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1517 - Die Mondhexe

1517 - Die Mondhexe

Titel: 1517 - Die Mondhexe
Autoren: Jason Dark
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wie sie wollen, aber sie leben nicht mehr oder sind nicht mehr da. Diese Person hat sie erwischt und aufgelöst. Da sind Körper zu Staub geworden, und das erkläre mal der Polizei. Die halten dich für verrückt.«
    »Eben.«
    »Und trotzdem müssen wir etwas unternehmen. Das war ein Phänomen, das wir nicht einfach ignorieren können. Ich würde mir immer Vorwürfe machen, wenn wir diese Sache für uns behalten würden.«
    »Und mit wem willst du sprechen?«
    Vor der Antwort trank Ronald einen Schluck Whisky.
    »Mein Gott, Edna«, sagte er dann, »du weißt, dass ich gute Beziehungen zu gewissen Kreisen habe. Da gibt es jemanden von der Polizei, an den ich mich wenden könnte.«
    »Nun ja, es ist ein Freund aus dem Club. Ob der für dich Verständnis haben wird, möchte ich bezweifeln.«
    »Aber er ist kein Streifenpolizist, Edna. Daran solltest du auch denken.«
    »Ja, du hast recht.«
    »Du kennst doch diesen Sir James Powell? Der hat einen hohen Posten beim Yard.«
    »Das ist wahr.«
    »Dann versuche ich es bei ihm. Oder glaubst du, dass er mich auslachen wird?«
    Edna Brighton leerte ihr Glas. Sie gab ihrem Mann keine Antwort.
    Ronald betrachtete sie verwundert. Er dachte in diesem Moment noch einmal an das schauerliche Geschehen auf der Landstraße zurück. Im Nachhinein hatte er das Gefühl, dass Edna die ganze Sache ziemlich gelassen hingenommen hatte. Sonst war sie immer leicht zu erschrecken gewesen, und ausgerechnet dieses Geschehen schien sie nicht besonders beeindruckt zu haben.
    Er schüttelte die Gedanken ab.
    »Ich werde Sir James auf unser Erlebnis ansprechen«, sagte er. »Er leitet eine Dienststelle, deren Mitarbeiter sich um ungewöhnliche Fälle kümmern. Es kann sein, dass ich bei ihm Glück habe.«
    »Aber nicht mehr in dieser Nacht, Ron. Morgen früh. Man soll immer einige Stunden darüber schlafen, bevor man eine wichtige Entscheidung trifft.«
    »Kannst du denn schlafen?«
    Edna Brighton lächelte schmal. »Eher nicht.«
    »Und ich auch nicht, denn ich frage mich immer, was aus den beiden Straßenräubern geworden ist.«
    Ednas Antwort bestand nur aus einem Anheben der Schultern, das war alles…
    ***
    Der Fall des religiösen Psychopathen, der in Deutschland sein Unwesen getrieben hatte, lag hinter mir. Ich war wieder zurück nach London geflogen, und war hier von einem regelrechten Biergartenwetter empfangen worden.
    So etwas musste man einfach ausnutzen.
    Die Conollys hatten nichts gegen einen Treff, auch Suko und Shao waren dabei, aber Glenda Perkins und Jane Collins fehlten, denn beide waren zu beschäftigt.
    Unter einer großen Linde saßen wir zusammen, tranken Bier, sogar Shao und Suko machten mit, wobei sie sich sehr zurückhielten, aber Bill und ich gönnten uns schon den einen oder anderen Schluck.
    Wir unterhielten uns, jeder hatte irgendetwas zu sagen, und wir schauten dabei des Öfteren in einen Himmel, der allmählich von der Sonne verlassen wurde, wobei sie ihn zum Abschied noch kräftig rötete.
    Bill Conolly war leicht sauer darüber, dass er in der letzten Zeit ziemlich am Rand gestanden hatte und nicht mit mir zusammen auf Pirsch gegangen war, wie er meinte.
    »Es hat sich eben nicht ergeben«, sagte ich.
    »Zum Glück«, meinte Sheila. »Die früheren Zeiten sollten vorbei sein. Man wird schließlich nicht jünger.«
    »Nur dass unsere Gegner die Gleichen bleiben und die Bemerkung auf sie nicht zutrifft«, meinte Bill. »Da müssen wir eben noch mehr auf der Hut sein, denke ich.«
    »Du nicht.«
    »Nein, überhaupt nicht«, bestätigte Bill, wobei er mir zuzwinkerte.
    Irgendwann würden wir wieder auf Tour gehen, das stand fest, aber im Augenblick wollte ich nicht an den Job denken. Es machte einen zu großen Spaß, einfach nur im Biergarten zu sitzen.
    Bill wandte sich an Suko. »Sag mal, was liegt denn bei euch an? Oder habt ihr Pause?«
    »Im Moment schon. Und deshalb denken wir auch darüber nach, ein paar Tage zu verreisen«, erklärte Shao.
    Sheilas Augen leuchteten auf. »Wirklich?«
    »Ja.«
    »Das finde ich toll.«
    Bill mischte sich ein. »Du tust ja gerade so, als würdest du nie aus dem Haus kommen.«
    »Einen Urlaub könnte ich mir auch vorstellen. Wir haben Juni, da ist es nicht so heiß, und wir müssen auch nicht so weit fahren. Was haben wir denn zu verlieren? Nichts, gar nichts. Keine Kinder, auf die aufgepasst werden muss, also ich könnte mir den Urlaub wirklich gut vorstellen.«
    Bill runzelte die Stirn und schaute mich leicht verzweifelt an. »Hast
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