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155 - Kriminalfall Kaprun

155 - Kriminalfall Kaprun

Titel: 155 - Kriminalfall Kaprun
Autoren: Uhl Hannes
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Sayonara« rufen sie den Jugendlichen nach.
    Im Flieger sitzen die drei Jüngsten im Alter von 13 und 14 Jahren zusammen. Sie sind am aufgeregtesten, weil sie ihren ersten großen Langstreckenflug erleben. Auch Saori Mitsumoto und ihre Freundin Ruouko Narahar haben sich zusammengesetzt, sie studieren an der renommierten Keio Universität und gehören dem angesehenen Skiclub ihrer Eliteuniversität an. Beiden Mädchen dürfte nach der Universität eine große Karriere bevorstehen, denn sie sind nicht nur exzellente Skifahrerinnen, sondern haben auch sehr gute Studienabschlüsse geschafft.
    Maki will mit dem Skitraining auf dem Kitzsteinhorn die Qualifizierung für die japanischen Skiwettkämpfe im Jänner 2001 erreichen, um anschließend Skisportlerin werden zu können. Später möchte sie die japanische Skifahrerelite coachen. Und Hirokazu hofft, sein Skifahren so zu verbessern, dass er für Ogasaka die neuen Skimodelle präsentieren kann. Später will er Skilehrer werden und träumt davon, ein Skihotel zu managen. Alle neun Jugendlichen sind voller Vorfreude, und nachdem der Flieger seine Flughöhe erreicht hat und die Fluggäste sich abschnallen dürfen, wird der Trainer mit Fragen über ihr Reiseziel und den Skisport in den Alpen bedrängt. Doch erst einmal liegt noch ein langer Weg vor ihnen, bis sie auf die Bretter steigen können. Da sich die japanische Zeit um 8 Stunden verschiebt, haben sie einen Flug von elfeinhalb Stunden hinter sich, wenn sie um 16:30 Uhr Kopenhagen erreichen. Um 17:15 Uhr geht dann ihr Anschlussflug nach München, wo sie um 18:55 Uhr landen. Von hier aus fahren sie mit einem Charterbus direkt nach Kaprun und treffen dort um 22:30 Uhr ein.

    Die neun japanischen Jugendlichen. Das Foto entstand am 8.11.2000 auf dem Kitzsteinhorn.
    Am 10. November klingelt in Tokio bei Nanae und Masatoshi Mitsumoto das Telefon.
    »Ich wollte mich nur mal kurz aus Austria melden«, ruft Tochter Saori in ihr Handy. Die Verbindung ist schlecht, aber die Eltern verstehen sie.
    »Wir sind hier mehrfach auf dem Gletscher Ski gefahren und haben abends in Kaprun gegessen, dort haben wir auch unser Hotel. Uns geht’s gut, und morgen fahren wir wieder den Berg hoch. Für morgen ist traumhaftes Wetter angesagt. Auf dem Kitzsteinhorn findet das internationale Snowboard-Opening mit Wettkampf, Party und Feuerwerk statt.«
    »Wir freuen uns, dass es euch gut geht, weiterhin viel Spaß! Wir denken an dich. Sayonara«, rufen die Eltern, dann ist das Telefonat zu Ende.
    Einen Tag später steht die Gruppe aus dem fernen Japan mit ihrer Skiausrüstung dicht gedrängt vor der »Kitzsteingams«, der Kapruner Gletscherbahn, die um 8.57 Uhr in die Talstation einfährt. Wenige Minuten später schiebt Vater Okihiko Deguchi seine 13-jährige Nao als erste in den Zug, dann folgt er mit den anderen acht Jugendlichen nach.

Kapitel 3
    »Raus aus den Federn. Es ist ein Wahnsinnstag.« Matthäus und Tobi sind wie immer als erste wach, während der Rest noch keine Anstalten macht, aufzustehen.
    Es ist knapp nach sieben Uhr früh. Keine sechs Stunden zuvor haben die fünf Maturanten noch bei der »Kick-off-Party« für das Snowboard-Opening auf der Burg Kaprun gefeiert. Dank dem »ultimativen Opening Package« um 790 Schilling bekommen sie an diesem Wochenende eine Menge geboten, und zwar die Liftkarte für Samstag und Sonntag mit sämtlichen Events auf dem Gletscher, wie »Endless Winter Snowboard Test« mit mehr als tausend aktuellen Snowboardmodellen, Funpark, Speedmess-Strecke, Jump Contest oder Pipe Contest. Für die passionierten Snowboarder aus Wien ist das ein besonderes Erlebnis.
    Es ist ihre erste gemeinsame Reise ohne elterliche Aufsicht. Alle fünf sind in derselben Gegend aufgewachsen, in den Bezirken Währing und Döbling, im äußersten Nordwesten Wiens. Die Begeisterung für das Snowboarden ist nicht die einzige Leidenschaft, die sie verbindet. Es sind fünf beste Freunde, die im Frühsommer ihre Reifeprüfung abgelegt haben und für die nun ein neuer Lebensabschnitt beginnen soll.
    Matthäus Stieldorf, geboren am 31. Juli 1982, will zu den Pionieren des Bundesheeres. Der immens sportliche und kräftige junge Mann sucht dort die körperliche und technische Herausforderung. Seine Kurzsichtigkeit verleidet ihm dieses Vorhaben jedoch. Matthäus schwenkt um. Nun soll es Zivildienst werden, genauer gesagt, Gedenkdienst in Mailand oder New York. Schon als Gymnasiast war er ein halbes Jahr in North Dakota zum Austausch, hat
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