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1518 - Das Cueleman-Debakel

Titel: 1518 - Das Cueleman-Debakel
Autoren: Unbekannt
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kleines Menschenkind.
    Das hätte Salaam Siin eigentlich zu denken geben sollen, aber zu diesem Zeitpunkt war er schon nicht mehr zurechnungsfähig.
    Sein erstes Öffentliches Konzert gab er auf Pinchipoo, dem vierten Planeten der grünen Sonne Dgunh. Seine Zuhörer waren knapp menschengroße, fledermausähnliche Eingeborene, die als Jäger und Sammler in den ganz Pinchipoo überziehenden Bergen mit ihren schroffen Graten und Gipfeln lebten.
    Rund zehntausend Pinchipoos waren gekommen. Sie konnten die Textstellen der Gesänge gut verstehen, denn sie beherrschen das Interkosmo, weil auf ihrer Welt für ein paar hundert Jahre die Nachkommen terranischer Schiffbrüchiger gelebt hatten.
    Vielleicht wäre es besser gewesen, sie hätten nichts verstanden, denn sie reagierten ausgesprochen aggressiv darauf. Salaam Siin mußte seinen Vortrag schließlich abbrechen, weil er über und über mit weichen Brocto-Früchten bedeckt war, mit denen die Pinchipoos ihn beworfen hatten. Die Früchte rochen noch schlimmer als faule Eier.
    Als auch die HARMONIE mit einem Hagel von stinkenden Früchten beworfen wurde, verließen wir diese Welt wieder.
    Seinen nächsten Versuch startete der Ophaler auf Quoor-Quamaq, dem zweiten Planeten der weißen Sonne Xanek. Es war eine sehr warme Sumpfwelt, auf der sich eine intelligente Saurierart entwickelt hatte: die aufrechtgehenden und fast hominid aussehenden Quamaqen. Auch sie beherrschten das Interkosmo, denn auf ihrer Welt gab es Forschungsstationen der Aras, die mit einheimischen Heilkräutern herumexperimentierten.
    Die Quamaqen waren aber vor allem sehr musikalisch, denn sie hielten jede Nacht lautstarke und wohlklingende Gesangsdarbietungen ab. Dennoch nahmen sie Salaam Siins Gesänge ganz anders auf, als der Ophaler es sich erhofft hatte. Sie gingen nämlich - einige Wochen vor der Zeit - zur allgemeinen Paarung über und waren damit so sehr beschäftigt, daß sie Salaam gar nicht mehr zuhörten.
    Diesmal schäumte der Ophaler vor Wut. Er startete so schnell von Quoor-Quamaq, daß er gar nicht bemerkte, daß Beodu noch nicht wieder an Bord war. Es dauerte ein paar Minuten, bis er meine entsprechenden Vorhaltungen verstand und umkehrte.
    Danach flogen wir ins Teffa-System weiter. Auf dem vierten Mond des einzigen, überjupitergroßen Planeten Ninga, Tschürüdö, gab es seit mehreren Jahrhunderten eine Siedlung der Tentra-Blues. Bei diesem alten Kulturvolk erhoffte sich Salaam Siin mehr Verständnis für seine Kunst.
    Seine Hoffnung wurde von der Wirklichkeit haushoch übertroffen. Er erntete nicht nur Verständnis, sondern helle Begeisterung, die immer wilder wurde. Leider artete sie in Raserei aus. Die Blues zertrümmerten das Mobiliar des Konzertsaals und stürzten sich schließlich mit hysterischem Geschrei aufeinander.
    Die Prügelei nahm beängstigende Formen an. Da es weit und breit keine Linguiden gab, setzte ich schließlich Telekinese ein und trennte die Streithähne voneinander.
    Dieses Erlebnis nahm den Ophaler am schlimmsten mit, denn seine Gesänge und Hymnen sollten ja friedlich stimmen und keine Raufereien auslösen. Um diesen Schock zu überwinden, flog er auf meinen Rat hin zum sechsten Planeten der blauen Sonne Kyschtyö, Amryök. Die ehemalige Erholungswelt der Apaso-Blues war während der Cantaro-Herrschaft verlassen worden. Auf ihr hatte die Natur alle früher veränderten und kultivierten Regionen zurückerobert. Seitdem war es eine stille und friedliche Welt mit gleichmäßigem warmem Klima, sauberer Luft sowie bewaldeten Hügeln und ausgedehnten Orchideen-Wiesen.
    Während Salaam Siin sich lustwandelnd erholte und Beodu ihn schwerbewaffnet begleitete, um ihn vor eventuellen räuberischen Amphibien zu schützen, fand ich endlich Zeit und Muße, mich intensiver mit dem Ortungskopf des Nischnugg-Roboters zu befassen.
    König Laurin half mir dabei. Viele Stunden lang blieben unsere Versuche, den Kopf zu öffnen, allerdings vergebens. Erst, als es uns gelang, unsere Fähigkeiten zu koordinieren, indem der Cyborg seine Druck- und Zugstrahlprojektoren in schnellem Wechsel einsetzte, während ich gleichzeitig das faustgroße Gebilde rasend schnell rotieren ließ, erzielten wir einen Erfolg.
    Der Ortungskopf brach auseinander.
    Leider stoppten wir unsere Bemühungen nicht sofort. Dadurch wurden etwa neunzig Prozent des Inhalts zertrümmert. Was unversehrt blieb, war eine Art Linse aus hellgrünem, glasartig aussehendem Material von konvexer Form. Sie war mindestens so hart
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