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1548 - Höllensturz

1548 - Höllensturz

Titel: 1548 - Höllensturz
Autoren: Jason Dark
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allein zurück.
    Ich ging zum Fenster, ließ es aber geschlossen. Natürlich dachte auch ich an Atlantis, aber ich war mir nicht sicher. Das Relief konnte auch aus der Zeit der Sumerer stammen oder aus einer noch anderen Kultur, die sich damals im Orient ausgebreitet hatte, zum Beispiel die Phönizier, die als Seefahrervolk bekannt waren.
    Aber auch Atlantis konnte zutreffen. Es wäre nicht der erste Fund aus dieser Zeit gewesen: Max Askin kehrte wieder zurück. Als ich ihn anschaute, sah ich ihn lächeln. Mit beiden Händen hielt er die Vergrößerung eines Fotos fest.
    »Ich habe es im Schlafzimmer gefunden. Es lag mitten auf dem Bett, das war wohl der einzige freie Platz den sie dafür gefunden hatte.«
    Ich ging schon daran, den Wohnzimmertisch abzuräumen. Einige leere Pizzaschachteln lagen darauf. Aber auch Wasserflaschen musste ich zur Seite räumen.
    Der Professor breitete die Aufnahme aus. Sie war schon recht groß und hing an den Tischseiten sogar über.
    »Dann schauen Sie mal, Mr Sinclair.«
    »Ja, ich bin gespannt.«
    Ich war froh über die Klarheit der Aufnahme, denn jede Einzelheit war dort wiedergegeben.
    Auf dem ersten Blick hatte das Relief nicht viel zu bieten. Ich musste schon genauer hinschauen, um das Motiv zu erkennen. Das war wirklich so etwas wie ein Porno des Altertums, denn darauf war zu sehen, was Menschen alles treiben konnten, wenn sie nackt waren und dicht hintereinander standen.
    Acht Figuren waren darauf zu sehen. Männer und Frauen. Sie waren dabei, auf ein Ziel zuzugehen. Es war auf dem Relief nur angedeutet worden.
    Es sah so aus, als wollte die Gruppe geschlossen in ein riesiges Maul hineingehen, das durchaus so etwas wie eine Hölle sein konnte. Ein Eingang, ein Schlund, wie auch immer.
    Es war auch noch mehr zu sehen, wenn man sich die Abbildungen auf der Steinplatte akribisch anschaute. Die ersten fünf Personen sahen aus wie normale Menschen, die drei letzteren nicht. Und das war auf den ersten Blick nicht so leicht zu erkennen. Ich war froh, ein vergrößertes Foto vor mir liegen zu haben.
    »Der Erste hat sich schon gebückt, um hineinzugehen«, sagte der Professor und brachte mich damit leicht aus dem Konzept. »Können Sie sich vorstellen, wohin er geht?«
    »Man kann es als eine Unterwelt ansehen. Davon haben wir ja schon gesprochen.«
    »Gab es denn so etwas in Atlantis?«
    »Ich denke schon.«
    »Und Sie haben sie gesehen?«
    »Was man so als Unterwelt bezeichnen kann«, relativierte ich und konzentrierte mich wieder auf die letzten drei Personen. Ich wies auch den Professor darauf hin.
    »Ja, die habe ich mir auch schon angesehen.«
    »Und was sagen Sie?«
    »Geschöpfe der Mythologie. Geschöpfe dieses Volkes, dessen Künstler das Bildnis geschaffen haben.«
    »Näher haben Sie nicht darüber nachgedacht?«
    »So ist es.«
    Ich hatte keine Lupe zur Hand und musste mich auf meine Augen verlassen, um diese drei Gestalten genauer zu betrachten. Menschliche, das heißt männliche Körper, was an den überlang dargestellten Geschlechtsmerkmalen gut zu erkennen war. Bei den normalen Menschen hatte ich zwei Frauen entdeckt. Eben mit normalen Köpfen, und das war bei denen, die mich interessierten, nicht der Fall.
    Auf ihren Schultern wuchsen Schädel, die schwer einzustufen waren.
    Man konnte von Monsterköpfen sprechen. Da war schon eine gewisse Ähnlichkeit mit Echsenschädeln oder unförmigen Fischköpfen zu erkennen. Ich tippte auf diese Stelle und gab einen Kommentar ab.
    »Ich kann mir die Gestalten nur so erklären, dass sie aus der Unterwelt gekommen sind, wohin die anderen erst wollen. Sie waren vielleicht schon dort und sind dabei verändert worden.«
    »Oh…«
    Ich richtete mich wieder auf. »Was haben Sie?«
    Der Professor hob die Schultern. »Ist das nicht zu weit hergeholt? Für mich ist das reine Spekulation.«
    Vor meinen nächsten Worten lächelte ich. »Sie sind Wissenschaftler, Professor.«
    »Das kann ich nicht bestreiten.«
    »Ich will nicht behaupten, dass Ihr Gebiet keine exakte Wissenschaft ist, aber sie bietet auch Raum für Spekulationen. Es ist ja keine Mathematik. Wenn Sie sich dieses Relief anschauen, dann muss man darüber spekulieren können. Man hat keine Beweise dafür, wer diese letzten drei Gestalten sind.«
    »So gesehen stimme ich Ihnen zu.«
    »Aber sie sind meiner Ansicht nach sehr wichtig. Sie sehen aus, als wollten sie die Menschen vor ihnen so schnell es geht in die Unterwelt befördern. Wie diese aussieht, wissen wir nicht, und
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