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152 - Prophet des Feuers

152 - Prophet des Feuers

Titel: 152 - Prophet des Feuers
Autoren: Dämonenkiller
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Landschaft und ließ die Pinien sacht im Mondlicht schwanken.
    Grabosc dachte an den Knochenfund und dessen rätselvolle Botschaft. Ein wenig kam er sich wie ein Narr vor - von Magie, Dämonen und Hexenwerk war hier nicht das geringste zu bemerken. Hatte er sich in ein Hirngespinst verrannt, als er hierher aufgebrochen war?
    Eine Stunde lang marschierte Grabosc an der Küste entlang und sah zu, wie der Atlantik mit schäumenden Wellen gegen das Festland brandete. Dann stapfte er langsam wieder zurück. Die Vorstellung, noch vierzehn Tage mit dieser Gruppe zusammenleben zu müssen, gefiel ihm gar nicht. Grabosc kehrte zu seiner Unterkunft zurück. Überall waren die Lichter erloschen - nur nicht in dem Haus von Schulte.
    Grabosc spitze die Lippen, dann marschierte er weiter. Er schlug einen Bogen um das Haus und schlich sich von hinten heran. Er trug dunkle Kleidung; die Wahrscheinlichkeit, daß man ihn sah, war daher sehr gering. Dennoch suchte er jede Möglichkeit, Deckung zu finden. Aus dem Inneren des Bungalows waren Stimmen zu hören.
    Grabosc huschte heran, bis er unter dem Fenster stand. Jetzt waren die Laute klar zu vernehmen - zwei Männer redeten miteinander.
    Grabosc bewegte vorsichtig den Kopf in die Höhe.
    Nur einen flüchtigen Blick warf er ins Innere. Er sah Schulte, der einen aufgeregten Eindruck machte. Vor Schulte stand ein Mann, etwa so groß wie Grabosc, von dem er nur den Rücken sehen konnte. Eine Glatze, ähnlich der Tonsur eines Mönches, mit einem Kranz gelockter, schwarzer Haare darum. Der Mann war nicht sehr groß und machte einen leicht fülligen Eindruck. Als er sich ein wenig zur Seite drehte, konnte Grabosc einen dichten, bis auf die Brust herabwallenden Bart sehen, ebenfalls dunkel.
    „Die Sache wird mir einfach zu riskant", sagte Schulte drängend. „Nach dieser Panne in Belgien müssen wir doppelt vorsichtig sein."
    „Oliveyron weiß, was er tut", antwortete der Dunkelhaarige. Seine Stimme klang leicht spöttisch. „Außerdem wird das Projekt bald beendet sein."
    „Bald… ich höre immer nur bald", gab Schulte giftig zurück. „Es wird immer schwieriger, diese Gruppen voll zu bekommen. Es spricht sich allmählich herum, daß hier sonderbare Dinge vorgehen. Die Leute hier sind neugierig und reichlich schwatzhaft, und wenn noch jemand herumtratscht, hier fänden Treffen von okkulten Sekten statt…"
    „Niemand wird herumerzählen", beteuerte sein Gegenüber. Die Stimme klang nun schärfer. „Das werde ich zu verhindern wissen."
    „Auf die Gefahr hin, daß es wieder Tote gibt", stieß Schulte heftig hervor.
    „Und?"
    Grabosc preßte die Zähne aufeinander. Er wußte nicht, worüber die beiden redeten - er bekam nur mit, daß der Dunkelhaarige offenbar keine Scheu hatte, zur Erreichung seiner Ziele auch Menschenleben zu opfern. Und die Sache hatte etwas mit Oliveyron zu tun, dem unheimlichen Mann, den Grabosc in der Wolfenburg getroffen hatte.
    Grabosc schauderte, wenn er daran dachte, welchem Schicksal er gerade noch entronnen war. Drohten hier ähnliche Gefahren?
    Grabosc nahm sich vor, so schnell wie möglich Coco Zamis zu verständigen. Wenn Oliveyron mitmischte, fühlte er sich dieser Aufgabe nicht gewachsen.
    „Noch zwei Gruppen, dann wird diese Phase abgeschlossen sein", erklärte der Dunkelhaarige. „Und Ihre Verdienste werden danach belohnt werden."
    „Das hoffe ich auch", gab Schulte herablassend zurück. „Wird Oliveyron kommen?"
    Der Dunkelhaarige schüttelte den Kopf.
    „Nur im äußersten Notfall. Aber Sie können versichert sein, er hat seine Augen überall. Sie stehen wie ich unter seinem Schutz, und unsere Helfer werden allgegenwärtig sein."
    Grabosc zuckte zusammen. Er sah sich hastig um - niemand war zu sehen. Es war völlig still, nicht einmal die Eichhörnchen waren zu hören. Nur das leise Geräusch des Windes, ab und zu ein flappendes Geräusch…
    Grabosc sah nach oben - und nahm sofort die Beine in die Hand.
    Hoch über sich hatte er einen Schatten gesehen, ein Etwas, das hier nichts zu suchen hatte. Breit ausgefaltete Schwingen, durch die das Licht des Mondes zu schimmern schien, ein großer, massiger Körper - und dieses Wesen stieß aus der Höhe herab auf Grabosc zu.
    Mit wenigen Sätzen hatte Grabosc eine Deckung erreicht. Vom Bungalow aus konnte man ihn nicht sehen.
    Das Flugwesen war von der Schnelligkeit seines Opfers überrascht worden. Der erste Angriff ging daneben. Grabosc spürte eine feuchtkalte, ledrige Haut, die über sein Gesicht
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