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1521 - Der nächste bist du, Sinclair!

1521 - Der nächste bist du, Sinclair!

Titel: 1521 - Der nächste bist du, Sinclair!
Autoren: Jason Dark
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Umgebung verschluckt worden. Bevor ich mich darüber ärgerte, dass ich sie hatte allein gehen lassen, kehrte sie schon wieder zurück.
    Sie öffnete die Tür, stieg aber nicht ein.
    »Es ist besser, John, wenn wir den Wagen hier stehen lassen.«
    »Davon bin ich auch ausgegangen.« Ich stieg aus und drückte die Tür ins Schloss. »Hast du die Villa schon gesehen?«
    »Nein, woher denn?« Glenda deutete schräg in die Höhe. »Ich denke, wir müssen jetzt klettern.«
    »Zu weit und zu steil wird es nicht sein.«
    »Das denke ich auch.« Glenda schaute zu, wie ich zum Kofferraum ging und die Haube öffnete.
    »Was willst du denn jetzt?«
    »Das wirst du schon sehen.« Ich bückte mich und holte etwas hervor.
    Glenda bekam große Augen. Es war das Schwert des Salomo. Als sie die Waffe sah, trat sie unwillkürlich einen Schritt zurück.
    »Was soll das denn?«
    »Waffengleichheit.«
    »Verstehe. Du willst also…«
    »Genau das will ich, ein Schwertduell.«
    »Wie bist du denn darauf gekommen?«
    Ich zögerte einen Moment mit der Antwort. »Wie bin ich dazu gekommen?«, wiederholte ich.
    »Das ist eigentlich sehr einfach. Irgendwie kam es über mich. Ich sah das Schwert der anderen Person, und da sah ich mich gezwungen, etwas zu tun.«
    Sie hatte Bedenken und meinte: »Du hast es lange nicht mehr benutzt…« Glenda ließ die Worte ausklingen, aber ich wusste trotzdem, was sie damit gemeint hatte.
    »Keine Sorge, ich kann damit umgehen. Und Salomo hat es mir nicht grundlos überlassen. Außerdem habe ich den Drang verspürt, es mitnehmen zu müssen.«
    »Dann bin ich zufrieden.«
    »Lass uns gehen.«
    Ich hatte den letzten Satz recht gepresst ausgesprochen. Es war nicht leicht für mich, auch wenn ich das Schwert bei mir führte. Mein berühmtes Bauchgefühl sagte mir, dass mir etwas Entscheidendes bevorstand. Diese Leonore konnte keine so fremde Person sein, wie ich es angenommen hatte. Dahinter steckte mehr, und natürlich auch etwas, was direkt mit mir zu tun hatte.
    Ich blieb am Beginn des schmalen Wegs stehen. Er war breiter als ein Wildwechsel. Trotzdem mussten wir hintereinander gehen, und ich machte den Anfang.
    Es ging nach oben, aber nicht den geraden Weg. Er schlängelte sich hoch, und jetzt merkte ich, dass diese alte Villa auf einem breiten Deich stand. Auf den ersten Metern mussteh wir steigen, und gingen durch eine Stille, die nur von unseren Geräuschen unterbrochen wurde. Ich vermisste auch das Singen der Vögel. Es war, als hätten sie sich vor dem Bösen, was hier lauerte, zurückgezogen.
    Nach drei kleinen Kurven veränderte sich die Strecke. Das letzte Stück konnten wir geradeaus gehen, und auch der Bewuchs auf dem Hang veränderte sich.
    Hier standen die Bäume nicht mehr so dicht. Auch zwischen den Büschen gab es größere Lücken, aber das Haus tauchte noch nicht auf.
    Nicht mal eine Minute später sahen wir es.
    Als hätten wir uns gegenseitig abgesprochen, blieben wir stehen.
    Es war die Villa. Das braune Gemäuer hob sich von der sommerlich grünen Umgebung schon ab, aber wir sahen keine Eingangstür. So gingen wir davon aus, dass wir uns an der Rückseite befanden.
    Es wies nichts darauf hin, dass diese alte Villa bewohnt war. Aber alle Fensterscheiben waren noch vorhanden.
    Im unteren Bereich hatte die Natur im Laufe der Zeit wieder an Boden gewonnen. Da gab es keine freien Flächen mehr, das hohe Gras reichte uns fast bis an die Knie, und auch die Mauern des Hauses waren nicht frei, irgendwelche Pflanzen rankten sich an ihr hoch.
    Von der Frau mit dem Schwert sahen wir nichts. Das hatten wir auch nicht erwartet. Wir gingen davon aus, dass sie sich in das Haus zurückgezogen hatte.
    »Lass uns um das Haus herumgehen, John.«
    »Klar.«
    Wir waren beide auf der Hut. Es war mehr ein Schleichen als ein Gehen, und unsere Blicke waren überall.
    Es gab keine Gefahr. Alles wirkte so normal, wenn auch still und verlassen.
    Die Tür der alten Villa war recht breit. Um sie zu erreichen, mussten wir flache Stufen hochgehen: Glenda, die sich bisher an meiner Seite gehalten hatte, blieb zurück. Sie würde mir Rückendeckung geben. Dass dies auch klappte, war sehr wichtig, und so übergab ich ihr meine Beretta.
    »Und du?«
    »Ich habe das Schwert.«
    »Eigentlich müsste ich längst eine eigene Pistole haben.«
    »Stell einen Antrag und frag Sir James, ob er sie dir genehmigt.«
    »Mal sehen.«
    »Oder willst du dich lieber auf deine Psychokräfte verlassen?«
    Sie lächelte. »Ich habe sie seit
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