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1554 - Der Zombie-Mönch

1554 - Der Zombie-Mönch

Titel: 1554 - Der Zombie-Mönch
Autoren: Jason Dark
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Genau das hatte Suko gewollt und mir somit freie Bahn verschafft.
    Was er mit dem Abt anstellte, sah ich nicht mehr. Mir kam es jetzt auf den Zombie-Mönch an.
    Ich durchbrach das sperrige Gestrüpp wie ein Rammbock. Sofort hatte ich freie Sicht auf einen alten Friedhof.
    Und ich sah den Zombie-Mönch. Er hatte mich noch nicht entdeckt, denn er lag bäuchlings auf einem der Gräber und schien wie in ein Gebet versunken zu sein. Er nahm überhaupt nicht wahr, was um ihn herum vorging, und das kam mir sehr gelegen.
    Mit leisen Schritten näherte ich mich dem Grab, auf dem der Mönch immer noch nicht reagierte.
    Ich blieb neben ihm stehen.
    Er tat nichts.
    Ich holte mein Kreuz hervor.
    Auch jetzt gab es keine Reaktion.
    Dann drückte ich das Kreuz dicht vor seinem Kopf in die weiche Graberde. Ich sah, wie es aufstrahlte und der Zombie-Mönch sich mit einer ruckartigen Bewegung aufrichtete, wobei er ein tierisches Brüllen ausstieß.
    Ich schaute ihn an.
    Und ich starrte in die Fratze eines Tieres!
    ***
    Basilius war auf den Boden gefallen und hatte sich dabei um seine eigene Achse gedreht. Er wollte den Schwung ausnutzen, um wieder auf die Füße zu gelangen.
    Dagegen hatte Suko etwas, und er stemmte seinen rechten Fuß auf die Brust des Mannes.
    Der Abt keuchte und hörte Sukos Stimme.
    »Ich glaube, das ist es für dich gewesen.«
    Von oben her sah Suko in das Gesicht des Klosterchefs, das nichts mehr von der Arroganz zeigte, wie es noch vor kurzem der Fall gewesen war. Es war jetzt verzerrt, und der Mund war in die Breite gezogen, als wären die Lippen zwei dicke Gummibänder. Er wollte sprechen, doch er produzierte nur keuchende Laute, und plötzlich erschien sogar Schaum vor seinen Lippen.
    In seiner Kehle entstand jetzt ein Röcheln, und er versuchte seinen Oberkörper aufzurichten.
    Dagegen hatte Suko etwas. Er verstärkte den Druck seines Fußes.
    »Ihr Spiel ist aus. Die Hölle soll nicht gewinnen, und es darf auch keinen Pakt zwischen ihr und dem Himmel geben. Gut und Böse bleiben getrennt, auch wenn es hin und wieder zu Gemeinsamkeiten kommt. Aber getrennt bleiben sie in alle Ewigkeiten.«
    »Den Fuß weg - nimm ihn weg!«
    Suko wollte nicht, dass Basilius durch einen Luftmangel kollabierte, und hob den Fuß wieder an. Er gab den Mann frei, der sich sofort zur Seite drehte und auf dem Bauch liegen blieb, einen Arm unter seinen Körper gedrückt.
    Der Mann war fertig, das sah Suko. Nicht so sehr körperlich, mehr psychisch, denn er war intelligent genug, um einzusehen, wann er verloren hatte.
    Suko wollte ihn ansprechen, da sah er, wie sich der Abt in die Höhe drückte. Der Inspektor schaute nach wie vor auf seinen Rücken, und erst jetzt fiel ihm auf, dass er den rechten Arm noch immer nicht sah. Der Abt hatte bei seiner Bewegung nur den linken benutzt.
    Bei Suko schrillten die Alarmglocken.
    Es war leider zu spät.
    Er sah das Zucken des Körpers, hörte einen Fluch, der in einem Gurgeln endete, und bevor der Abt wieder auf seinen Bauch fiel, entdeckte Suko die rote Lache, die sich unter seinem Hals auf der Erde ausbreitete.
    Suko murmelte eine Verwünschung. Wenig später drehte er den leblosen Körper auf den Rücken, und erst jetzt sah er, was mit ihm geschehen war.
    In der Kehle steckte ein Messer.
    Es war nur ein einfaches Taschenmesser mit einer normal langen Klinge. Die aber war bis zum Griff im Hals des Abts verschwunden.
    Als Suko einen Blick in die Augen warf, sah er den gebrochenen Blick.
    Tot!
    Das hatte er nicht gewollt, aber vielleicht war es für den Abt besser, der sein großes Ziel nicht erreicht hatte…
    ***
    Ich schaute in die Fratze eines Tieres oder besser gesagt in die einer Hyäne.
    Im ersten Augenblick war ich geschockt. Ich musste den Anblick erst einmal verdauen, aber zugleich schoss mir ein Gedanke durch den Kopf. Der Teufel wurde oft in der Gestalt einer Hyäne dargestellt. Daran hatte er sich wohl gewöhnt, sodass er seinem verdammten Diener dieses Aussehen gegeben hatte.
    Eine spitze Schnauze, kleine Augen, in denen ein gelbliches Licht strahlte, und so etwas wie Fell, das auf dem Gesicht wucherte. Es gab keinen Mund mehr, dafür ein Maul, das geöffnet war, und aus ihm jagte mir ein Fauchen entgegen.
    Ich riss das Kreuz wieder aus dem Boden hervor. Die Wärme tat meiner Hand gut.
    Das hyänenähnliche Wesen zuckte zurück. Es wollte fliehen, es wollte auf keinen Fall in der Nähe des Kreuzes bleiben, denn damit war seine Vernichtung vorprogrammiert.
    Ich sprang ihm nach.
    Er
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