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1517 - Die Mondhexe

1517 - Die Mondhexe

Titel: 1517 - Die Mondhexe
Autoren: Jason Dark
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geschlossen hatte. Zu sprechen brauchte er nicht. Beide Männer verstanden sich blind, und als klar war, dass sie keinen Gegenverkehr zu befürchten brauchten, da drehte Tom Kerry auf.
    Plötzlich wurde die Kawasaki schnell.
    Ob die beiden Personen im Jaguar etwas merkten, konnte keiner von ihnen sagen. Sie konnten die Maschine wahrscheinlich nicht mal sehen, denn Tom hatte den Scheinwerfer nicht eingeschaltet.
    Urplötzlich befanden sie sich neben dem Jaguar. So schnell, dass die andere Seite nicht reagierte. Sie mussten dem Paar vorkommen wie ein Geist aus dem Biker-Himmel.
    Für wenige Sekunden blieben sie auf gleicher Höhe. Aus Sicherheitsgründen mussten sie in den Jaguar hineinschauen. Sie wollten keine Überraschungen erleben. Nicht, dass noch weitere Mitfahrer im Fond des Autos saßen.
    Das war hier nicht der Fall, und Tom gab wieder Gas. Donnernd rasten sie vorbei. Das Aufbrüllen des Motors sorgte bei der Fahrerin für einen leichten Schock, denn sie trat unmotiviert auf die Bremse.
    Dany und Tom waren weg.
    Hinter ihnen fuhr der Jaguar, und beide wusste, dass er bald in die Kurve einbiegen würde, die sie schon erreicht hatten.
    Genau dort stoppten sie.
    Zwei Sekunden später saß Tom nur noch allein im Sattel. Dann stellte er die Maschine quer. Sie stand jetzt aufgebockt mitten auf der Straße, die recht schmal war. Normal kam kein Wagen an der Kawasaki vorbei.
    So sollte es sein.
    Ihnen blieb keine Zeit mehr, miteinander zu reden. Auch Tom klappte sein Visier in die Höhe. Trotzdem wirkten sie noch wie zwei böse Gestalten aus einem Horrorfilm.
    Der Jaguar kam.
    Er nahm die Kurve langsam. Es brannte kein Fernlicht, aber auch das normale Abblendlicht reichte aus, um die zwei Männer mit kaltem Glanz zu überschütten.
    Jetzt mussten sie gesehen werden Es lief alles ab wie immer. Ihre Augen leuchteten auf. Die Sache sah danach aus, dass alles gut ablief. Die Blonde drückte auf die Hupe. Eine fast lächerliche Reaktion, doch sie wusste beim besten Willen nicht, was sie unternehmen sollte, um die Straße vor sich frei zu bekommen.
    Tom und Dany blieben gelassen. Neben der Maschine hatten sie sich aufgebaut. Sie gaben durch keine Geste zu verstehen, dass sie verschwinden würden. Jetzt war es an der Gegenseite, zu reagieren.
    Es mochte abgebrühte Fahrer geben, die jetzt Gas gegeben hätten, um seitlich am Motorrad vorbei zu kommen.
    Die Frau hinter dem Lenkrad tat dies nicht. Sie hatte einfach nicht die Nerven. So tat sie genau das, was in fast allen Fällen zutraf und womit Tom und Dany gerechnet hatten.
    Sie bremste. Und das tat sie stotternd, denn der Jaguar ruckelte hin und her. Dann stand er.
    Beide Männer schlössen ihre Visiere. Ab jetzt würden die Dinge so ablaufen, wie sie es sich vorgestellt hatten. Probleme würde es keine mehr geben.
    Sie nickten sich zu.
    Das Spiel lief nach den Regeln ab. Beide Männer hielten bereits die Waffen mit den aufgeschraubten Schalldämpfern in den Händen.
    Dany Pino zog die Tür an der Fahrerseite auf, sein Freund übernahm die gegenüberliegende, und beide sahen das Gleiche.
    Sie schauten in die vom Schock starr gewordenen Gesichter zweier Menschen, die in diesem Augenblick wie Puppen wirkten…
    Durch die geschlossenen Visiere war nichts von den Gesichtern der beiden Männer zu sehen.
    Es waren Augenblicke, die Dany und Tom genossen. Wenn es ihnen nicht auf die Zeit angekommen wäre, hätten sie sich an den Menschen ergötzen können, an dem, was sie wohl erlebten, wie es in ihrem Innern aussah und ob die Angst tatsächlich an ihnen nagte und ihren Herzschlag zum Stillstand gebracht hatte.
    Das Paar sprach nicht ein Wort. Beide waren älter und hatten die erste Lebenshälfte überschritten. Natürlich war das blonde Haar der Frau gefärbt. Das Gesicht des Mannes war schmal, aber von Falten durchfurcht, und in seinen Augen lag kein Leben.
    Wieder verstrichen Sekunden, in denen nichts geschah. Für das Paar im Wagen mussten sie sich zu Ewigkeiten dehnen. Genau das war es, was den Männern den Kick gab. Sie genossen die Macht. Sie, die aus kleinen Verhältnissen kamen, konnten es den Geldsäcken endlich mal zeigen.
    Tom Kerry streckte seine Waffe vor. Die verlängerte Mündung berührte das Kinn des Mannes, der unter dieses Bewegung zusammenzuckte und zum ersten Mal wieder so etwas wie Leben zeigte.
    »Wir wollen kein Schreien, wir wollen kein Durchdrehen, wir wollen nur, dass ihr ruhig bleibt. Verstanden?«
    Der Mann sagte nichts. Seine Frau reagierte mit einem
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