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1558 - Pentaskopie

Titel: 1558 - Pentaskopie
Autoren: Unbekannt
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hatten, waren ausschließlich aus nördlicher Richtung gekommen. Genauer gesagt, sie hatten ihren Ursprung auf dem großen Kontinent Banatu oder dicht über dessen Oberfläche. Sie bestanden zu etwa 75 Prozent aus Hyperenergien."
    „Dann können sie nicht natürlicher Herkunft gewesen sein", stellte Rimac Huascar fest. „Wodurch sie ausgelöst wurden", gab Vainu zu, „haben wir nicht herausgefunden. Mit unserem kleinen Gleiter wäre eine Reise in den unbekannten Norden ein nicht vertretbares Risiko gewesen. Deshalb mußten wir uns auf die Beobachtungen aus der Ferne und die wenigen technischen Hilfsmittel stützen."
    „Ich würde diese Aufzeichnungen gern sehen", meinte der Hyperphysiker. „Wir sind sicher auf den Gebieten der Hyperphysik oder der Hyperenergien etwas bewanderter als ihr. Vielleicht können wir etwas erkennen."
    „Wir stellen euch selbstverständlich alle Unterlagen zur Verfügung", antwortete Glendorp spontan. „Aber noch bin ich mit meiner Geschichte nicht am Ende."
    „Wir kümmerten uns in den folgenden beiden Jahren um andere Dinge", erzählte Vainu weiter. „Ich hatte meine Schwerpunkte seit jeher auf die Zoologie, die Botanik und die Wetterkunde gelegt, und da hatte ich genug zu tun. Wir ließen die Geräte aber in Betrieb und kontrollierten sie in regelmäßigen Zeitabständen."
    „Vor etwa einem halben Jahr begannen die Impulse wieder." Glendorp gab sich alle Mühe, deutlich zu sprechen. „Ich konnte die Signale als hyperenergetische Streuimpulse Identifizieren, ohne jedoch etwas über ihren Sinn und Zweck in Erfahrung zu bringen."
    „Vor einem halben Jahr?" Nikki Frickel staunte. „Zur gleichen Zeit, so berichtete mir der Vorsteher Faragit, begannen die ersten Bewohner von Ybor zu verschwinden. Ist euch das nicht aufgefallen?"
    „Eigentlich nicht", gab Vainu zu. „Von den Verschwundenen haben wir hier in der Wildnis erst viel später erfahren. Da viele unserer Artgenossen von Schwermut geplagt werden, vermuteten wir eine Selbstmordwelle.
    Es sind auch früher schon einmal Bewohner von Ybor verschwunden. Damals hat sich keiner darum gekümmert, weil die Gesamtzahl der Bevölkerung viel größer war als heute."
    „Den Ausschlag gab das Verschwinden von Sigrat", behauptete Glendorp. „Er war unser Freund.
    Und er war kein Selbstmordkandidat. In diesem Punkt sind sich Vainu und ich ganz sicher."
    „Das stimmt", pflichtete Janasie bei. „Ich habe heute die letzten Aufzeichnungen unserer Meßgeräte kontrolliert", fuhr der Amateurwissenschaftler fort. „Sie betreffen die vergangenen drei Wochen. Es kam auch in dieser Zeit zu vereinzelten Energieemissionen auf Banatu. Sie waren mit den früherem Beobachtungen identisch."
    „Bis auf ein Signal." Vainu genoß es, die vielleicht entscheidende Nachricht zu liefern. „Es war ein längerer Impuls dabei, und dieser stammte vom
     
    30.
     
    Juni dieses Jahres."
    „Dieses Hypersignal kam auch aus Banatu?" fragte Merlin Pitts. „Ganz sicher", bestätigte die Biontin. „Dann wissen wir jetzt, wo sich der gesuchte Hyperfunksender befindet", überlegte der Funkspezialist laut. „Am
     
    30.
     
    Juni empfingen wir den Hilferuf von Drumbar. Ihr habt diese Sendung angemessen, daran gibt es keinen Zweifel."
    „Ich hole die Aufzeichnungen", beeilte sich Glendorp.
    Er kletterte auf einer Leiter ins Dachgeschoß. Von oben ließ er eine Holzplatte herunter, auf der mehrere Geräte montiert waren. Eine Hochleistungsbatterie, eine kleine Syntronik mit einem größeren Speicher und zwei Ortungsempfänger waren sauber nebeneinander angeordnet. Die Verbindungen zu den Antennen hatte er gelöst. „Saubere Arbeit", lobte Rimac Huascar und machte sich sogleich an den Geräten zu schaffen.
    Gemeinsam wurden die aufgezeichneten Impulse betrachtet und bewertet. Die Folgerungen waren eindeutig. Es mußte sich um die Hyperfunknachricht vom
     
    30.
     
    Juni handeln.
    Mit den Streusignalen konnten die beiden männlichen Begleiter Nikki Frickels allerdings nichts anfangen. Übereinstimmend erklärten sie, derart verzerrte und dennoch energiereiche Impulse noch nie gesehen zu haben. „Ich stelle eine Kopie davon her", bot der Hyperphysiker an. „Die übertragen wir an die TABATINGA.
    Vielleicht finden wir dort mehr heraus."
    Er machte sich sofort an diese Arbeit. „Mir fällt hier noch etwas auf", meldete sich Merlin Pitts, der weiter in den Aufzeichnungen stöberte. „In den letzten zwölf Tagen wurde kein einziges Signal mehr empfangen."
    „Seit
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