Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1525 - Methanwelt Antau I

Titel: 1525 - Methanwelt Antau I
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Raumschiff, von dem du kommst, beschießt uns."
    „Das tut mir aufrichtig leid", antwortete die Pilotin. „Ein bedauerliches Mißverständnis. Sie haben keinen Grund, auf euch zu schießen."
    „Mich kannst du nicht zum Narren halten", erklärte der Truillauer empört. „Für diese Lüge bezahlst du mit deinem Leben. Und deine Begleiter werden ebenfalls sterben."
    Die Tür öffnete sich, und Loydel Shvartz und Barris O’Negan stolperten herein, als einige Truillauer ihnen einen kräftigen Stoß versetzten. „Was ist los?" fragte der Hyperphysiker. „Sin-I-Sor droht uns den Tod an, weil unser Mutterschiff zu militärischen Mitteln greift. Man glaubt offenbar an Bord, daß wir in Schwierigkeiten sind."
    „Das ist grotesk", rief Loydel Shvartz. „Wie ist das nur möglich? Wir sind bei Freunden. Weiß man das nicht?
    Wir müssen sofort eine Nachricht durchgeben, daß sie das Schießen einstellen sollen."
    „Es ist vorbei", berichtete Sin-I-Sor. „Sie haben sich unserer Drohung gebeugt, daß wir euch töten werden, wenn sie weiterhin angreifen."
    Loydel Shvartz atmete hörbar auf. „Na also", sagte er erleichtert. „Dann ist ja alles in Ordnung."
    „Wir werden euch trotzdem töten", eröffnete der Truillauer ihnen. „Zur Strafe für eure Lügen."
    Er näherte sich ihnen. Sein Tentakel fuhr blitzschnell zu einem Instrument an der Wand.
    Die drei Gefangenen wichen vorsichtig zurück. Sie fühlten sich sicher in ihren SERUNS. Keine Hochdruckspritze konnte diesen Schutzanzug durchdringen. Dennoch achteten sie auf jede Bewegung des Truillauers. Gerade das aber war ihr Fehler. Da sie ihn nicht aus den Augen ließen, bemerkten sie nicht, daß sich auf der anderen Seite des Raumes ein kleines Instrument aus der Wand schob - gesteuert von Sin-I-Sor.
    Es zischte leise.
    Nikki Frickel griff sich erschrocken an die Wange. Sie spürte einen kleinen, spitzen Gegenstand, der in ihrer Haut steckte, und zog ihn heraus. Sie ließ ihn auf den Boden fallen. Es war eine winzige, grüne Nadel. „Giftpfeile", kam es keuchend über ihre Lippen. „Er hat mit Giftpfeilen auf uns geschossen."
    Sie fühlte ihre Sinne schwinden. Der Raum schien in Bewegung geraten zu sein. Der Boden schien sich unkontrolliert zu bewegen. Sie konnte sich nicht auf den Beinen halten und stürzte. Dabei bemerkte sie, daß Loydel Shvartz und Barris O’Negan bereits auf dem Boden lagen.
    Mit letzter Kraft schaltete sie den Peilsender ihres SERUNS ein. Sie hoffte, daß die Impulse von einem der anderen Shifts aufgefangen und eine Suchaktion nach ihr auslösen würden.
    Sie fühlte sich leicht, in ihren Ohren rauschte es, und sie schien auf eine unendlich weite Ebene hinauszugleiten
     
    8.
     
    Er nannte sich Oaloak, aber das war ein Name, den das Gericht von Ofsmanntonic nicht akzeptiert hatte. Um deutlich zu machen, wie es seine Taten - oder besser Untaten - beurteilte, hatte es ihm einen Namen gegeben, der ihm auf allen von Ploaktramnen bewohnten Planeten nur tiefe Verachtung eingebracht hätte.
    Doch das interessierte Oaloak nicht.
    Das Gericht hatte befunden, daß er für seine Verbrechen die Strafen der Hölle verdiente, und es hatte entschieden, daß man sich in seinem Fall nicht darauf verlassen durfte, daß eine höhere Macht ihn nach seinem Tode tatsächlich in die Hölle verwies. Außerdem - so hatte der Richter verkündet - fehlte der letzte Beweis für die Existenz der Hölle. Aus diesem Grunde hatte das Gericht es für gerechter gehalten, ihm schon vor dem Tod die Hölle auf Antau Izu bereiten.
    Man hatte ihn vor vierhundert Jahren mit einem Raumschiff zu diesem Methanriesen gebracht, war kurz in die Atmosphäre eingetaucht und hatte ihn dann kurzerhand aus der Schleuse gekippt.
    Unzählige Male hatte Oaloak sich gewünscht, daß er bei diesem Sturz.in die Hölle der Methanwelt gestorben wäre. Doch der Sturz aus mehr als 30 Kilometern Höhe hatte ihm nichts ausgemacht. Er war ein paar Stunden lang bewußtlos gewesen, dann aber war er aufgewacht und hatte sich gesund gefühlt.
    Das Entsetzen, das ihn anschließend befallen hatte, entzog sich jeder Vorstellungskraft. Er hatte sich in der Hölle wiedergefunden, allein und ohne jede Hilfsmittel der Zivilisation. Er konnte in dieser Welt leben, weil sein Körper sich ihren Bedingungen sehr schnell angepaßt hatte. Doch das war bedeutungslos gewesen.
    Die Hölle war geistiger Art, und er konnte ihr nicht entrinnen. Dabei war am schlimmsten für ihn, daß er allein war und mit niemandem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher