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152 - Prophet des Feuers

152 - Prophet des Feuers

Titel: 152 - Prophet des Feuers
Autoren: Dämonenkiller
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Postverbindung dorthin ist reichlich schlecht. Wenn Sie sich Ihr Tränklein holen wollen, das Sie zum Leben brauchen, dann werden Sie sich wohl auf kürzestem Weg zu Oliveyron aufmachen müssen. Guten Tag."
    Schulte erstarrte. Seine Gesichtszüge gefroren gleichsam. Nur in den Augen war das Entsetzen zu lesen, das ihn gepackt hatte. Er hielt sich am Türrahmen fest.
    „Nein", murmelte Schulte.
    Coco und Grabosc ließen ihn stehen und gingen.
    „Nein!"
    Schultes Stimme war lauter geworden. Grabosc warf einen Blick über die Schulter.
    Schulte hatte die Hände sinken lassen. Er schwankte hin und her.
    „NEEIIINNN!"
    Seine Stimme überschlug sich. Das Grauen hatte von ihm Besitz ergriffen.
    „Ich finde das gerecht", sagte Grabosc halblaut. Sie gingen weiter, ohne sich noch einmal umzusehen. „Sehr gerecht sogar."
    Coco nickte langsam.
    „Meine Arbeit ist getan", sagte sie leise. „Ich fahre nach Andorra zurück, zu Dorian und meinem Sohn."
    Grabosc lächelte dünn.
    „Schade, sagte er dann. „Nun ja, vertan."
    Er griff in die Tasche und förderte etwas Weißes zutage.
    „Damit hat alles angefangen", sagte er. „Ein Stück eines Menschenschädels, mit einer eingeritzten Zeichnung. Sie stellt, wenn auch nur mühsam erkennbar, diese Gegend dar. Irgend jemand, ein Mann, soweit ich weiß, wollte uns eine Nachricht zukommen lassen. Und seine Botschaft hat uns erreicht."
    Coco nahm das Knochenstück in die Hand.
    „Weiß man, wer der Tote gewesen ist."
    Grabosc schüttelte den Kopf.
    „Nein, das weiß man nicht. Aber ich weiß etwas über diesen Mann. Er hat sehr viel Angst gehabt - und unglaublich viel Mut und Tapferkeit."
    „Woher willst du das wissen?"
    Grabosc schloß für einen kurzen Augenblick die Augen.
    „Ich habe versucht, mir vorzustellen, wie diese Zeichnung entstanden ist, vor allem, warum sie so zittrig ausgefallen ist - verwunderlich bei der Wichtigkeit der Botschaft."
    „Vielleicht ist sie im Dunkeln entstanden", vermutete Coco. Grabosc nickte.
    „Das denke ich auch", sagte er. „Und ich glaube, daß der Schreiber dieser Botschaft und die Person, zu deren Schädel dieser Knochen einmal gehört hat, ein und dieselbe Person sind."
    Coco schluckte.
    „Du meinst… "
    Grabosc nickte.
    „Er hat sie sich in seiner Verzweiflung mit eigener Hand in seinen Schädel eingeritzt. Kannst du dir vorstellen, was das bedeutet, wie qualvoll das ist."
    Cocos Magen krampfte sich zusammen. Hastig gab sie den Knochen an Grabosc zurück.
    „Nein, ich kann es mir nicht vorstellen. Ich will es auch gar nicht erst versuchen."
    Grabosc wog den Knochen in der Hand.
    „Eines Tages", sagte er leise, „werde ich herausbekommen, wer dieser Mann gewesen ist und wer ihn umgebracht hat. Und dann wird es diesen Kerl verreißen."
    Coco nickte langsam.
    Von der Küste her klang das Geräusch der Brandung herüber. Es war ein sonniger, friedlicher Tag.
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