei Männer warteten im Hintergrund und blieben auch Zuschauer, als der Tod das Benzin über den Körper der Frau kippte. Augenblicklich breitete sich der widerliche Gestank aus, der von den Dämpfen abgegeben wurde.
    Der Tod leerte den Kanister bis zum letzten Tropfen. Danach trat er zurück, ging zum Wagen und schleuderte den Kanister auf die Ladefläche.
    Die Benzindämpfe breiteten sich aus. Sie stiegen nach oben, erreichten die Nase der Gefesselten und ließen sie wieder erwachen.
    Schlagartig wusste sie Bescheid!
    In den letzten Minuten hatte sie sich ihrem Schicksal ergeben.
    Nun war abermals alles anders geworden.
    Plötzlich wurde sie wieder zurück in die Realität gezerrt, und die bedeutete, dass ihr Leben ein fürchterliches Ende finden sollte.
    Der Gestank sagte ihr alles. Man hatte sie mit Benzin Übergossen, damit sie besser brannte.
    Und sie würde brennen.
    Vielleicht würde nicht mal ein Skelett von ihr zurückbleiben, wenn das verdammte Feuer eine zu große Hitze abstrahlte.
    Todesangst packte sie.
    Sie konnte nicht mal schreien!
    Wenn es stumme Schreie gab, dann in diesem Augenblick bei ihr. Ihr Gesicht hatte sich verzerrt, mit weit aufgerissenen Augen sah sie, was die Männer taten.
    Alte Lumpen, die um Stöcke gewickelt worden waren, wurden ins Feuer gehalten.
    Sie fingen sofort an zu brennen.
    Alle vier Männer hielten eine Fackel.
    Der Affe, der Teufel, die Blutmaske und der Tod wollten es gemeinsam durchziehen.
    Ein Mord, aber vier Mörder.
    Coras Blase entleerte sich, und als der heiße Hauch der Fackeln sie erwischte, da war ihr endgültig klar, dass sie ihr Leben verlieren würde.
    Die Männer hoben die Arme.
    »Jetzt!«
    Zugleich warfen sie die Fackeln nach vorn, die gegen die Füße der Frau prallten.
    Cora Bendix schrie nicht einmal mehr, als die Flammen an ihrem Körper hoch leckten und sie verzehrten wie ein hungriges Raubtier…
    ***
    Es war nicht eben aufregend, die lange Fahrt von London nach Schottland und zurück allein hinter sich zu bringen, aber ich hatte es nicht anders gewollt.
    Die Reise in die Heimat meiner Eltern war reine Privatsache gewesen, und deshalb durfte ich mich nicht beschweren. Am nächsten Tag würde sowieso vieles anders aussehen. Dann war ich wieder in London, und der Alltag hatte mich zurück.
    Aber London war noch weit von mir entfernt.
    Ich fuhr durch eine Landschaft, die sich nicht entscheiden konnten, ob sie dem Frühling ihr Tor öffnen oder den Winter noch etwas länger halten sollte.
    Im Süden der Insel war die Vegetation schon weiter. Hier oben sahen die Bäume noch recht kahl aus. Da gab es keinerlei grüne Spuren an ihren Zweigen. Doch auch hier würde es nicht mehr lange dauern, dann explodierte die Natur.
    Schnee hatte ich auch noch gesehen. Das war in Schottland gewesen. Je weiter ich in Richtung Süden fuhr, desto mehr wurde der Schnee zur bloßen Erinnerung.
    Ich hatte mich für die M6 entschieden. Übernachten wollte ich nördlich von Manchester.
    Doch es gibt Situationen, in denen der Körper streikt und sein Recht
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