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1523 - Das Projekt

Titel: 1523 - Das Projekt
Autoren: Unbekannt
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daß er mit Dotty Murdoch zum Ufer des Lochay hinabgelaufen war, damit sie sich im kalten Wasser des Flusses abkühlen konnten.
    Wie lange war das her!
    Das Tal weitete sich. An seinem oberen Ende bildete es einen ausgedehnten Kessel, der von schroffen, frostbedeckten Bergen eingegrenzt wurde. Felswände ragten vor dem Gleiter auf. Die Erinnerung an die fröhlichen Tage der Kindheit hatte in Ruddy McInerny eine rabiate Entschlossenheit geweckt. „Irgendwo dort drüben, mitten zwischen den Felsen, muß das Lager sein", sagte er mit rauher Stimme. „Gib mir noch eine halbe Stunde, dann habe ich den Burschen aufgestöbert. Entweder er läßt sich über die Berge vertreiben, oder ich blase ihm das Gehirn aus dem Schädel." 1. „Ich hatte da eine Idee", sagte Perry Rhodan, als handele es sich nur um einen beiläufigen Gedanken, den er jetzt vortragen wolle. Seine Zuhörer, Reginald Bull und Homer G. Adams, kannten jedoch den „Alten von Terra" gut genug, um zu wissen, daß sie etwas Fundamentales zu hören bekommen würden. „Es gibt da noch das Kontrollfunknetz der Cantaro. Es ist außer Betrieb, seit wir den zentralen Syntron in der Stahlfestung Titan stillgelegt haben. Wir sind auf der Suche nach der Superintelligenz ES. Wir brauchen Hinweise auf den Standort des Kunstplaneten Wanderer. Warum nehmen wir das Kontrollfunknetz nicht wieder in Betrieb - diesmal aber nicht, um Todes- oder Lebensimpulse auszusenden, sondern als Ortungssystem?
    Das Netz besteht aus fünfzig Millionen Satelliten und umfaßt die gesamte Milchstraße. Wir wissen, wie die Satelliten zu programmieren sind. Wir können sie zu Ortergeräten umfunktionieren. Wir kennen die charakteristische Streuemission Wanderers und können die Ortungstechnik darauf abstimmen. Wanderer ist schwer zu finden, weil seine Streustrahlung künstlich gedämpft wird. Aber mit fünfzig Millionen Orterstationen sollte es uns irgendwann einmal gelingen, einen Impuls der Kunstwelt aufzuspüren."
    Bull und Adams saßen zunächst schweigend, den Blick starr vor sich hin gerichtet. Dann sahen sie einander an.
    Adams begann als erster zu sprechen. „Eine fabelhafte Idee, Perry! Wenn überhaupt irgend etwas Aussicht auf Erfolg hat, dann dieses Konzept."
    Reginald Bull verzog das Gesicht. „Es tut mir leid, daß ich euch in die Suppe spucken muß", sagte er. „Aber woher nehmen wir die Mittel, die man für ein solches Unternehmen braucht? Fünfzig Millionen Satelliten umprogrammieren! Wie viele Fachkräfte, wieviel Gerät, wie viele Raumschiffe braucht man dazu? Und woher sollen wir sie nehmen?"
    „Du hast den Finger auf die Wunde gelegt, Reginald", antwortete Perry Rhodan. „Genau da nämlich ist der Haken. Wir haben keine offizielle Funktion mehr. Wir können nicht einfach ..."
    „Moment mal!" fiel ihm Homer G. Adams ins Wort. „Ich habe eine offizielle Funktion. Ich bin Leiter der Kosmischen Hanse, und die Mittel, die die Hanse freistellen kann, stehen dir zur Verfügung, Perry."
    „Ich danke dir."
    „Da braucht es keinen Dank", grinste Adams. „Ich bin ebenso wie du daran interessiert, ES wiederzufinden."
    „Bringt die Hanse das alleine zuwege?" fragte Reginald Bull mißtrauisch. „Ich fürchte, nein. In meinem Kämmerchen habe ich die Sache einmal durchgerechnet. Ich gehe davon aus, daß insgesamt fünftausend Kontrollstationen eingerichtet werden müssen, von denen jede zehntausend Satelliten kontrolliert, sie umprogrammiert, Daten sammelt und an eine zentrale Erfassungsstelle weiterleitet. Ich nehme weiterhin an, daß zur Einrichtung einer Kontrollstation zwei Raumschiffe entsandt werden müssen. Das ergäbe eine Flotte von zehntausend Fahrzeugen, die auf den Weg gebracht werden müßte. Aber die Stationen brauchen nicht alle sofort installiert zu werden. Auf ein paar Jahre kommt es uns nicht an. Mit einem geschickten Konzept der Staffelung läßt sich die Zahl der benötigten Raumschiffe auf zweitausend verringern."
    „In Ordnung", sagte Homer G. Adams. „Eintausend davon stellt die Kosmische Hanse allemal zur Verfügung."
    „Den Rest brauchen wir von der Liga Freier Terraner", fügte Reginald Bull hinzu. „Richtig."
    „Ich habe einen guten Draht zu Kallio Kuusinen", erklärte Adams. „Freilich kann er über solche Dinge nicht aus eigener Machtvollkommenheit entscheiden. Er braucht die Zustimmung des Parlaments." Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Mannes, dessen finanztechnisches Genie die Dritte Macht vor fast 2800 Jahren auf solide materielle
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