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156 - In den Katakomben von St. George

156 - In den Katakomben von St. George

Titel: 156 - In den Katakomben von St. George
Autoren: A.F.Morland
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holte er mit Shavenaar aus.
    Rufus erkannte die immense Gefahr sofort und reagierte. Bevor ihn das Höllenschwert vernichten konnte, vernichtete er sich selbst. Eine plötzlich freiwerdende Kraft zerriß den Knochendämon. Er war von einem Augenblick zum anderen nicht mehr da.
    Shavenaar klirrte gegen die dunkle Steinwand, und Mr. Silver fluchte wütend. Wieder einmal hatte es Rufus geschafft, ihm ein Schnippchen zu schlagen.
    ***
    Ich kam zu mir und spürte eine unangenehme Enge. Es dauerte nicht lange, bis mir meine tastenden Hände vermittelten, daß ich mich in einem steinernen Behälter befand - vielleicht in einem Sarkophag. Ich suchte die Steinplatte über mir hochzudrücken, schaffte es jedoch nicht.
    War dieser Behälter luftdicht verschlossen? Dann würde es nicht lange dauern, bis ich an Sauerstoffmangel sterben würde, Das menschliche Gehirn kommt nur 4 Minuten ohne Sauerstoff aus. Danach erleidet es einen irreparablen Schaden. Die Folge davon ist der Tod.
    Rufus hatte seine Sache gut gemacht. Er hatte im richtigen Moment zugcschlagen. Ich war nicht einmal dazugekommen, meinen Revolver zu ziehen.
    Wie ein Blitz aus heiterem Himmel hatte mich sein Schlag getroffen und gefällt.
    Und nun lag ich in dieser kalten Steintruhe, konnte mich kaum bewegen und war nicht in der Lage, mich zu befreien. Ich fragte mich, warum mich der Knochendämon nur niedergeschlagen hatte. Vermutlich wollte er sich, wenn er mehr Zeit hatte, intensiver mit mir befassen.
    Wir waren seit langer Zeit Todfeinde. Grund genug für Rufus, mich nicht im Handumdrehen zu erledigen, sondern mein Ende zu genießen.
    Da sich Mr. Silver in der Nähe befand, konnte sich Rufus mir noch nicht widmen. Er mußte sich erst den Ex-Dämon vom Hals schaffen. Vielleicht würde er ihn von den Katakomben fortlocken, damit er später mit mir ungestört war.
    Obwohl ich mich in einer höchst unerfreulichen Situation befand, dachte ich an Vicky Bonney, die mittlerweile hoffentlich außer Gefahr war.
    Ich begann meinen Freund zu rufen. Würde er mich hören? Jeder neue Schrei kostete Sauerstoff, verringerte meine Überlebenschance.
    Ich schlug mit den Fäusten gegen die Steinplatte. Natürlich konnte ich damit auch Rufus oder seinen Schützling, das Monster mit den Teufelszangen, anlocken.
    Es wurde stickig im Sarg - und verdammt heiß.
    Hitze… Da fiel mir Boram, der Nessel-Vampir, ein, den es hier unten erwischt hatte. Er war in eine Feuerfalle geraten, die Rufus errichtet hatte. Nie wieder würde ich das hohle, rasselnde ›Ja, Herr‹ der Dampfgestalt hören. Feuer, sein größter Feind, war ihm zum Verhängnis geworden.
    Ich schrie erneut, und plötzlich vernahm ich dumpfe Geräusche und schließlich eine Stimme. Die Stimme meines Freundes Mr. Silver: »Tony?«
    »Hier drinnen!« schrie ich.
    Ich hörte ein Klirren. Das war Shavenaar. Dann knirschte es. Mr. Silver verwendete das Höllenschwert anscheinend als Brechstange, als Hebel. Die Klinge war widerstandsfähig. Sie würde nicht brechen.
    Über mir bewegte sich der schwere Deckel, zuerst langsam, dann schneller, und schließlich fiel er krachend auf den Boden. Mr. Silver beugte sich über mich.
    »Dich kann man keine fünf Minuten allein lassen«, knurrte er.
    »Daß du endlich da bist«, gab ich ätzend zurück und setzte mich auf. »Wie kommst du denn da hinein?« Ich konnte darüber lediglich Vermutungen anstellen, und anschließend fragte ich nach Vicky.
    »Ist längst in Sicherheit«, tönte der Ex-Dämon.
    Mir fiel ein Stein vom Herzen. »Du darfst dir etwas wünschen«, sagte ich grenzenlos erleichtert.
    »Daß du nächstens besser auf dich aufpaßt.«
    »Kann ich versuchen«, gab ich zurück und kletterte aus dem Steinbehälter. Es war tatsächlich ein Sarkophag.
    Als ich Rufus erwähnte, sagte Mr. Silver: »Den habe ich erledigt. Jedenfalls vorläufig.«
    »Also nicht endgültig. Du machst aber auch nie Nägel mit Köpfen.«
    »Er hat sich wieder einmal selbst zerstört. Du weißt, wie schwierig es ist, ihm zuvorzukommen.«
    Ich fragte nach dem Monster mit den Teufelszangen.
    Mr. Silver schüttelte den Kopf. »Das ist mit Sicherheit nicht hier. Ich habe mich in den Katakomben gewissenhaft umgeschen. Ich hätte den Killer entdeckt, wenn er liier wäre.«
    »Wir wollen Vicky nicht länger allein lassen«, sagte ich und drängte zum Aufbruch.
    Mr. Silver zeigte mir den Raum, in dem meine Freundin gefangengehalten worden war. In einer Ecke lag Vickys Handtasche. Ich nahm sie an mich, und wir
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