Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1534 - Nocturnen-Alarm

Titel: 1534 - Nocturnen-Alarm
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Protektorin ins Wort. „Hat dir denn tatsächlich niemand gesagt, daß du nicht einfach nach Lust und Laune nach Fornax hineinfliegen kannst?"
    „Ich verstehe nicht, was daran so schwierig sein sollte! Fornax ist eine Miniaturgalaxis mit gewissen astronomischen Besonderheiten, aber die brauchen uns nicht zu kümmern. Es gibt keine Hinweise darauf, daß diese Besonderheiten für uns gefährlich werden könnten. Unsere Vorfahren sind dort ganz ungeniert herumgeflogen."
    „Das ganz sicher nicht!"
    „Aber ..."
    „Es hat etwas mit den Nocturnen zu tun", erklärte Giu-Nal-H’ay ungeduldig. „Sie können ein Raumschiff lahmlegen, es sogar zerstören."
    „Wir sind gut bewaffnet!"
    „Unsere Waffen sind in diesem Fall völlig nutzlos. Es gibt nur ein einziges Mittel, mit dem man sich die Nocturnen vom Hals halten kann. Das sind die Passagesymbole - Hypersignale ganz bestimmter Art, mit deren Hilfe man die Nocturnen lenken kann."
    „Wir haben diese Symbole. Wir brauchen sie nur abzustrahlen."
    „Wer hat dir das gesagt?"
    „Nan-Dar-Sh’ou."
    Giu-Nal-H’ay dachte angestrengt nach, aber es gelang ihr einfach nicht, einen Sinn in die ganze Sache zu bringen. „Ich weiß nicht, worum es hier geht", sagte sie leise. „Aber eines ist mir klar: Irgend jemand treibt ein falsches Spiel mit uns, und es sind ganz bestimmt nicht die Terraner."
    Rea-Nam-G’or wirkte ungeduldig. „Ich verstehe nicht ...", begann sie, aber Giu-Nal-H’ay ließ sie auch diesmal nicht aussprechen. „Du tust besser daran, mir jetzt ganz genau zuzuhören", sagte sie. „Es wird nicht lange dauern.
    Aber danach wirst du um einiges klüger sein - das verspreche ich dir."
    Rea-Nam-G’or blickte zweifelnd drein.
    Giu-Nal-H’ay kümmerte sich nicht weiter darum. „Fornax hat nicht nur mit einigen astronomischen Seltsamkeiten aufzuwarten", sagte sie. „Die sind sogar ausgesprochen nebensächlich. Die wirkliche Besonderheit sind die Nocturnen, und diese dürften einzigartig in unserem ganzen Universum sein."
    „Das Universum ist ziemlich groß", bemerkte Rea-Nam-G’or spöttisch. „Die Nocturnen", fuhr Giu-Nal-H’ay unbeeindruckt fort, „sind die eigentlichen Beherrscher von Fornax - sofern man es so nennen kann. Herrschaftsgelüste im üblichen Sinne kann man diesen Wesen wohl schwerlich nachsagen. Es ist wohl eher so, daß sie ihre Ruhe haben wollen und sonst nichts. Diesen Wunsch allerdings verstehen sie durchzusetzen."
    „Sie haben keine Zivilisation, keine Technik, keine Waffen. Wie sollten sie uns etwas anhaben können?"
    „Dazu kommen wir später", erwiderte Giu-Nal-H’ay grimmig. „Trotz ihres Wunsches, ihre Ruhe zu haben, waren die Nocturnen rund fünfzigtausend Jahre lang gezwungen, sich mit der Anwesenheit diverser Fremdlinge abzufinden, denn sie brauchten deren Hilfe. Das hatte etwas mit ihrem Metabolismus zu tun.
    Genauer gesagt: mit ihrem Stoffwechsel."
    „Ich wollte, du würdest endlich zur Sache kommen!"
    „Ich bin schon dabei. Die Nocturnen durchlaufen eine komplizierte Entwicklung. Zu Beginn ihrer Existenz, in der sogenannten Schwarmphase, sind sie nichts anderes als hauchdünne Membranen aus fünfdimensional schwingendem Quarz, ungefähr zwei Meter im Durchmesser, ätherische Geschöpfe ohne eigene Intelligenz."
    „Also völlig ungefährlich - wie ich es mir gedacht habe."
    „Warte es ab. Auf der Suche nach Nahrung treiben diese Membranen durch den freien Raum. Sie ernähren sich von fünfdimensionaler Strahlung. Einen Teil dieser Strahlung verwenden sie zur Fortbewegung.
    Mit anderen Worten: Sie sind imstande, aus eigener Kraft die Lichtgeschwindigkeit zu überschreiten."
    „Wir dürften trotzdem etwas schneller sein als sie!"
    „Das macht nichts, denn es gibt sehr viele Schwärme. Ganz Fornax ist voll davon. Früher oder später kommt man einem davon in die Quere, und das ist dann bereits eine Begegnung zuviel"
    „Sie fliegen in Schwärmen?"
    „Ja. Es sind Schwärme von maximal einer Million Individuen. Sie springen nach dem Transitionsprinzip von Sonne zu Sonne. Und dabei wachsen die Nocturnen. Wenn alle Individuen eines Schwarms die maximale Größe von einhundert Metern Durchmesser erreicht haben, teilen sich einige der Nocturnen und bilden einen neuen Schwarm."
    „Von mir aus können sie schwärmen, bis sie schwarz werden!"
    „Den Gefallen werden sie dir nicht tun. Jene, die nicht an diesem Fortpflanzungsprozeß teilnehmen, landen auf Himmelskörpern mit geringer Schwerkraft und bilden dort langsam
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher