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1514 - Das Muschelschiff

Titel: 1514 - Das Muschelschiff
Autoren: Unbekannt
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das ist nicht schlimm.
    Jetzt nicht mehr. Die Gegebenheiten verändern sich ständig!"
    Mit der Person zuviel meinte der Unbekannte mich. Ursprünglich hatte sein Plan so ausgesehen, daß er Per-EKit auf Gesil ansetzte, sie nach M13 lockte und mit dem Kontiden zusammenführte, der sie zu seinem Auftraggeber bringen sollte. Der Unbekannte wollte Gesil mitnehmen, und er hatte ihr Andeutungen übermitteln lassen und auch über Funk bereits mit ihr gesprochen.
    Ich fragte mich, was er von ihr wollte und ob es tatsächlich mit ES zu tun hatte, was er zu berichten wußte.
    Der Unbekannte hatte einen Fehler gemacht, und dieser hieß M13. Er hatte damit rechnen müssen, daß, wenn er sein Operationsgebiet in den Kugelhaufen legte, er dann automatisch die Aufmerksamkeit der Planetenbewohner erregte. Er mußte Schwierigkeiten einkalkuliert haben. Und er hatte kompromißlos gehandelt und das Großraumschiff der Topsider einfach abgeschossen.
    Er hatte seinen Beitrag zur Eskalation in M13 geleistet, die ich unter allen Umständen verhindern wollte. Das Problem der Topsider konnte nicht mit kriegerischen Mitteln gelöst werden.
    Obwohl es dich in den Fingern juckt, die Kerle aus deiner Heimat hinauszuwerfen! meldete sich mein Extrasinn. Richte deine Aufmerksamkeit auf das Muschelschiff.
    Ich blinzelte und trat hinter Per-E-Kit auf den Boden des Hangars hinaus. Außer den Kontiden sah ich ein paar Roboter von nichtssagender Bauart. Ich konnte von der Form nicht auf das Aussehen der Erbauer schließen. Es handelte sich um einfache, zylinderförmige Maschinen, und sie ruhten reglos in ihren Magnethalterungen.
    Ich blieb stehen und wartete, bis Gesil neben mich getreten war. Perrys Frau hielt die Augen auf den Ausgang gerichtet. Ihre Schulter berührte mich leicht, und sie entfachte damit einen emotionalen Sturm in mir, ohne es zu ahnen. Ich schloß die Augen, um den Traum loszuwerden, der über mich hereinbrach.
    Gesil, die schwarze Flamme! Gesil, die Sphinx vom Asteroiden Spoodie-Schlacke!
    Deutlich erinnerte ich mich daran, als sie mich das erstemal angesehen hatte. Ich war ihrem Blick ausgewichen, weil ich gespürt hatte, wie mich ein Schwindel erfaßte. Ich hatte gemeint, in diese Augen hineinzustürzen.
    Diese Frau hatte nicht völlig meinem Schönheitsideal entsprochen, aber ich hatte sie von Anfang an unglaublich begehrenswert gefunden.
    Aber es war nicht nur ihre unterschwellige Erotik, die sie ausstrahlte. Eine Aura von Einsamkeit und Ewigkeit hatte sie umgeben. Und ich hatte mich in dieser Aura gefangen. Ich behielt die Kontrolle über meinen Verstand, aber sie fesselte mich dennoch. Es blieb unausgesprochen, aber zwischen uns hatte sich damals ein unsichtbares Band geknüpft, das unzerreißbar fest erschien.
    Und doch war es viel zu kurz für ein langes Arkonidenleben.
    Ich hatte sie geliebt und spürte erneut den süßen Schmerz der verzehrenden Glut in mir.
    Als ich die Augen öffnete, sah ich ihr Gesicht unmittelbar vor mir. „Was ist?" fragte sie. „Was hast du, Atlan?"
    „Es ist - nichts", brachte ich mühsam hervor. Meine Stimme klang heiser.
    Sie musterte mich besorgt, und ich hatte das Gefühl, als stürzte ich erneut in ihre großen, dunklen Augen hinein, obwohl sie keine schwarzen Flammen mehr in die Bewußtseine der Lebewesen projizierte. Sie trat vor mir zurück und schüttelte den Kopf. Ihre schwarze Haarpracht umwehte sie wie ein Mantel. Sie nahm mich an der Hand. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen", flüsterte sie, so daß nur Per-E-Kit und ich es hörten. „Niemand braucht das. Glaube mir, Arkonidenführer. Ich weiß genau, was ich tue!"
    „O ja!" erwiderte ich, und sie erkannte den leichten Sarkasmus in meiner Stimme und ließ meine Hand los. „Ich bin überzeugt davon.
    Dennoch glaube ich, kann es nicht schaden, wenn außer dir noch jemand weiß, was eigentlich vor sich geht!"
    „Mißtraust du mir?"
    „Nein!" rief ich laut. „Natürlich nicht!"
    Ein nachsichtiges Lächeln huschte über ihr Gesicht und trieb mich zur Weißglut. „Du vergißt, daß ich dich genau kenne, Atlan. Weißt du nicht mehr, was damals war, als du mich von Spoodie-Schlacke holtest?"
    Vorsicht! mischte sich der Logiksektor völlig überflüssig ein. Sie hat vorhin etwas gemerkt! „Ich weiß", hörte ich mich sagen und sah erneut die Bilder von damals vor mir. Beinahe lief ich gegen die Wand neben der Tür. Gesil packte mich am Arm und hielt mich fest. „Reiß dich zusammen!" zischte sie neben meinem Ohr. „Bleibe
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