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1536 - Der Weise von Fornax

Titel: 1536 - Der Weise von Fornax
Autoren: Unbekannt
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strandetet, mußten wir sie umsiedeln, weil wir euch nicht zumuten konnten, mit diesen Parias unter einem Dach zu leben.
    Es gab diesbezüglich Schwierigkeiten, darum haben wir die Ausrede mit der Quarantäne erfunden."
    „Warum habt ihr uns getäuscht?"
    „Wie hätte es sich denn angehört, wenn wir bei eurer Ankunft eingestanden hätten, daß wir Schwierigkeiten mit kriminellen Elementen haben?" rechtfertigte sich Pirmin Deix. „Wir wollten euch den Einstand so unbeschwert wie möglich machen. Ihr hättet sonst einen falschen Eindruck von den Verhältnissen auf unserer Welt bekommen können. Kannst du unsere Handlungsweise nachträglich tolerieren?"
    „Längst geschehen", versicherte Alaska. „Da ihr die ›Quarantäne‹ aufgehoben habt, ist wohl anzunehmen, daß ihr auch die beiden flüchtigen Gurrads wieder eingefangen habt."
    „Woher weißt du von den Ausreißern?"
    „Ihr habt zwar wohlweislich das Kommunikationsnetz unseres Quartiers sabotiert", antwortete Alaska, „aber dabei vergessen, daß unsere SERUNS alle erforderliche technische Ausrüstung bieten, um die Sendungen empfangen zu können."
    „Ach ja, eure SERUNS", sagte Pirmin Deix nachdenklich. „Ich muß dir nachträglich noch dafür meine Anerkennung aussprechen, daß ihr sie nicht benutzt habt, um die Quarantänezone zu verlassen.
    Damit habt ihr eine Art Reifeprüfung bestanden. Es wäre für uns wirklich eine große Ehre, wenn ihr unser Angebot, Bürger unserer Welt zu werden, annehmen würdet."
    „Und was, wenn wir es nicht tun?"
    Pirmin Deix machte eine Geste des Bedauerns. „Ihr sitzt auf jeden Fall für immer auf Kontor Fornax fest", sagte er ausweichend. Er räusperte sich. „Wenn du keine Fragen mehr hast, dann möchte ich dich jetzt den Reportern überlassen. Ich habe mich mit einer wichtigen Angelegenheit zu befassen. Es geht dabei um dasselbe Problem, das ihr habt."
    „Kannst du mir das näher erklären?"
    „Es geht um unser Siganesenpaar", sagte Pirmin Deix. „Sie sind über achthundert Jahre alt und werden nicht mehr lange leben. Plötzlich haben sie Heimweh nach Siga bekommen! Aber ich sehe keine Möglichkeit, ihnen diesen Wunsch zu erfüllen."
    „Kann euer guter Geist - Sie - denn nicht helfen?"
    „Sie darf damit nicht belastet werden." Pirmin Deix wirkte auf einmal überaus nervös, als hätte Alaskas Hinweis auf den „guten Geist von Kontor Fornax" Panik in ihm ausgelöst. „Ich mache dir einen Vorschlag, Alaska-Wenn du der Meute der Reporter entgehen möchtest, übergebe ich dich einer Person, die dich sicher hinausschleusen kann. Einverstanden?"
    „Dieses Angebot nehme ich bedenkenlos an", sagte Alaska erfreut.
    Pirmin Deix nahm ihn unter dem Arm und führte ihn zur Rückseite der Lagerhalle. Dort, in einem schmalen Korridor mit einer metallenen Tür stand eine junge, attraktive Frau. Bei ihrem Anblick warf sie seufzend den Kopf zur Seite und wischte sich mit einer grazilen Handbewegung das wallende rote Haar aus dem Gesicht. „Das hat aber gedauert", sagte sie mit einem anklagenden Blick auf den Kontorchef.
    Ohne auf ihren Vorwurf einzugehen, sagte Pirmin Deix: „Alaska, das ist Bethia Malaro. Sie wird dich in einem Schweber unbemerkt von hier fortbringen."
    Während der Kontorchef sich zurückzog, nickte Alaska der jungen Frau zu, und sie schenkte ihm ein anmutiges Lächeln. Sie öffnete die Metalltür, blickte kurz hinaus und rief Alaska zu, ohne sich nach ihm umzublicken: „Komm, die Luft ist rein."
    Sie hastete ins Freie und eilte auf ein eigenwillig konstruiertes Luftgefährt zu, das in - der Straße zwischen zwei Gebäuden geparkt war. Es handelte sich um einen Schweber, der auf zwei Kufen stand und annähernd die Form eines Schneckenhauses hatte.
    Nachdem Bethia Malaro eingestiegen war, öffnete sie für Alaska die Tür auf der anderen Seite der Kanzel.
    Alaska stellte mit einem Blick nach hinten fest, daß der Passagierraum gut zehn Personen Platz bot, aber er konnte niemanden sehen.
    Nachdem Alaska Platz genommen hatte, hob der Schweber ab. „Wohin bringst du mich?" erkundigte er sich. „Irgendwohin, wo wir uns ungestört unterhalten können", erklärte sie. Mit einem Seitenblick auf Alaska fügte sie hinzu: „Ich schreibe für die Fornax News. Hat Pirmin dir das nicht gesagt?"
    „Er hat mir angeboten, mich vor der Meute der Reporter in Sicherheit zu bringen", sagte Alaska ärgerlich.
    Bethia Malaro ließ ein erfrischendes Lachen hören. „Ja, vor der Meute - aber nicht vor mir. Pirmin ist mir
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