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1534 - Nocturnen-Alarm

Titel: 1534 - Nocturnen-Alarm
Autoren: Unbekannt
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sie aufgewacht ist?"
    „Selbstverständlich."
    „An Träume oder irgendwelche anderen Eindrücke, bewußt oder unbewußt, die diesem Erwachen vorangegangen sind?,"
    „Auch das."
    „Dann müßte auch der Rest zu finden sein."
    Die Kartanin schwieg. „Es sei denn", fuhr Tekener nachdenklich fort, „daß Giu-Nal-H’ay sich in der Zwischenzeit in einem todesähnlichen Zustand befunden hätte."
    „Es gibt keine Anzeichen dafür, daß eine Reanimation stattgefunden hat. Sie war betäubt, als wir sie gefunden haben, aber das war nur eine normale Narkose. Sie hat nur wenige Stunden lang angehalten.
    Davor hat sie mit Sicherheit keine Betäubungsmittel bekommen."
    „Könnte man sie darauf konditioniert haben, daß sie zu einem bestimmten Zeitpunkt in diesen Zustand verfällt?"
    „Nein. Es sei denn, daß hier eine völlig fremde und sehr hochentwickelte Methode angewendet wurde. Wir Kartanin würden so etwas jedenfalls nicht zuwege bringen."
    Aber vielleicht war das nur eine Schutzbehauptung.
    Dao-Lin-H’ay kehrte zum Raumhafen zurück und sprach selbst noch einmal mit der Spezialistin. „Sie sagt die Wahrheit", erklärte sie dem Terraner danach. „Bist du dir ganz sicher?"
    „Absolut. Aber es gäbe eine Erklärung für das, was Giu-Nal-H’ay zugestoßen ist."
    „Ja, ich weiß", erwiderte Ronald Tekener nachdenklich. „Sie hat keine Erinnerung zurückbehalten, nicht einmal an einen Traum oder einen anderen Eindruck aus dem Unterbewußtsein, weil für sie keine Zeit vergangen ist. Ein zeitloser Zustand kann keine Erinnerungen hinterlassen, weil keine Veränderungen stattfinden, die vom Gehirn registriert werden. Und wer könnte wohl einen solchen Zustand erzeugen?
    Natürlich ein Nakk."
    „Oder deren mehrere."
    „Aber ich habe nicht den geringsten Hinweis darauf gefunden, daß sich jemals ein Nakk auf Ang-Oeban aufgehalten hat", fuhr der Terraner fort. „Der eine oder andere Besucher hat von diesen Wesen schon gehört, vielleicht auch mal einen oder mehrere von ihnen gesehen. Manche Ang-Debaner kennen die Nakken wenigstens vom Hörensagen. Aber hier, auf diesem Planeten, ist noch nie einer gesichtet worden."
    „Das hat bei diesen Heimlichtuern nicht viel zu sagen."
    „Das ist mir klar. Aber es gibt auch sonst nichts, was auf die Anwesenheit von Nakken hindeuten könnte. Keine unerklärlichen Vorkommnisse, keine seltsamen Erscheinungen - einfach nichts."
    „Oh, doch", sagte Dao-Lin-H’ay gedehnt. „Es gibt etwas!"
    „Und zwar?"
    „Die Nocturnenschwärme."
    Dao-Lin-H’ay hatte schon als blutjunge Protektorin ein kartanisches Ernteschiff befehligt. Sie war oft genug hier in Fornax unterwegs gewesen, um die Tauregionen abzuernten. Dabei hatte sie es sicher auch oft genug mit Nocturnen der Schwarmphase zu tun bekommen.
    Sie hatte also Erfahrungen auf diesem Gebiet. „Du verstehst mehr davon als ich", sagte Ronald Tekener aus dieser Überlegung heraus. „Ich weiß, daß auch die Bewohner von Ang-Oeban allmählich unruhig werden. Sie können sich das Verhalten dieser Schwärme nicht erklären. Und man sollte doch eigentlich meinen, daß sie wissen, wovon sie da reden!"
    „Das weiß ich auch! Ich habe so etwas noch nie erlebt. Es sieht fast so aus, als würden diese Schwärme tanzen!"
    „Und das tun sie sonst nicht?"
    „Niemals! Nicht auf diese Weise. Es ist schon ungewöhnlich genug, daß einer der ganz großen Schwärme sich ohne besonderen Anlaß aufteilt."
    „Was wäre so ein besonderer Anlaß?"
    Dao-Lin-H’ay zuckte die Schultern. „Ein Kontakt zu einem der großen Stöcke, um ein Beispiel zu nennen. Es könnte auch passieren, wenn eine Flotte von Raumschiffen die Aufmerksamkeit eines Teils der Nocturnen auf sich zieht."
    „Aber bei solchen Gelegenheiten würden nicht gleich Dutzende von Schwärmen entstehen, nicht wahr?"
    „Nein, natürlich nicht. Eine kleine Gruppe würde sich abspalten. Der Rest würde weiterziehen.
    Hier dagegen ist die Aufteilung offensichtlich spontan geschehen. Ich habe eine Aufzeichnung gesehen: Es sah fast so aus, als hätte jemand eine Torte zerteilt."
    „Hm", machte Tekener nachdenklich. „Und es kommt noch toller", fuhr Dao-Lin-H’ay fort. „Damit ein, Schwarm sich überhaupt teilen kann, müssen die Nocturnen natürlich unterschiedliche Kurse einschlagen. Nach der Trennung behalten sie ihren neuen Kurs normalerweise für einige Zeit bei. Die Folge: Sie entfernen sich voneinander. Aber hier sind alle Teilschwärme auf ein und denselben Kurs gegangen. Ich habe
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