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156 - Die Rache der Schattenfrau

156 - Die Rache der Schattenfrau

Titel: 156 - Die Rache der Schattenfrau
Autoren: Dämonenkiller
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Mädchen vor den Kühler lief. Die Wagentüren wurden aufgerissen. Männer sprangen heraus, und Coco erkannte unter ihnen Olaf Leskien.
    Neben ihr auf dem Pflaster bewegte sich der Reporter.
    Coco beugte sich zu ihm nieder. Seine Lederjacke glänzte feucht. Das Schwert der Schattenfrau hatte das Leder durchschnitten.
    Rogalski umklammerte mit beiden Händen seine Kamera. Coco wollte sie ihm abnehmen, um nach seiner Wunde zu sehen, doch er ließ sie nicht los.
    Schritte hämmerten über den Prinzipalmarkt. Irgendwo kreischte ein Mädchen.
    Olaf Leskien tauchte neben Coco auf.
    „Mein Gott", flüsterte er. „Hat sie wieder zugeschlagen?"
    Coco nickte.
    „Sie hat niemanden getötet, Leskien", erwiderte sie gepreßt. „Lassen Sie einen Krankenwagen für Rogalski rufen. Er ist verwundet."
    Leskien rief einen Mann herbei und befahl ihm, einen Notarztwagen zu alarmieren. Als der Mann davonrannte, ging er neben dem Reporter in die Knie.
    „Schlimm, Rogalski?" fragte er.
    Der Reporter hatte sich die Unterlippe blutig gebissen. Tränen standen in seinen Augen, die jedoch einen eigenartigen Glanz hatten.
    Coco erkannte, daß Rogalski an nichts anderes als an seine sensationellen Fotos und an die Story seines Lebens dachte.
    „Lassen Sie mich sehen", murmelte Leskien.
    Doch Rogalski verkrampfte seine Hände um die Kamera.
    „Verdammt, ich will Ihnen den Apparat nicht wegnehmen!" stieß Leskien hervor. Er schaffte es, die linke Hand von der Kamera zu lösen und Leskiens Arme zur Seite zu schieben.
    Die Klinge des Schwertes hatte eine Wunde geschlagen. Doch sie war zum Glück nicht sehr tief. Das Leder der Jacke mußte den Schlag gedämpft haben.
    Beamte tauchten auf. Sie hielten ein paar der geflohenen Mädchen fest, die wie verrückt kreischten und sich mit Kratzen und Beißen gegen die Beamten wehrten.
    Immer mehr Polizeifahrzeuge jagten heran.
    Ein Kastenwagen mit vergitterten Fenstern hielt in ihrer Nähe.
    „Lassen Sie die Mädchen in den Wagen bringen, Leskien", murmelte Coco. „Sie sind besessen." Leskien schluckte hart und nickte. Er erhob sich und gab den Beamten Anweisungen.
    Dann war der Notarztwagen da.
    Coco wartete, bis ein Arzt neben Rogalski niederkniete, bevor sie zu Leskien hinüberging.
    „Wo bleibt Kommissar Krombach?" fragte sie.
    „Sie haben ihm den Fall abgenommen", murmelte Leskien. „Die Eltern Christoph von Waldecks sind ziemlich einflußreich. Sie haben Druck auf den Polizeipräsidenten ausgeübt."
    Coco dachte an den Jungen. Sie fragte sich, wo die Schattenfrau ihn hingebracht hatte. Wieder in das Verlies unter dem ehemaligen Wandschererschen Haus in der Gruetgasse?
    Die letzten Mädchen wurden in den Wagen gestoßen.
    „Lassen Sie mich zu ihnen hinein, und schließen Sie die Tür hinter mir, Leskien", sagte Coco leise. Leskiens Kopf war herumgeruckt.
    Coco folgte seinem Blick und sah einen Mann in einem langen Ledermantel mit großen Schritten näher kommen.
    „Beeilen Sie sich, Frau Hunter", zischte Leskien. „Das ist Oberkommissar Klinzmann, der den Fall von Krombach übernommen hat!"
    Coco sprang in den Wagen. Eines der Mädchen wollte ihr mit gekrümmten Fingern ins Gesicht fahren, doch eine Beschwörung ließ sie erstarren.
    Es war nicht schwer, den Bann von den Mädchen zu nehmen. Beatha Wolf war kein besonders starker Dämon. Offenbar hatte sie eine schlechte oder gar keine Lehre durchgemacht.
    Die Mädchen sanken erschöpft auf die Bänke. Sie starrten sich gegenseitig an, als sähen sie sich das erste Mal. Sie wußten nicht, wie sie hierhergekommen waren.
    Eines der Mädchen hatte den Dämonenbann noch nicht ganz überwunden. Coco erkannte es, trat rasch auf sie zu und murmelte erneut eine Beschwörung. Das Mädchen verfiel in einen Trancezustand.
    Jemand klopfte heftig gegen die Tür des Wagens, die Leskien geschlossen hatte.
    „Aufmachen!" befahl eine ärgerliche Stimme.
    Coco fixierte das Mädchen.
    „Wo habt ihr euch zu euren Schwarzen Messen getroffen?" fragte sie leise.
    „Vor dem Altar der Heiligen Dreiheit", erwiderte das Mädchen tonlos.
    „Und wie seid ihr dorthin gekommen?"
    „Durch das Haus der Herrin. Es gibt eine Steintür im Verlies."
    „Gibt es noch einen zweiten Gang?"
    „Ja. Durch ein altes Haus in der Beelertstiege."
    Das Pochen an der Tür wurde heftiger. Die Stimme des Oberkommissars wurde schrill.
    Coco fragte das Mädchen rasch noch nach Einzelheiten, dann nahm sie den Bann auch von ihr und öffnete den Riegel der Tür.
    Der Mann im Ledermantel
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