Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
156 - In den Katakomben von St. George

156 - In den Katakomben von St. George

Titel: 156 - In den Katakomben von St. George
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
nicht mehr frei. Er drehte sich mit ihm wie ein Hammerwerfer und schleuderte ihn mit ungeheurer Wucht gegen die Mauer. Er unterstützte diesen Wurf mit einem vernichtenden Dämonenwort, und der Teufelsschädel zerschellte wie Glas.
    Als Frank Esslin das sah, drehte er durch.
    Ich wollte ihn kriegen, doch der Söldner der Hölle tauchte im Tumult unter. Loxagon ließ von Bruce O’Hara ab. Verletzt lag der weiße Wolf auf dem Boden, die Bauchdecke flatterte, die Flanken zitterten.
    Der Teufelssohn zog sich zurück, und Kayba trennte sich von Thar-pex.
    Die gesamte schwarze Bande verschwand im Beerdigungsinstitut. Auch Warren Chamberlain. Wir folgten unseren Feinden. Wenn sie sich zurückzogen, war das ein gutes Zeichen. Damit gestanden sie ein, daß wir ihnen überlegen waren.
    Mr. Silver eilte zum weißen Werwolf, um ihm mit seiner Heilmagie zu helfen. Das Tier hechelte mit heraushängender Zunge, Blut klebte an seinem Fell, Als der Ex-Dämon den Wolf berührte, setzte die Metamorphose ein. Bruce O’Hara nahm wieder menschliches Aussehen an. »Er ist stark, verdammt stark«, röchelte er.
    »Still!« sagte Mr. Silver. »Sprich jetzt nicht.«
    »Ich habe es versucht, habe alles gegeben, aber es reichte nicht…«
    »Vielleicht erledigt ihn Tony mit dem Diskus«, sagte Mr. Silver, während er die verletzten Stellen mit seiner Heilmagie ›beschoß‹.
    Im Haus öffnete Loxagon eine Tür.
    Eine zweite Tür platzte von selbst auf, und Warren Chamberlains schwarzer Altar war zu sehen. Die Nische wurde zu einem riesigen Maul, und ein gewaltiger Sog setzte ein.
    Ein heftiger Sturm durchtobte mit einemmal den Raum und erfaßte Loxagon, Frank Esslin und Kayba.
    Die Hölle griff nach ihnen!
    Ich nahm in aller Eile meinen Dämonendiskus ab. Die handtellergroße Scheibe wuchs, wurde dreimal so groß.
    Warren Chamberlain blieb von dem Sturm ausgenommen. Ihn brachte die Hölle nicht in Sicherheit.
    »Loxagon!« schrie der Mann, der dem Bösen so sehr zugetan war. »Das kannst du nicht tun! Du darfst mich nicht zurücklassen! Nimm mich mit!«
    Frank Esslin erreichte die dunkle Öffnung und wurde hineingerissen.
    »Nehmt mich mit!« schrie der Leichenbestatter aus vollen Lungen.
    Ich holte aus.
    Kayba verschwand im Höllenschlauch. Ich wollte verhindern, daß sich Loxagon auch absetzte, doch zwischen ihm und mir stand Warren Chamberlain.
    Der Leichenbestatter lief auf den Teufelssohn zu, doch dieser hatte keine Verwendung mehr für ihn. Ein magischer Schlag traf den verblendeten Mann, den satanshörigen Fanatiker tödlich.
    Chamberlain wurde von den Beinen gerissen und gegen mich geworfen. Ich wäre gestürzt, wenn es Pakka-dee und Fystanat nicht verhindert hätten.
    Anthony Ballard stürmte an mir mit hochgeschwungenem Beil vorbei, doch er erreichte Loxagon nicht mehr.
    Der Teufelssohn stieß ein höhnisches Gelächter aus und verschwand als letzter im Höllenschlund. Kaum hatte die Öffnung ihn aufgenommen, legte sich der Sturm.
    Für Warren Chamberlain konnte niemand mehr etwas tun. Der Mann hatte seinen gefährlichen Irrglauben mit dem Leben bezahlt.
    Als wir in den Hof traten, stand Bruce O’Hara wieder auf den Beinen; ein bißchen blaß, ein bißchen wackelig, aber Mr. Silver brauchte ihn nicht zu stützen.
    »Ich war ganz nahe dran, ihm die Kehle aufzureißen«, sagte der weiße Wolf.
    »Es wird dir beim nächstenmal gelingen«, erwiderte ich. »Für den Augenblick darfst du dich freuen, dazu beigetragen zu haben, daß Loxagon die Flucht ergreifen mußte.«
    ***
    Drei Tage danach schaute ich bei Shelley Robinson vorbei. Ein Möbelwagen stand vor dem Haus, und im Fenster stand ein Schild: FOR SALE -ZU VERKAUFEN.
    »Ich kann in diesem Haus nicht wohnen bleiben«, sagte das Mädchen mit den kurzen, blonden Haaren. »Es ist voll schrecklicher Erinnerungen. Ich ziehe aufs Land. Hoffentlich kann ich dort vergessen. Nie werde ich jedoch vergessen, was Sie für mich getan haben, Mr. Ballard. Sie haben mir das Leben gerettet. Wenn Sie nicht eingegriffen hätten, hätte mich mein eigener Vater… hätte mich Ragamm ebenso grausam getötet wie Lindsay, Ida und Boris.«
    Ich wünschte ihr viel Glück für die Zukunft, für das neue Leben auf dem Land.
    »Wenn Sie mal in diese Gegend kommen, würde ich mich sehr über Ihren Besuch freuen«, sagte sie.
    Und ich antwortete: »Wir sehen uns bestimmt wieder, Miß Robinson.«
    Daß das schon sehr bald sein würde, hätte ich allerdings nicht gedacht.
    ENDE des Zweiteilers
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher