Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1554 - Der Zombie-Mönch

1554 - Der Zombie-Mönch

Titel: 1554 - Der Zombie-Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
war kein Gegner mehr für mich. Die Kraft des Kreuzes hatte ihn schon zu sehr geschwächt. Der Teufel hatte mit ihm ein Experiment gewagt und ihn als herzlose Gestalt aus der Hölle zurück auf die Erde geschickt. Er war mit den Insignien der Hölle geweiht, und er hatte mit dem Abt auf zwei Hochzeiten tanzen wollen.
    Damit war es jetzt vorbei.
    Germaine kam nicht weit. Das Kreuz strahlte etwas aus, das ihn stoppte. Er brach nur knapp einen Meter von mir entfernt zusammen.
    Ich ging ihm nicht nach. Ich schoss ihm auch keine geweihte Silberkugel in den Kopf und drückte ihm auch nicht mein Kreuz ins Gesicht.
    Er heulte auf wie ein Tier.
    Oder schrie er auch nur?
    So genau war das nicht zu unterscheiden, aber er war fertig, das stand fest.
    Ich ließ es auch zu, dass er die Arme anhob, und dann schlug er seine Krallenhände in das Gesicht.
    Er ließ sie dort. Er krallte sich tatsächlich fest, aber das blieb nicht lange so. Es war nicht mehr die normale Haut, die sein Gesicht bedeckte, sondern dieser Pelz oder das Fell, in das sich die Nägel hineingedrückt hatten.
    Und dann riss er das Fell ab.
    Ich sprang zurück, weil ich dem Blutstrom entgehen wollte. Er hatte nicht nur das Fell erwischt, sondern auch die normale Haut, die mit dem Fell verwachsen war.
    Deshalb das Blut, und er präsentierte mir ein Gesicht, das diesen Namen nicht mehr verdiente. Es war nur noch ein blutiges Gebilde aus Fleisch und Knochen.
    Damit konnte kein Mensch mehr leben.
    Und so war es auch bei ihm.
    Der Zombie-Mönch, in dessen Brust kein Herz mehr schlug, fiel mir entgegen.
    Ich fing ihn nicht auf. Mit dem, was mal sein Gesicht gewesen war, blieb er in der Blutlache liegen. An seinem Körper bewegte sich nichts mehr.
    Ich holte tief Luft und entspannte mich wieder. So schnell würde ich den Anblick dieses Gesichts nicht vergessen. Wieder einmal hatte die Hölle bewiesen, wozu sie fähig war. Aber sie hatte nicht gewonnen, und das war das Gute daran…
    ***
    Ich hörte hinter mir das Knacken und wusste, dass Suko kam. Er sprach mich an, ohne dass ich mich umgedreht hatte.
    »Was ist denn hier geschehen?«
    »Schau dir sein Gesicht an.«
    Suko drehte die Leiche auf die Seite und zuckte schon beim ersten Blick zurück.
    »Was ist denn geschehen?«
    Ich hob die Schultern. »Es war wieder mal jemand, der zu hoch gepokert hat. Aber wir müssen eine Lehre aus dem Fall ziehen. Der Teufel findet immer neue Möglichkeiten, sich die Menschen Untertan zu machen. Und wenn er dann noch einen Helfer neben sich weiß wie diesen Abt, dann…«
    »… hat er trotzdem verloren«, vollendete Suko meinen Satz, »… denn Basilius lebt nicht mehr.«
    Das hatte ich mir schon gedacht. »Hast du ihn…?«
    Wieder ließ er mich nicht ausreden. »Nein, er hat sich selbst gerichtet, und so können wir ihm keine Fragen mehr stellen, was er sich dabei gedacht hat, zwischen Himmel und Hölle zu wandern. Es bleibt wohl alles beim Alten, John.«
    Ich nickte und murmelte: »Zumindest vorläufig…«
    ENDE

Weitere Kostenlose Bücher