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1517 - Die Mondhexe

1517 - Die Mondhexe

Titel: 1517 - Die Mondhexe
Autoren: Jason Dark
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nackt!
    Tom Kerry war ein mit allen Wassern gewaschener Ganove, den so leicht nichts erschüttern konnte. Was er allerdings da zu sehen bekam, das war für ihn ein Hammer.
    Er glaubte sich sogar in eine Traumwelt versetzt. Wie war es möglich, dass die Frau plötzlich auf dem Feld erschien? Und woher war sie gekommen? War sie aus dem Wald im Hintergrund herausgetreten, in dem sie als Waldfee lebte?
    Er hatte vorgehabt, seinen Freund zurückzurufen, doch irgendetwas hinderte ihn daran. Eine Klammer schien seine Kehle zusammenzudrücken. Er hätte höchstens ein Krächzen produzieren können, nicht mehr.
    Dany tat nichts. Der Anblick dieser Person hatte ihn irgendwie in den Bann geschlagen. Trotzdem sprach er mit dieser Person, denn Tom Kerry hörte die leisen Worte, ohne sie allerdings verstehen zu können.
    Eine Gefahr ging von dieser Szene nicht aus, aber sie war auch nicht normal. Hier stimmte etwas nicht.
    Danys Gestalt verdeckte den Anblick der Frau nicht. So sah Tom sie recht deutlich, als wäre ihr Körper in die Dunkelheit hineingemalt worden.
    Die Haut sah beim ersten Hinschauen völlig normal aus, nicht aber auf den zweiten Blick. Da sah er schon die etwas andere Farbe. Sie war hell, und es schien ihm, als wäre der Umriss ihres Körpers von einer schwachen Aura aus mondgelbem Licht umgeben.
    Er konnte nichts begreifen.
    Er hatte nichts gegen fast nackte Frauen, in diesem Fall allerdings war ihm ihr Erscheinen mehr als suspekt. Sie hatte sich Dany bestimmt nicht gezeigt, um mit ihm ein Abenteuer zu erleben.
    Noch immer schaffte Tom Kerry es nicht, seinen Freund zurückzurufen.
    Scharfe Atemzüge oder mal ein Krächzen, das war alles, was seine Kehle verließ.
    Und er glaubte, dass sich der Mondschein intensiviert hatte. Das Auge am Himmel war heller geworden und sandte seinen Schein in die Tiefe.
    Abwarten.
    Erst mal nichts tun.
    Irgendetwas würde auf dem Feld geschehen. Außerdem war Dany jemand, der sich zu wehren wusste, doch danach sah es bei ihm im Moment nicht aus.
    Die Unterhaltung zwischen ihnen war nicht mehr zu hören. Dafür geschah etwas anderes.
    Es war nicht mal ein Zucken zu sehen. Übergangslos schritt die halb nackte fremde Frau auf Dany Pino zu, und Tom, der Beobachter, wusste jetzt, dass es in den folgenden Sekunden zu einer neuen, vielleicht auch dramatischen Situation kommen würde.
    Er hatte sich nicht geirrt.
    Die Frauengestalt ging weiter. Es war kein Laut zu hören. Ihr Gesicht war nicht genau zu erkennen.
    Auch Dany Pino tat nichts.
    Er blieb einfach stehen und bewegte sich auch nicht, als die Halbnackte dicht vor ihm stand.
    Was dann passierte, glich einem Albtraum, den sich Tom Kerry nie hätte vorstellen können.
    Die Frau ging weiter.
    Und dann gab es Dany Pino nicht mehr.
    Sie war durch ihn hindurch gegangen oder hatte ihn aufgesaugt, denn er war verschwunden. Ein kurzes Aufleuchten hatte Tom Kerry gesehen, das war alles gewesen. Und jetzt nichts mehr. Kein Dany mehr. Der Platz, an dem er eben noch gestanden hatte, war leer.
    Doch die Frau mit dem Tuch um die Hüften gab es noch, und sie setzte mit einer Selbstverständlichkeit, die dem zuschauenden Tom Kerry eine tiefe Furcht einjagte, ihren Weg fort.
    Die Frau ging weiter, und sie hatte jetzt ein neues Ziel. Es war der Jaguar.
    Aber zuvor würde sie ihn, Tom Kerry, erreichen, und das sorgte für einen Angstschub in seinem Innern.
    Tom wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Ihm brach von einem Augenblick zum anderen der Schweiß aus. Zudem fühlte er sich hilflos, und Hilfe würde er hier nicht finden, denn das von ihm ausgeraubte Paar konnte er vergessen.
    Durch seinen Kopf jagten die Gedanken.
    Er spürte seinen Herzschlag überlaut.
    Klar, er hätte fliehen können, das Motorrad stand nur ein paar Schritte entfernt und war startbereit. Das alles wäre kein Problem gewesen, doch er tat es nicht.
    In seinem Innern baute sich Hitze auf. Er hatte das Gefühl, einen irren Schweißausbruch zu erleben, der seinen Körper regelrecht auflöste.
    Mühsam hielt er sich auf den Beinen, und sein Atmen war nur noch ein Keuchen. Die Augen brannten. Er suchte weiterhin nach seinem Freund, ohne ihn entdecken zu können.
    Dany hatte sich aufgelöst. Dany gab es einfach nicht mehr. Damit musste er sich abfinden.
    Und er würde der Nächste sein!
    »Scheiße«, zischte er, »nicht mit mir!«
    Der Augenblick der Entscheidung war da.
    Tom Kerry wusste, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb, um sich in Sicherheit zu bringen, und deshalb gab
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