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1521 - Der nächste bist du, Sinclair!

1521 - Der nächste bist du, Sinclair!

Titel: 1521 - Der nächste bist du, Sinclair!
Autoren: Jason Dark
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das ist es.«
    »Sind die anderen Häuser jüngeren Datums?«
    »Erstens das, und zweitens sind sie auch kleiner.«
    »Dann sind wir dort richtig«, bestätigte sie und nickte mir zu.
    »Ich denke auch«, sagte ich. »Nur müssten wir jetzt noch den Weg finden, der uns zu ihm hinführt.«
    »Sind Sie mit dem Auto da?«
    »Ja. Es steht vorn auf dem Parkplatz.«
    »Bis ganz können Sie nicht heranfahren«, sagte Parker. »Da ist im Laufe der Zeit alles zugewuchert. Die Natur holt sich immer das zurück, was man ihr genommen hat.«
    »Kann man es von der Straße aus sehen?«
    »Höchstens im Winter, wenn die Sicht freier ist. Um diese Zeit müssen Sie schon viel Glück haben.«
    »Ich hoffe doch, dass es auf unserer Seite steht.«
    Joe Parker rückte seine Mütze zurecht. »Wenn Sie auf dem Parkplatz stehen, müssen Sie nach dem Verlassen unserer Anlage einen Bogen fahren. Es ist eine schmale Straße, die in dieses Wasserschutzgebiet hineinführt und nur von den Leuten, die für die Behörde arbeiten, benutzt wird. Wenn Sie Glück haben, sehen Sie von der Straße aus das alte Mauerwerk, falls nicht alles zu stark zugewachsen ist.«
    Ich nahm es locker. »Das macht nichts, Mr Parker. Zur Not schlagen wir uns auch zu Fuß durchs Gelände. Jedenfalls sind wir Ihnen sehr dankbar.«
    »Das war ich einem Landsmann schuldig.«
    »Ja, wir müssen zusammenhalten.«
    »Sehr richtig, Mr Sinclair.«
    Er lehnte sich zurück und schaute an mir vorbei oder zwischen Glenda und mir hindurch. Während wir sein Gartenhaus mit dem hellen Anstrich bewunderten, sah er in Richtung des Parkplatzes.
    Parker zwinkerte so heftig mit den Augen, dass es Glenda und mir auffiel.
    »Was haben Sie?«, fragte ich.
    »Kann ich Ihnen auch nicht sagen. Aber komisch ist es schon.«
    »Was denn?«
    »Das Licht am Ende des Grundstücks.«
    In meinem Innern begannen sofort die Alarmglocken zu schrillen. Auch Glenda setzte sich starr hin.
    Joe Parker schaute noch immer an uns vorbei. Er schüttelte leicht den Kopf. »Das ist kein Sonnenlicht. Komisch, das habe ich noch nie gesehen. Sieht aus, als würde es aus Splittern bestehen, aber das ist kein Spiegel, obwohl der Vergleich irgendwie stimmt. Als hätte man versucht, aus den Splittern den Spiegel wieder zusammenzusetzen.«
    Wir hatten ihn reden lassen und noch nichts unternommen. Keine Hektik, behutsam reagieren, doch als Parker die nächsten Worte sprach, da klingelte es in unseren Köpfen noch stärker.
    »Da ist jemand - eine Frau!«
    Es war der Augenblick, an dem es für uns kein Halten mehr gab. Noch auf den Stühlen sitzend, flogen wir herum, schauten zum Ende des Gartens und mussten erkennen, dass sich der alte Mann nichts eingebildet hatte.
    Zum ersten Mal sahen auch wir das Licht, das an ein Kunstwerk aus schief zusammengesetzten Glasscherben erinnerte.
    Leider war es kein Kunstwerk, sondern etwas Gefährliches, in dessen Mitte eine Person in einer für uns fremden Kleidung stand.
    Es war Leonore!
    Sie stand im Licht, das für mich so etwas Ähnliches wie ein Schutzpanzer war. Ich hatte damit gerechnet, dass sie uns mit gezogenem Schwert entgegentreten würde. Doch diesmal hatte sie es an der linken Seite in ihrem Gehänge gelassen.
    Sie war trotzdem nicht unbewaffnet, denn ein Pfeil lag bereits auf der Sehne ihres gespannten Bogens. Für mich stand fest, dass sie ihn jeden Moment auf die Reise schicken würde.
    »Runter!«, schrie ich Joe Parker an und duckte mich selbst, wobei ich meine Beretta hervorholte.
    Mein Schrei war noch nicht verklungen, als Leonore den Pfeil in unsere Richtung jagte…
    ***
    Das längliche Geschoss flog verdammt schnell.
    Zu schnell jedenfalls für Joe Parker. Ich hörte ihn schreien, sah selbst nichts, weil ich halb unter dem Tisch lag, ebenso wie Glenda, deren erschrecktes Gesicht sich nicht weit von mir entfernt befand.
    Was genau ablief, war aus meiner Position schlecht zu sehen. Es war mir auch nicht bekannt, wie viele Pfeile die Angreiferin in ihrem Köcher stecken hatte, jedenfalls wollte ich nicht getroffen werden und stattdessen selbst zum Angriff übergehen.
    Mit zwei schnellen Bewegungen kroch ich unter dem Tisch hervor. Ich streifte noch ein Tischbein mit der Schulter, doch zum Glück blieb der Tisch stehen, sodass Glenda noch Deckung hatte.
    Die Person stand noch immer im Licht. Ich hätte mich gern darauf konzentriert, aber das durfte ich nicht, denn ich musste mich um die Person kümmern, der ich aus meiner liegenden Position hervor eine Kugel
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