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1546 - Die Leichenfalle

1546 - Die Leichenfalle

Titel: 1546 - Die Leichenfalle
Autoren: Jason Dark
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sein.
    Der Bankräuber ging zurück. Seine Knie waren weich geworden. Er wunderte sich darüber, dass er noch nicht auf dem Boden lag, und er wunderte sich weiter, das er nicht anfing zu schreien, denn es gab nicht den geringsten Zweifel. Der Knöcherne vor ihm war sein Kumpel Earl Fonda. Ihn hatte es erwischt.
    Aber wer hatte ihn erwischt?
    Und wo war das passiert?
    Bei diesem Gedanken legte er den Kopf zurück und schaute hinauf zum dunklen Himmel. Es gab nicht den geringsten Zweifel. Aus dieser Höhe war Fonda gefallen.
    Aber was hatte ihn nach oben getrieben? Oder war er von jemandem geholt worden?
    Mit diesem Gedanken konnte er sich eher anfreunden. Auch wenn er nicht wusste, wer das gewesen sein könnte. Plötzlich dachte er an Außerirdische, die hier auf die Erde gekommen waren, und der Blick, mit dem er den Himmel über sich betrachtete, war auf einmal mehr als ängstlich.
    Es gab nichts Ungewöhnliches mehr zu sehen, abgesehen von diesem bleichen Licht, das ebenfalls an die Farbe von Knochen erinnerte, und bei dem nicht zu erkennen war, woher es stammte.
    Aus dem All? Aus einer Ferne, die er nicht mal abschätzen konnte? Gab es doch Geister? Oder waren es die Geister der Toten? Wesen, die keine Ruhe finden konnten?
    Es war für Alvin Kline unmöglich, hierfür eine Erklärung zu finden, die logisch war.
    Aber er wusste auch, dass dieser Friedhof ein gefährlicher Ort war und er nicht länger bleiben durfte. Earl Fonda war nicht nur tot, er war sogar zu einem Skelett geworden.
    Er warf einen letzten Blick auf die Wolken.
    Und da sah er es!
    Dort, wo sich das knochenbleiche Licht befand, zeichnete sich etwas ab.
    Er wollte es zunächst nicht glauben, aber er irrte sich nicht, als er einen zweiten und dritten Blick hinwarf.
    Hinter, zwischen und vor den Wolken malte sich ein gewaltiger Totenschädel ab, und der war keine Halluzination, den gab es wirklich.
    Es war der Augenblick gekommen, an dem er nichts mehr sehen und denken wollte. Der Friedhof war für ihn zu einem Feind geworden, aus dessen Klauen er so schnell wie möglich entkommen musste.
    Deshalb gab es für ihn nur ein Ziel.
    »Weg!«, flüsterte er und machte sich so Mut. Die Beute allerdings nahm er mit…
    ***
    Der Jahreswechsel war vorbei, Weihnachten natürlich auch, und ich hatte beides gut überstanden, denn meine »Freunde«, die Schwarzblüter, hatten sich zurückgehalten.
    Noch am ersten Tag des Jahres erinnerte mich mein Freund Bill Conolly daran, dass ich ihm etwas versprochen hatte.
    Er hatte einen für ihn nicht ungewöhnlichen Job angenommen. Er sollte etwas über einen Friedhof auf dem Lande schreiben, der recht alt war.
    Das waren viele Friedhöfe, aber angeblich hatte man ihn früher dem Teufel geweiht, obwohl recht viele der Grabsteine aus Kreuzen bestanden, wie er erfuhr. Aber das war bewusst so gemacht worden, um zu zeigen, wie mächtig der Satan war.
    Ich hatte mir seine Bitte angehört und dann die entscheidende Frage gestellt.
    »Was soll ich denn da?«
    »Du kannst mir zur Hand gehen.«
    »Und wie soll das aussehen?«
    »Ich will den Bericht mit Fotos würzen. Da nehme ich dich als Gehilfen mit, der hin und wieder einen Scheinwerfer halten muss, damit ich das nötige Licht habe.«
    Ich hatte Bill angestaunt wie selten und dabei den Kopf geschüttelt.
    »Bist du noch richtig dicht?«
    »Ich war nie dichter.«
    »Und ich soll eine Lampe halten, damit du das richtige Licht für die Fotos bekommst?«
    »Daran hatte ich gedacht.«
    »An mehr nicht?«
    Bill grinste und schüttelte den Kopf. Genau dieses Grinsen bewies mir, dass mehr dahintersteckte. So gut kannte ich meinen ältesten Freund, und deshalb fragte ich ihn: »Und was ist der wahre Grund?«
    »Der Friedhof.«
    »Ja, ja, schon, aber da ist doch irgendwas passiert. Du fährst nicht aus London weg, um ein paar Grabsteine zu knipsen. Das nehme ich dir einfach nicht ab. Und da du erzählt hast, dass er dem Teufel geweiht sein soll oder sogar ist, denke ich mir, dass du nicht nur fotografieren willst.«
    »Das auch. Das habe ich Sheila gesagt. Sie soll sich nicht beunruhigen.«
    »Was ist nun der wahre Grund?«
    »Auf dem Gelände tut sich was.«
    »Und was?«
    »Ich weiß es nicht genau. Ich habe mit einem Mann gesprochen, der ihn als Leichenfalle ansieht.«
    Ich runzelte die Stirn. »Als eine Falle für Leichen?«
    »Ja.«
    »Und das glaubst du?«
    »Ich gehe mal davon aus, John, aber ich möchte auch Beweise dafür haben.«
    »Wer könnte denn Leichen in die Falle locken?
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