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1534 - Nocturnen-Alarm

Titel: 1534 - Nocturnen-Alarm
Autoren: Unbekannt
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Erörterung dieses Themas nicht interessiert war.
    Ihr war anzusehen, daß der bloße Gedanke an Giu-Nals seltsame Abstammung eine tiefe Abneigung gegenüber ihrer Gesprächspartnerin in ihr weckte.
    Das war’s, dachte Giu-Nal-H’ay. Damit habe ich es wieder einmal geschafft. Herzlichen Glückwunsch, Giu-Nal! Wenn es irgend etwas gibt, worin du wirklich unschlagbar bist, dann ist es dies: Du hast eine einmalige Begabung darin, dir jede Chance zu verderben!
    Mei-Mei-H’ar gab sich einen Ruck. „Du kennst dich also mit den Nocturnen aus?" fragte sie.
    Giu-Nal-H’ay begriff, daß es um irgend etwas Großes gehen mußte - etwas, das so wichtig war, daß die Höchste Frau fest entschlossen war, sich über alle Hindernisse hinwegzusetzen. „Besser als irgendeine andere Kartanin", bestätigte sie.
    Sie hätte hinzufügen können, daß das nicht viel zu sagen hatte, aber sie ging davon aus, daß Mei-Mei-H’ar dies wußte. „Niemand konnte ahnen, daß wir es noch einmal nötig haben könnten, uns mit diesem Thema zu beschäftigen", sagte die Höchste Frau denn auch prompt. „Ich wüßte nicht, daß sich daran etwas geändert hätte!" bemerkte Giu-Nal-H’ay. „Das hat es auch nicht", erwiderte Mei-Mei-H’ar. „Jedenfalls nicht offiziell. Trotzdem sollte dir klar sein, daß wir uns unter den gegebenen Umstanden vergewissern müssen, daß auch wirklich alles noch immer so ist, wie wir bisher geglaubt haben."
    „Von welchen Umständen sprichst du?" fragte Giu-Nal-H’ay verwundert. „Hast du nichts davon gehört?"
    „Offensichtlich nicht."
    Mei-Mei-H’ar seufzte. „Also gut", sagte sie mit mühsam gezügelter Ungeduld. „Ich werde es dir erklären. Es sind die Terraner, die uns Sorgen machen. Sie haben uns um Hilfe gebeten. Sie wollen nach Fornax fliegen und Kontakt zu den Nocturnen aufnehmen. Angeblich erhoffen sie sich Auskünfte über ein geheimnisvolles Wesen, das sie ES nennen. Ein paar Kartanin sollen die Expedition begleiten und den Terranern bei der Kontaktaufnahme Hilfestellung leisten."
    Das waren tolle Neuigkeiten. „Aber ich traue den Fremden nicht", fügte Mei-Mei-H’ar hinzu, und das ernüchterte Giu-Nal-H’ay ein wenig. „Gibt es einen Grund für dein Mißtrauen?" fragte sie vorsichtig. „Das plötzliche Interesse der Terraner ist für mich Grund genug!" erwiderte Mei-Mei-H’ar streng. „Aber wenn sie etwas im Schilde fuhren, was sich gegen uns richtet - warum machen sie uns dann noch extra darauf aufmerksam?" wandte Giu-Nal-H’ay ein. „Sie hatten einfach hinfliegen können. Dann hatten wir gar nichts davon erfahren."
    „Vielleicht - vielleicht aber auch nicht. Sie haben offenbar gewisse Zweifel daran, daß sie ohne unsere Hilfe an die Nocturnen herankommen können."
    „Aber sie hatten Kontakte zu den Nocturnen!"
    „Die hatten wir auch. Das ist lange her."
    Giu-Nal-H’ay hatte noch andere Einwände auf der Zunge, schluckte sie aber nach kurzem Überlegen hinunter.
    Hier bot sich ihr eine Chance, nach Fornax zu kommen, noch dazu völlig unentgeltlich und im Rahmen einer offiziellen Mission.
    Ich mußte verruckt sein, wenn ich mir diese Chance auch noch verderbe! dachte sie bei sich selbst. Immer schon den Mund halten. Das ist doch etwas, das du schon immer üben wolltest, nicht wahr? Hier hast du die beste Gelegenheit dazu!
    Womit allerdings immer noch die Frage offenblieb, worin der eigentliche Auftrag bestand, den sie nach Mei-Mei-H’ars Willen in Fornax erfüllen sollte. „Ich hoffe, daß ich imstande sein werde, den in mich gesetzten Erwartungen zu genügen", sagte sie vorsichtig. „Aber darf ich endlich erfahren, was ich nun eigentlich zu tun habe?"
    „Erstens", erwiderte Mei-Mei-H’ar, „sollst du dich den Terranern als das anbieten, was du ja auch wirklich bist: Eine Expertin für alles, was die Nocturnen betrifft."
    Giu-Nal-H’ay hatte große Hochachtung vor der Höchsten Frau. Darum lachte sie nicht, sondern blieb ernst und bemuhte sich darum, einen wurdevollen Eindruck zu hinterlassen.
    Insgeheim wußte sie allerdings nicht so recht, ob sie lachen oder weinen sollte. Ihr war absolut klar, daß ihre Kenntnisse lacherlich gering waren „Vielleicht", sagte sie vorsichtig, „sollte man Shan-Ga-T’ho ansprechen."
    „Wer ist das?" fragte Mei-Mei-H’ar unwillig. „Doch nicht etwa eine Verwandte von Gey-Moar-T’ho?"
    Giu-Nal-H’ay überging diesen Punkt taktvoll. „Sie ist auf Ang-Oeban geboren", erklarte sie nüchtern. „Sie weiß wesentlich besser Bescheid als
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