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1531 - Dschungeltod

1531 - Dschungeltod

Titel: 1531 - Dschungeltod
Autoren: Jason Dark
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nickte. Dabei verdrehte er die Augen. Ein Zeichen, wie sehr er sich auf die Arbeit im Garten freute.
    Damit hatten Glenda und ich nichts am Hut, denn wir lebten in Mietwohnungen wie die meisten Menschen in der Stadt.
    Für uns wurde es allmählich Zeit zum Aufbruch.
    »Ich denke, dass wir uns mal wieder auf den Heimweg machen.«
    »Genau das wollte ich vorschlagen«, meinte Glenda.
    »Dann hoch mit dir.«
    Sie reichte mir die Hand und ließ sich in die Höhe ziehen. Ich winkte wenig später mit dem Autoschlüssel, nach dem sie schnappte.
    »Dann will ich mal einen leicht angetrunkenen Geisterjäger nach Hause fahren.«
    »He, so schlimm ist es nicht.«
    »Meinst du?«
    »Ich kann immer noch gerade gehen und bin auch sonst gut in Form.«
    »Mal schauen.«
    Bill grinste und meinte: »Das kannst du ihr ja heute noch beweisen, alter Knabe.«
    »Ich werde mein Bestes tun.«
    Sheila bedachte mich mit einem Seitenblick. »Ob das reicht…«
    »Frag Glenda.«
    Die hatte keine Lust auf eine Antwort und meinte nur: »Komm jetzt endlich, sonst fahre ich allein.«
    »He, musst du ins Heu?«
    »So ähnlich.«
    Die Conollys brachten uns noch bis zur Haustür, wo wir uns mit einigen Umarmungen verabschiedeten.
    Der Rover parkte vor Bills breiter Garage, und ich war froh, mich auf den Beifahrersitz fallen lassen zu können, denn der Rose hatte es schon in sich gehabt.
    Glenda fuhr langsam an und passierte den Bereich der Haustür, wo Sheila und Bill standen. Sie winkten uns zum Abschied zu und ich sagte zu Glenda: »Das war mal wieder ein schöner Abend.«
    »Stimmt.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Wie abgesprochen fahre ich dich nach Hause, John.«
    »Und dann?«
    »Lass dir was einfallen.«
    »Da muss ich noch mal nachdenken.«
    »Aber nicht zu lange. Es könnte nämlich sein, dass du beim Nachdenken einschläfst.«
    »He, traust du mir das zu?«
    »Zumindest siehst du müde aus.«
    »Das täuscht. Wenn wir bei mir sind, bin ich wieder fit.« Ich strich kurz über ihren Oberschenkel. »Und das könnte ich dir auch beweisen.«
    »Jetzt lass mich erst mal fahren.«
    »Keine Sorge, ich bin nicht scharf auf einen Crash.«
    Das mit der Müdigkeit stimmte tatsächlich. Man konnte auch von einer gewissen Weinschwere sprechen, und als ich daran dachte, fielen mir die Augen wie von selbst zu. Ein kurzes Schläfchen konnte wirklich nicht schaden. Ich sah nicht einmal mehr, dass Glenda mich mit einem spöttischen Seitenblick betrachtete. Auf sie konnte ich mich sowieso verlassen, sie war eine gute Autofahrerin.
    Wie lange ich eingenickt war, wusste ich nicht, aber ich wurde unsanft durch ein heftiges Bremsmanöver aus dem Schlummer gerissen, öffnete die Augen und hörte Glendas Kommentar.
    »Das gibt es doch nicht!«
    »Was?«
    Sie drehte den Kopf nach links, um mich anzuschauen. »Bist du überhaupt wach?«
    »Dafür hast du gesorgt.«
    Glenda hob die Schultern. »Jetzt ist sie weg.«
    »Wer?«
    »Die Frau mit dem großen Messer.«
    Ich hielt zunächst meinen Mund und sah, dass Glenda in eine bestimmte Richtung schaute. Sie hatte den Kopf nach rechts gedreht. Ihr Blick suchte dabei nicht die Straße ab, sondern den Gehsteig, und ich stellte fest, dass wir noch nicht weit gefahren waren.
    Von einer Frau mit einem Messer war nichts zu sehen, und ich fragte: »Wo war sie denn?«
    »Auf dem Gehsteig.«
    »Und dann?«
    »Ist sie verschwunden.« Glenda nickte einige Male, als sie meinen skeptischen Blick sah. »Ja, John, sie tauchte ab. Eine irgendwie exotische Frau mit langen dunklen Haaren, die ihr bis zur Taille hingen. Sie waren glatt und kamen mir trotzdem schwer vor, als hätte man sie zu Zöpfen geflochten.«
    »Wie kann sie denn so plötzlich verschwunden sein?«
    »Das Licht der Scheinwerfer erfasste sie. Ich denke, sie hat sich daraufhin in die Büsche geschlagen.«
    »Fahr mal weiter, bitte.«
    Glenda ließ den Rover anrollen. Sehr langsam fuhren wir die Straße entlang, bis Glenda wieder bremste.
    »Ist sie hier verschwunden?«
    »Du sagst es, John.«
    Ich schaute mir die Gegend an. Wer hier lebte, der wollte seine Ruhe haben, und die konnte er hier auch bekommen. Es gab in diesem Teil des Londoner Südens keine Durchgangsstraßen. Hier lebten die Leute in großen Häusern, die auf ebenfalls großen Grundstücken standen. Das war auch dort der Fall, wo diese geheimnisvolle Frau mit dem Messer verschwunden sein sollte.
    »Tja, John, was machen wir?«
    »Ich werde mal aussteigen und mir das Grundstück näher ansehen. Die Mauer ist
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