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1521 - Der nächste bist du, Sinclair!

1521 - Der nächste bist du, Sinclair!

Titel: 1521 - Der nächste bist du, Sinclair!
Autoren: Jason Dark
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entgegenjagte.
    Sie traf auch!
    Ich jubelte zu früh, denn während des Aufpralls passierte etwas Ungewöhnliches.
    Leonore zog sich zurück. Sie war plötzlich nicht mehr zu sehen. Es gab für einen kurzen Moment nur das blitzende Splitterlicht, dann war es vorbei.
    Weg die Kugel.
    Auch weg die Frau!
    Es war der Augenblick, wo ich mich selbst hätte irgendwo hinbeißen können.
    Aber es brachte mich nicht weiter, wenn ich lange darüber lamentierte.
    Diese Unperson hatte uns einen Streich gespielt und zugleich bewiesen, wie mächtig sie war.
    Genau dort, wo ich sie gesehen hatte, entdeckte ich noch ein letztes Nachflimmern, das war es dann auch gewesen.
    Ich steckte die Beretta wieder weg. Als ich hinter mir eine Stimme hörte, drehte ich mich mit einer langsamen Bewegung um.
    Gesprochen hatte Glenda Perkins. Sie stand gebückt neben Joe Parker, der in seinem Stuhl hockte, die Augen weit geöffnet hielt, wie erstarrt war und aus einer Halswunde blutete, denn dort hatte ihn der Pfeil getroffen.
    Aber nicht in die Halsmitte, sondern nur am Rand. Dort hatte sie Pfeilspitze ein Stück Haut mitgenommen und eine stark blutende Wunde hinterlassen, gegen die Glenda ein sauberes Taschentuch presste.
    »Sie ist weg«, sagte ich. »Das Licht muss sie verschluckt haben.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Was ist mit Mr Parker?«
    »Nur ein leichter Streifschuss. Er kann seinem Schutzengel zehn Dankgebete sprechen.«
    »Ja, das werde ich auch«, flüsterte Parker. Er stöhnte, aber er zeigte, dass er hart im Nehmen war. »Wenn man sich mit euch einlässt, ist das lebensgefährlich, Freunde. So etwas habe ich während meiner ganzen Militärzeit noch nicht erlebt, und ich habe mich sogar auf den FalklandInseln herumgetrieben und wäre fast noch in den Irak gegangen.« Er kicherte. »Aber da hat man einen so alten Sack nicht haben wollen.«
    Die Blässe wollte nicht aus seinem Gesicht weichen, und als Glenda von einem Arzt sprach, protestierte er energisch.
    »Nein, ich brauche keinen Knochenflicker. Mit diesem Kratzer werde ich allein fertig.«
    »Haben Sie denn Verbandszeug?«, fragte ich.
    »Ja, in der Hütte. Sie müssen an den Küchenschrank gehen. Da liegt das Zeug.«
    »Okay.«
    »Ich sage dir Bescheid, sollte unsere Freundin noch mal auftauchen!«, rief Glenda mir nach.
    »Geht in Ordnung.«
    Die wenigen Schritte bis zur Hütte ließ ich schnell hinter mir. Ich öffnete die nicht verschlossene Tür und schaute mich kurz um.
    Küche, Wohnraum, Schlafzimmer, alles in einem Raum. So war es bei den Schrebergartenbuden Wohl üblich. Der Küchenschrank stand an der rechten Seite. Während ich das Pflaster und auch Verbandsmull suchte, was ich beides fand, ging mir das Ereignis nicht aus dem Kopf.
    Ich stellte mir allmählich die Frage, wer wohl wen jagte. Wir diese Leonore oder sie uns?
    Zumindest mich wollte sie zu meinen Ahnen schicken, und ich kannte noch immer nicht den Grund. Für sie gab es einen, aber für mich?
    Waren wir uns schon mal begegnet? Hatte ich etwas getan, was diesen Racheschwur rechtfertigte?
    Es gab keine Erinnerung für mich, und so würden wir wohl auf die nächste Begegnung warten müssen. Doch dann wollte ich es sein, der sie überraschte.
    Das Taschentuch war durchgeblutet. Eine Fleischwunde kann sehr stark bluten. Und ich erlebte Glenda als Krankenschwester, denn sie nahm mir Verbandsmull und Pflaster aus der Hand und fing damit an, den Mann zu verbinden, wobei sich Joe Parker tapfer hielt, nicht stöhnte, sich nicht beschwerte, sondern mich noch angrinste und schließlich meinte, dass er vom alten Schrot und Korn war und sich so leicht nicht unterkriegen lassen würde.
    »Ich frage mich nur, Mr Sinclair, was das gewesen ist. Wäre ich nicht getroffen worden, ich hätte sogar darüber lachen können. Aber das bleibt mir jetzt im Hals stecken. Was ist das gewesen? Können Sie mir darauf eine Antwort geben?«
    »Man hat uns angegriffen.«
    »Na toll. Das weiß ich selbst. Wer hat es getan?«
    »Was haben Sie denn gesehen?«
    Er musste lachen. »Ich habe bestimmt nichts gegen Frauen, aber das ist ein verdammtes Weib gewesen.«
    »Da stimme ich Ihnen zu.«
    »Kennen Sie die näher?«
    »Sie heißt Leonore«, erwiderte Glenda, die den Verband mit einer Klammer feststeckte. »Sagt Ihnen der Name was, Mr Parker?«
    »Nein, nie gehört. Bei dem seltenen Vornamen hätte ich mich bestimmt erinnert.« Er bewegte den Kopf, was Glenda nicht wollte.
    »Halten Sie still. Ich will nicht, dass der Verband verrutscht.«
    »Ist
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