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1527 - Gesil und der Gesandte

Titel: 1527 - Gesil und der Gesandte
Autoren: Unbekannt
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Gefahr vorüber war, hatte sie eine weitere Begegnung gehabt - mit einem Roboter vom gleichen Typ. Sie hatte ihn mit der vom Mordroboter erbeuteten Waffe zerstört, bevor sie begriff, daß er sie nicht töten, sondern ihr helfen wollte.
    Er hatte sich jedoch aus seinen Einzelteilen selbst rekonstruiert und danach den Überrest des Mordroboters bei einem erneuten Anschlag desaktivieren können.
    Danach hatte er ihr berichtet, daß er, Tolsh, und sein robotischer Artgenosse namens Drush die letzten „Überlebenden" der Besatzung des Großraumschiffs GAINIR waren, das vor mehr als tausend Jahren unter dem Befehl eines Pterus aus dem Reich der ESTARTU unter dem Dunklen Himmel aufbrach.
    Zu jener Zeit hatten Drush und Tolsh noch nicht existiert. Zwei Diener des Pterus, die auch Animateure genannt wurden, hatten irgendwann Drush und Tolsh als ihre robotischen Ebenbilder erschaffen.
    Durch eine Katastrophe unbekannter Ursache waren später der Pterus und seine Animateure umgekommen.
    Noch später wurde die GAINIR beschossen und verwandelte sich endgültig in ein Wrack.
    Seitdem stürzte sie unaufhaltsam auf eine fremde Galaxis zu, die vielleicht das Ziel des Schiffes aus dem Reich der ESTARTU gewesen war, vielleicht aber auch nicht.
    Durch den Beschuß war Drushs Grundprogrammierung verfälscht worden. Seitdem hatte er versucht, die Restfunktionen des Schiffes zu sabotieren - und Tolsh hatte ihn gewaltsam davon abhalten müssen.
    Tolsh, der sie Blinde Göttin genannt hatte, weil ihr Erinnerungsvermögen „erblindet" war und weil für ihn alle Wesen, die nicht aus Teilen zusammengesetzt waren, sondern sich lebend entwickelten, göttliche Macht und Gewalt hatten, also Götter waren - so wie sie.
    Sie hatte den Namen akzeptiert, obwohl sie an sich nie etwas feststellen konnte, das mit göttlicher Macht und Gewalt zu vergleichen gewesen wäre.
    Später war das Wrack der GAINIR in die Randzone der fremden Galaxis getaumelt - der Galaxis Truillau, wie die Blinde Göttin erfahren hatte.
    Eine Galaxis der Verdammten, von vielen verschiedenen Spezies, die durch die genetischen Manipulationen eines Mächtigen ohne Moral und Skrupel gleichgemacht worden waren. Zusammengeschmolzen zu einem Trilliardenheer von Intelligenzen von amorpher Gestalt, die sich äußerlich so wenig voneinander unterschieden, daß jedes Individuum in ein „Futteral" aus lederartigem Material hineinpaßte, das anderthalb Meter lang, achtzig Zentimeter hoch und achtzig Zentimeter breit war.
    Der Tyrann, der über Truillau herrschte, hatte dafür gesorgt, daß keine Fremden unerlaubt in sein Herrschaftsgebiet eindringen konnten. Die Methode, derer er sich bediente, zeugte von der Unerschöpflichkeit seiner Mittel. Sogenannte Sonnenforts mit weitreichenden Hypertastern waren in der Korona jedes Sterns in einer Randzone stationiert, die ganz Truillau wie eine dicke Schale umhüllte.
    Ihre Ortung war in der Lage, jedes von „draußen" kommende Schiff zu erfassen - und mit ihren Hyperzapfern konnten sie genug Energie aus ihrer Stationierungssonne holen, um alle Eindringlinge mit absoluter Sicherheit zu vernichten.
    Es gab keine Lücken in diesem Doppelschild - mit Ausnahme der hyperenergetischen Störungszonen der Wulstregion. Aber welcher Raumfahrer aus einer anderen Galaxis würde schon das Risiko eingehen, in eine Störzone einzufliegen, deren Topographie für ihn ein Buch mit sieben Siegeln war? Noch dazu, wo Außergalaktische nichts von den Sonnenforts ahnten.
    Auch Tolsh hatte nichts davon geahnt - und wenn, hätte er dem Verhängnis nicht entgehen können, denn das Schiffswrack war längst nicht mehr manövrierbar. Als ein Ortungssystem, das von seiner Reparaturautomatik wieder instand gesetzt worden war, die Aktivität des nächstgelegenen Sonnenforts anmaß, war Tolsh gerade noch Zeit genug verblieben, die Blinde Göttin in eine Rettungskapsel zu stecken und fortzukatapultieren. Er selbst hatte bis zur Vernichtung des Wracks ausgehalten und um Hilfe gefunkt.
    Ein kleiner Flottenverband der Topar ortete die Aktivität des Sonnenforts und fing Funksignale auf, die zwar nicht entschlüsselt werden konnten, von denen der Befehlshaber aber annahm, daß es Hilferufe Überlebender eines vernichteten Schiffes seien.
    Er beschloß, einen Versuch zur Bergung der Havaristen zu wagen, denn gerade für seine Organisation war es eminent wichtig, Informationen über die Verhältnisse in anderen Galaxien zu erhalten und auf diese Weise vielleicht sogar eines Tages starke
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