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1531 - Dschungeltod

1531 - Dschungeltod

Titel: 1531 - Dschungeltod
Autoren: Jason Dark
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werden.
    Ihre Konzentration nahm zu. Es begann in ihrem Kopf. Dort breitete sich der Druck aus, der für sie so etwas wie ein Anfang war.
    Noch war ihr Blick klar. Sie ließ Tabea nicht aus den Augen, die den Kopf schüttelte, dann anfing zu grinsen und eine Frage stellte, die Glenda wie aus weiter Ferne hörte, so leise klang die Stimme plötzlich.
    »Was ist mit dir?«
    Glenda gab keine Antwort.
    »Verdammt, ich will es wissen!«
    Konzentriere dich! Achte nicht auf die Stimme der anderen. Es geht um dein Leben. Lass dich nicht ablenken!
    Tabea spürte immer mehr, dass etwas nicht stimmte. Sie war unsicher geworden und dachte darüber nach, wie sie sich verhalten sollte. Sie hätte längst zustechen können, doch irgendwie schreckte sie davor zurück, weil sie spürte, dass hier etwas Ungewöhnliches geschah. Zwar war Glenda die gleiche Person geblieben, aber…
    Tabea hob das Messer an.
    Glenda sah es. Sie zuckte nicht zur Seite, es gab überhaupt keine Reaktion von ihr.
    »Was hast du?«, fuhr Tabea sie keuchend an. »Warum rührst du dich nicht? Was ist mit dir los?«
    Glenda dachte nicht daran, eine Antwort zu geben. Sie durfte sich in ihrer Konzentration nicht stören lassen, denn sie befand sich bereits auf dem halben Weg. Sie würde es schaffen, die Konzentration war stark genug, und sie hatte das Serum aktivieren können.
    Ein tiefes Knurren drang ihr entgegen. Es war jedoch kein Tier in der Nähe, von dem es hätte stammen können. Diese Urwald-Hexe hatte es ausgestoßen, und für Glenda war es so etwas wie ein Startsignal.
    Sie sollte sich nicht geirrt haben, denn Tabea hob die Hand mit dem Messer an. Platz genug hatte sie, und sie würde die Klinge in Glendas Brust stoßen.
    Glenda sah alles sehr deutlich. Als hätte sich ihr Blick noch mehr geklärt.
    Aber sie sah auch etwas anderes. Vor ihr zog sich die Welt zusammen.
    In diesem Fall war es der Rover. Wellenartige Schleier tanzten vor ihren Augen, und plötzlich schien sich die Welt um sie herum aufzulösen. Das Weib mit der Waffe, die Inneneinrichtung des Rover, da gab es nichts mehr, was in seiner normalen Form blieb.
    Ein Schrei gellte auf.
    Tabeas Hand ruckte vor.
    Das Messer jagte auf die Frau zu, und es würde ihre Brust durchbohren.
    In diesem Augenblick vernahm Glenda ein Schwappen, als wäre irgendetwas zugefallen. Und zugleich löste sich die Welt vor ihren Augen endgültig auf…
    ***
    Halb lag ich und halb saß ich auf der Rückbank. Alfonso, der hinter dem Steuer saß, hatte den besseren Blick nach vorn.
    »Wo kommt jemand?«, fragte ich ihn.
    Auch Maria war die Bewegung nicht entgangen. »Vor uns. Ich habe es auch gesehen.«
    »War es ein Mensch?«
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    »Ich konnte nichts Genaues erkennen«, erwiderte Alfonso. »Aber ich bin mir sicher, mich nicht getäuscht zu haben.«
    Ich richtete mich auf, sodass ich normal saß. »Und Sie sind auch sicher, dass es nicht Ihre Tochter gewesen ist?«
    »Ja, das bin ich.«
    Mir stand eine schwierige Entscheidung bevor. Sollte ich es wagen, den Escort zu verlassen, oder einfach nur warten, bis die Person uns erreichte?
    Konnte ich davon ausgehen, dass sich Alfonso nicht geirrt hatte und es tatsächlich nicht seine Tochter war, die uns da entgegen kam?
    Ich hätte es lieber gehabt, wenn sie es gewesen wäre. Dann hätte ich sie stellen können.
    Es gibt Momente, in denen man nicht mehr lange überlegen darf, sondern handeln muss.
    »Ich steige aus!«
    »Was?«, rief Alfonso.
    »Sie wollen Uns allein lassen?«, flüsterte seine Frau.
    »Ich muss nachsehen.«
    »Aber wenn Tabea…«
    Ich hörte nicht mehr, was sie sagten. Für mich wurde es einfach Zeit. Ich stieß die Fondtür auf und war schell aus dem Wagen.
    Ich wusste nicht genau, wo die Sanchez die Bewegung gesehen hatten.
    Ich ging davon aus, dass es vor dem Wagen war. Ich schloss die Tür leise hinter mir und zog noch in der Bewegung meine Beretta.
    Dann ging ich los.
    Langsame Schritte. Vorsichtig gesetzt. Den Blick immer nach vorn gerichtet.
    Der dichten Dunkelheit war nicht zu trauen. Jeden Augenblick konnte sie eine tödliche Gefahr entlassen.
    Es war kein weiter Weg, bis ich die ersten Grabsteine erreichte und in mir der Verdacht aufstieg, dass sie sich als ideale Deckung eigneten.
    Die Zeugen aus Stein waren stumm. Der Wind wehte nur leicht. Von außerhalb des Geländes trug er schwache Geräusche an meine Ohren.
    Ich hörte das leise Tuckern eines Motors, als ein Schiff durch den Kanal fuhr, was mich um diese Zeit
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