Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1554 - Kinder des Monos

Titel: 1554 - Kinder des Monos
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
um sich anzukleiden.
    Als sie wenig später in den großen Raum kamen, in dem er seine Gäste zu empfangen pflegte, trug er einen langen, roten Umhang und eine gelbe Kapuze. Eine mit Diamanten besetzte Kette zierte sein Handgelenk.
    Die von einem Raubzug zurückgekehrten Monkin betraten den Raum. Voller Ehrfurcht und Respekt näherten sie sich ihm, um Bericht zu erstatten. Sie hatten reiche Beute gemacht, konnten sich jedoch nicht so recht darüber freuen. Ihnen war nicht entgangen, in welchem Zustand sich die Asor-Pflanzen befanden, und sie wollten wissen, was geschehen war. Er sagte es ihnen, und sie verfluchten Shohank, dem sie alles zu verdanken hatten. „Aber jetzt zu euch", sagte der General, nachdem er ihnen Gelegenheit gegeben hatte, sich über den Toten zu äußern. „Habt ihr irgendwelche Nachrichten für mich, die wichtig sein könnten?"
    Sie berichteten von den Überfällen, die sie begangen hatten, von den Reaktionen der Siedler auf den verschiedenen Welten, und sie zeigten ihm die Beute, die sie dabei gemacht hatten. Es waren viele Dinge dabei, die auf Skiagatan dringend, benötigt wurden. Dennoch entlockten sie dem General kaum mehr als einige schwache Komplimente. „Und dann ist da noch etwas", sagte ein Topsider-Monkin. Er hatte die breiten, ausladenden Schultern eines Epsalers. Auf seiner rechten Schulter saß eine dritte Klaue. Sie war in ständiger Bewegung, so als sei sie ein eigenständiges Lebewesen, das er nicht kontrollieren konnte. „Linguidische Friedensstifter, von denen man in letzter Zeit so viel gehört hat, sind im Rusuma-System eingetroffen."
    Der General fühlte plötzlich eine solche Schwäche in den Knien, daß er sich rasch in seinen Sessel setzte. Er fürchtete, sich nicht mehr auf den Beinen halten zu können.
    Linguidische Friedensstifter im Rusuma-System! Das konnte nur bedeuten, daß die Linguiden nach Archetz, dem fünften Planeten des Systems wollten, der Keimzelle des planetengebundenen Zweigs der Springer. Was immer sie dort vorhatten, interessierte ihn nur wenig, doch der Gedanke elektrisierte ihn, daß unter den Linguiden möglicherweise Träger von Zellaktivatoren waren. Seit vielen Tagen schon beschäftigte ihn der Gedanke an die lebenserhaltenden Wunderwerke, die einst einigen Terranern von der Superintelligenz ES verliehen worden waren. Nachdem er erfahren hatte, daß die Aktivatoren an Linguiden übergegangen waren, hatte ihn die Vorstellung nicht mehr losgelassen, er könne eines dieser Geräte für sich gewinnen.
    Ihm war, als habe ihm das Schicksal einen Wink gegeben.
    Ergreife deine Chance! Vertreibe den Schatten des Todes! Jetzt hast du die Möglichkeit dazu!
    Er wollte leben, und er verschwendete nicht einen einzigen Gedanken daran, daß er einen Linguiden zum Tode verurteilte, wenn er ihm den Zellaktivator nahm. Er dachte nur daran, daß er die schreckliche Angst vor dem Tod, die ihn nun schon so lange begleitet hatte, ein für allemal abschütteln würde, wenn er einen der Zellaktivatoren in die Hand bekam. „Richtet euch nicht auf eine Ruhepause ein", sagte er zu den zurückgekehrten Freibeutern. „Wir starten bald wieder. Über Monkin-Welle rufen wir eine Flotte zusammen."
    „Was hast du vor?" fragte einer der Piraten. „Wir starten den größten Coup, den Monos-Kinder jemals gewagt haben", erwiderte er.
    Entschlossen ergriff er die Initiative.
    Er wollte leben!
    Mochte man ihn und seine Schicksalsgenossen auch mit einer gewissen Verachtung als Monkin bezeichnen, mochte man sie zum Bio-Müll zählen, zu einer Lebensform, die in den Augen anderer alles andere als lebenswert war, er wollte dennoch leben. Oh, ja, sie waren Monos-Kinder, sie waren Monkin, aber auch sie wollten ihren Anteil am Leben.
    Die; Linguiden und alle anderen, die sich ihm in den Weg stellten, sollten sich wundern, welche Lebenskraft noch in ihm steckte. Er war sich dessen sicher, daß sie ausreichte, ihn ins Rusuma-System und zu einem der Zellaktivatoren zu führen.
    Die Tür zum ewigen Leben begann sich zu öffnen. Er würde sie ganz aufstoßen, sie durchschreiten und sich damit eine lichte Zukunft erobern. Niemand und nichts konnte ihn daran hindern.
    Die Rebellion von Shohank und der Zusammenbruch der Oase Parais hatten ihm deutlich gemacht, daß er sich schon zu lange auf das Ende vorbereitet hatte. Shohank hatte ihm den Boden unter den Füßen weggezogen und zwang ihn nun, etwas zu unternehmen.
    Doch da war auch noch Ailka.
    Sie war die größte Motivation für ihn. Für
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher