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1542 - Die Würgehand

1542 - Die Würgehand

Titel: 1542 - Die Würgehand
Autoren: Jason Dark
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Ausdruck zu geben.
    Die Riesenklaue hielt den Würger weiterhin fest. Aber sie behandelte ihn wie ein rohes Ei, als sie sich umdrehte und sich mit dem befreiten Gefangenen von dem Transporter entfernte.
    Es gab die beiden klatschnassen Zeugen im Graben, die nicht begreifen konnten, was sie da zu sehen bekamen. Zu erklären war es nicht. Eine Riesenhand war erschienen, um sich einen Menschen zu holen. Nicht, um ihn zu töten, sondern um ihn zu befreien, damit er weiterhin seine Untaten begehen konnte.
    Da hatte auch die Fesselung nichts genutzt. Für die Klaue war es eine Kleinigkeit gewesen, die Ketten zu sprengen.
    Fenton und Obrach wussten nicht, was sie sagen sollten. Sie hockten im Graben, sie ließen sich weiter nass regnen und schauten auf den zerbeulten Aufbau des Transporters.
    Sam Obrach erhob sich als Erster Kr konnte nicht anders. Er musste lachen Es war schon mehr ein Schreien, was da aus seiner Kehle drang.
    Dabei bewegte er seine Arme und schlug mit den flachen Händen auf seine Oberschenkel. Steve Fenton sagte nichts.
    Er war ebenfalls aus dem Graben geklettert und schaute sich den Transporter aus der Nähe an.
    Das Fahrerhaus war unversehrt, aber der hintere Aufbau sah aus, als wäre er von den Schlägen einer Abbruchkugel getroffen worden. Die beiden Türhälften am Heck standen offen, und Fenton stieg in den Wagen.
    Zuerst fielen ihm die zerfetzten Ketten auf. Sie waren mit einer unglaublichen Kraft gesprengt worden. Einfach zerrissen wie dünne Bänder.
    Fenton überlief ein Schauer, als er das sah. Sein Gesicht verzog sich als hätte er in eine Zitrone gebissen. Hinter seiner Stirn hämmerte es.
    Als er genug gesehen hatte und sich umdrehen wollte, hörte er hinter sich das Husten.
    Sam Obrach war zu ihm gekommen und fragte: »Sie hat die Ketten gesprengt, nicht?«
    »Hat sie.«
    »Scheiße ist das. Und was machen wir jetzt?«
    Steve Fenton drehte sich um und nahm auf der harten Sitzbank Platz, wo auch der Gefangene gesessen hatte.
    »Wir müssen es melden.«
    »Ja, das weiß ich auch.« Obrach verdrehte die Augen. »Und was sagen wir den Leuten?«
    »Die Wahrheit.«
    Sam hatte Mühe, einen Lachanfall zu unterdrücken. Er schaffte es nicht ganz.
    »Ja, wir müssen die Wahrheit sagen, aber ich weiß, dass man uns auslachen wird. Man wird uns nicht glauben. Was würdest du denn sagen, wenn dir jemand so eine Geschichte erzählt?«
    »Ich würde ihn für übergeschnappt halten.«
    »Danke. Das wird uns auch so ergehen.«
    Die Kollegen kannten keinen Ausweg. Außerdem war der zerbeulte Transporter Beweis genug. Aber sie wussten auch, dass es Ärger geben würde.
    Sie dachten an die zahlreichen Befragungen, die sie über sich ergehen lassen mussten, und sie konnten nur immer wieder das Gleiche sagen.
    »Sie werden uns für verrückt halten und uns einsperren!«, sagte Sam Obrach.
    »Okay, sollen sie. Aber wir werden von unseren Aussagen nicht abweichen. Es gibt nichts zu erfinden, verflucht noch mal. Es ist alles, wie es ist, tut mir leid.«
    »Dann lass uns fahren.«
    Steve Fenton nickte. »Sicher, was sonst…?«
    Beide Männer gingen zum Fahrerhaus.
    Die Regenschauer hatten nachgelassen. Ein kalter Wind fuhr ihnen über die nassen Gesichter und die feuchten Haare.
    Als sie einstiegen, lächelte keiner von ihnen. Beide wussten, dass eine schlimme Zeit vor ihnen lag. Aber beiden war auch klar, dass es für sie hätte schlimm ausgehen können.
    Diese riesige Würgehand war nicht nur gut dafür, einen mehrfachen Mörder zu befreien, sie war sicher auch selbst in der Lage zu töten.
    Der Motor sprang an, was für beide Männer so etwas wie ein Lichtblick war.
    Auf dem Rest der Strecke allerdings sprachen sie kein Wort miteinander.
    ***
    »Na ja«, sagte Glenda Perkins an diesem Morgen zu Suko und mir, »das hat sich ja gelohnt.«
    »Was meinst du?«, wollte ich wissen.
    »Nun ja, ihr habt einige Vampire zur Hölle geschickt. Sie können kein Blut mehr trinken.« [1]
    »Das stimmt zwar«, erwiderte ich, »aber derjenige, der sie zu Blutsaugern gemacht hat, ist entkommen. Wir wissen nicht mal, wie er heißt, wir kennen nur sein Aussehen, und das ist schaurig genug. Selbst eine Justine Cavallo ist ratlos.«
    »Aber ihr werdet ihn jagen.«
    »Wir werden es versuchen«, sagte Suko.
    Der Kaffee war natürlich fertig. Ich schenkte mir meine große Tasse voll und hörte in meinem Rücken die Stimme unserer Assistentin.
    »Ausruhen könnt ihr euch nicht. Sir James erwartet euch in einer halben Stunde.«
    Ich
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