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152 - Prophet des Feuers

152 - Prophet des Feuers

Titel: 152 - Prophet des Feuers
Autoren: Dämonenkiller
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Schultes Gesicht zu sehen war, hatte ganz bestimmt nichts mit Grabosc zu tun - er bezog sich auf den Mann hinter Grabosc.
    „Sieh an", stieß Banjar hervor. „Ein neugieriger Besucher."
    Er und Schulte zogen Pistolen aus ihren Kleidern hervor und richteten sie auf Grabosc. Der hob die Hände.
    Seine schlimmste Befürchtung wurde wahr, als der Mann hinter ihm zur Seite trat und sichtbar wurde.
    Diese Gestalt hatte Grabosc schon einmal gesehen - in den unterirdischen Gewölben der Wolfenburg.
    Ein hochgewachsener, hagerer Mann mit schulterlangen schwarzen Haaren, das Gesicht ebenfalls hager, fast fleischlos, mit tief in den Höhlen liegenden Augen, deren Blick kalt und tückisch war. In den skeletthaft dürren Händen hielt der Mann einen Revolver.
    „Oliveyron", stieß Grabosc hervor.
    „Ich erinnere mich", sagte Oliveyron ruhig.
    Was Grabosc an diesem Dämonendiener mehr entsetzte als alles andere, war die völlige Leidenschaftslosigkeit der Stimme. Ob er einen Witz machte, eine technische Anweisung gab oder den Tod beschwor - Oliveyrons Stimme klang immer gleich ruhig, als sei der Sprecher über die Kleinlichkeiten des Lebens erhaben.
    „Polizeiwachtmeister… "
    „Obermeister", korrigierte Grabosc automatisch.
    „Polizeiobermeister Willi Grabosc", sagte Oliveyron.
    Schultes Augen weiteten sich. Erst jetzt schien er Grabosc erkannt zu haben.
    „Der verdammte Bulle…", stieß er hervor.
    „Ein Polizeischnüffler…", murmelte Banjar.
    Graboscs Blick wanderte von einem zum anderen. Schulte war wütend, vielleicht über sich, weil er Grabosc nicht früher erkannt hatte. In Ilonas Augen war jäh aufgeflammte Hoffnung zu lesen, die aber rasch wieder verflog. Und Banjar musterte Grabosc mit einem taxierenden Blick, als überprüfe er das Schlachtgewicht eines Ochsen. Nur in Oliveyrons Zügen gab es keine Veränderung.
    „Sie haben uns damals Ärger bereitet", sagte Oliveyron. Die Andeutung eines Lächelns wurde sichtbar. „Nun, es ist das gute Recht eines Opfers, sich zu wehren, und Sie haben das recht geschickt gemacht."
    „Nicht geschickt genug", stieß Grabosc hervor. Ihm wurden langsam die Arme schwer.
    „Das stimmt", gab Oliveyron zu. „Ich konnte der Flammenhölle entkommen, die Sie entfesselt hatten. Und Sie konnten mir entkommen. Jetzt sehen wir uns wieder. Eine angenehme Überraschung. Ich nehme doch an, daß Ihre Hexenfreundin in der Nähe ist."
    Grabosc schüttelte den Kopf, obwohl er spüren konnte, daß sich Oliveyron nicht von ihm täuschen lassen würde.
    „Eine Hexe?" stieß Banjar hervor.
    „Nicht irgendeine", antwortete Oliveyron. „Coco Zamis, die uns mehr als einmal Schwierigkeiten gemacht hat. Ideal für unsere Zwecke, nicht wahr, Banjar."
    Der Meister nickte. Seine Züge drückten eine boshafte Freude aus.
    „Besser konnte es nicht kommen", sagte er händereibend. „Eine richtige Hexe, wie geschaffen für unsere Zwecke."
    Grabosc holte tief Luft.
    Fieberhaft dachte er darüber nach, wie er Coco warnen konnte. Daß es für ihn keine Rettung geben würde, stand für ihn fest. Ihn hatte es „verrissen", wie er sich selbst ausgedrückt hätte. Aber noch war Coco diesen menschlichen Monstrositäten nicht in die Hände gefallen.
    Oliveyron beugte sich ein wenig nieder, legte einem der Wölfe eine Hand auf den Kopf und flüsterte dem Tier etwas ins Ohr. Ein paar Augenblicke später verschwand der Wolf aus dem Tempelinnern. Durch die Lücken konnte Grabosc sehen, daß auch die anderen Wölfe verschwanden, und das Klatschen der Schwingen verriet ihm, daß auch die Vampire ausgeschwärmt waren - vermutlich nur zu dem einen Zweck, Coco Zamis aufzuspüren und herzutreiben.
    Und er konnte nichts daran ändern.
    Rufen und Schreien war sinnlos - wenn Coco nahe genug war, um ihn hören zu können, dann war es bereits zu spät. Die Falle für die Hexe stand weit offen ..
    „Fesselt ihn", ordnete Oliveyron an.
    Einige Minuten später war Grabosc wie Ilona an einen der Steinblöcke gefesselt. Banjar verstand etwas von dem Geschäft, nach kurzem Bemühen mußte Grabosc einsehen, daß er weder mit Kraft noch mit Geschicklichkeit eine Möglichkeit hatte, freizukommen.
    „Und nun zu dir, Täubchen", sagte Banjar. Ilona begann am ganzen Leib zu zittern. Sie flehte und winselte, aber Banjar ließ sich davon nicht erweichen. Er breitete die Arme aus, die Fingerspitzen zielten auf Ilona, und schloß die Augen.
    Die Frau begann zu schreien und sich zu winden. Ihr Gesicht war eine Fratze des
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