Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1556 - Mongolen-Tod

1556 - Mongolen-Tod

Titel: 1556 - Mongolen-Tod
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
würde.
    Sir James rückte seine Brille zurecht und fixierte uns, bevor er sagte: »Sie haben den Film gesehen, und Sie werden sich bestimmt noch an Einzelheiten erinnern.«
    Wir nickten.
    »Es war gut, dass Mr. Wood die Nerven bewahrt hat. Er hat uns mit seinen Aufnahmen einen guten Hinweis gegeben, aber das ist leider noch nicht alles. Sie haben etwas gesehen, um das Sie sich in den nächsten Tagen kümmern müssen. Eine Frau, der es nichts ausmachte, durch das Feuer zu gehen. Sie muss eine besondere Haut haben oder einen feuerfesten Schutz über dem gesamten Körper.«
    »Stimmt.« Ich räusperte mich.
    »Aber da ist noch etwas, was unser Zeuge nicht wissen konnte, weil er nicht im Haus war. Die Männer der Feuerwehr schon, denn sie sind in die Ruine eingedrungen und haben dann eine schreckliche Entdeckung gemacht.« Sir James schlug die Mappe auf. »Die Kollegen haben vier Leichen gefunden.«
    Suko und ich waren erstaunt und auch entsetzt.
    Sir James nickte. »Ja, es waren vier tote Männer, verbrannt und verkohlt, aber es war gut zu sehen, wie sie ums Leben gekommen sind. Wir müssen davon ausgehen, dass die Frau sie umgebracht hat, denn in jedem Körper steckte ein Pfeil.«
    Wir sagten nichts und hielten für einen Moment den Atem an.
    Sir James nutzte die Gelegenheit und kramte Fotos hervor, die er uns reichte. »Da können Sie alles selbst sehen.«
    Es waren die Aufnahmen, die die Kollegen von der Spurensicherung gemacht hatten.
    Vier verkohlte oder verbrannte Männerleichen verteilten sich in einem Raum, in dem nichts mehr heil war. Wir hörten, dass ein Brandbeschleuniger benutzt worden war, und wir sahen auch die Pfeile aus den Körpern ragen.
    »Die Pfeile sind nicht verbrannt«, kommentierte ich. »Warum nicht?«
    »Sie bestehen aus Metall.«
    »Und weiß man schon, wer die Toten sind?«, erkundigte sich Suko.
    Sir James legte die Stirn in Falten. »Man weiß noch nichts Genaues, aber man geht inzwischen davon aus, dass es sich um Unterweltgrößen handelt, die sich in diesem einsamen Haus getroffen haben. Den Grund wissen wir nicht, das Feuer hat fast alle Spuren vernichtet.«
    »Gibt es sonst noch irgendwelche Hinweise, die uns weiterhelfen könnten?«
    »Abwarten, John. Ich gehe davon aus, dass für uns der Film erst einmal wichtiger ist.«
    »Das hatte ich mir fast gedacht.«
    »Wir haben ihn analysiert«, erklärte Sir James. »Regelrecht zerlegt. Diese Frau mit dem Bogen und den Pfeilen ist gefährlich, sie ist etwas Besonderes, sie ist Ihre Gegnerin. Diese Frau müssen Sie finden, bevor sie noch weitere Morde begeht. Wir haben uns die Einzelbilder genau angeschaut.«
    Sir James kam jetzt zur Sache. Er zeigte uns jetzt die einzelnen Aufnahmen. Im Film hatten wir sie schon gesehen, jetzt aber lagen sie als Standfotos vor uns und von einer Qualität, mit der wir durchaus zufrieden sein konnten. Die Mörderin hatte so etwas wie Triumph empfunden. Das lasen wir von ihrem Gesicht ab, das einen überaus zufriedenen Ausdruck zeigte. Ein breites Lächeln war auf den Lippen zu sehen. Ihr Körper sah grau aus, als wäre er von einer zweiten Haut überzogen.
    Ich konzentrierte mich auf das Gesicht, was auch Suko tat, wie ich mit einem Seitenblick bemerkte.
    Die Frau war eine Exotin. Asiatin. Aber keine Chinesin.
    Suko sagte: »Ich würde auf eine Mongolin tippen.«
    »He, das könnte hinkommen.«
    »Da sind Sie mit den Experten einer Meinung«, erklärte Sir James. »Auch sie tippen auf die Mongolei, was die Herkunft der Person angeht.«
    Suko nickte langsam. Ebenso langsam gab er das Foto wieder zurück.
    Sein nachdenklicher Gesichtsausdruck machte mich stutzig. Ich sah ihm an, dass er über etwas Bestimmtes nachdachte. Deshalb wollte ich ihn nicht stören, stellte keine Frage und wartete geduldig auf seinen Kommentar.
    Suko strich nachdenklich über sein Gesicht und sagte mit leiser Stimme: »Ich glaube, ich weiß Bescheid.«
    »Ach.«
    Er nickte mir zu. »Ja, ich habe schon vor Kurzem einen Hinweis bekommen.«
    »Und weiter?«
    Er legte den Kopf zurück und lachte. »Du wirst es kaum glauben, aber es war in der Sauna. Dort wurde ich von einem Mann angesprochen, der mich auf den Mongolen-Tod hinwies, der angeblich unterwegs sein sollte. Ja, so war es.«
    Ich protestierte. »He, davon hast du mir nichts erzählt! Warum nicht?«
    »Weil ich es nicht für wichtig hielt. Offensichtlich habe ich mich geirrt.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    »Noch steht nichts fest«, mischte sich Sir James ein. »Es ist nur
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher