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1514 - Das Muschelschiff

Titel: 1514 - Das Muschelschiff
Autoren: Unbekannt
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gegenüber Platz. Sie lächelte mir aufmunternd zu. „Ich komme mir in diesem Schiff wie im überfüllten Wartezimmer einer altertümlichen terranischen Praxis vor", sagte ich. „Wie lange wird es noch dauern?"
    „Ich kenne den Unbekannten ebensowenig wie du, Atlan. Und ich denke mir, daß auch Perry nicht wüßte, mit wem er es zu tun hätte."
    Eine Weile saßen wir schweigend beisammen. Ich sah keinen Sinn darin, all das nochmals aufzuwärmen, was mir im Kopf herumging. Und Gesil? Sie war der Einladung in das Muschelschiff gefolgt, um einem bestimmten Ziel näher zu kommen. Sie hatte sich vorgenommen, auf eigene Faust nach ES zu suchen und die unter dem irrigen Vorwand einkassierten Zellaktivatoren zurückzuerlangen. Daneben beschäftigte sie die Frage, wer der Vater ihres Sprößlings Monos war.
    Assu-Letel hätte keine Antwort mehr geben können. Per-E-Kit hatte den Fürsten des Hexameron getötet.
    Ich beobachtete die Frau meines Freundes unauffällig. Sie schien tatsächlich zu erwarten, daß sie die Antwort in diesem Schiff finden würde.
     
    4. Die Jagd - 1148 NGZ
     
    Ein Springer, der nach dem Tod von Monos und dem Rückzug der Cantaro nicht in die Fußstapfen der Hanse trat und beim Wiederaufbau der Milchstraße mithalf, ein Patriarch, der darauf verzichtete, Profit herauszuschlagen und seine Sippe zu ungeahntem Reichtum zu führen, ein solcher Springer verdiente es nicht, als Händler bezeichnet zu werden. Man hätte ihn auf einer Tagung der Sippenführer ächten und mit Schimpf und Schande aus der Galaxis jagen sollen.
    Zum Glück wußte niemand, daß gerade Arramo und seine Sippe diesen Weg gewählt hatten, um ihren Geschäften in den Weiten ESTARTUS nachzugehen. Es wußte auch niemand, daß die ARRAMO Idiese Bezeichnung gar nicht mehr verdiente, denn der Patriarch verfügte nur noch über dieses eine Schiff. Alle anderen waren im Lauf der vielen Jahre verlorengegangen oder vernichtet worden.
    Holder Arramo störte sich an alldem nicht. Er hatte sich auf den Weg aus der Milchstraße gemacht, und keiner seiner Sippe fragte ihn, warum er nicht am Aufbau der Milchstraße beteiligt sein wollte.
    Es hätte eine sinnvolle Antwort gegeben. Die Arramo-Sippe war reich genug. Sie konnte es sich leisten, die nächsten siebenhundert Jahre keinen Finger krumm zu machen. Außerdem gab es da noch die Gesetze des Galaktikums. Sie besagten, daß keine Einzelperson, keine Gruppe und kein Volk so reich werden dürfte, daß sie oder es in der Lage war, ganze Teile der Milchstraße legal einzukaufen und dort die Politik zu bestimmen.
    Holder Arramo interessierte das Galaktikum nicht. Seine Sippe vertraute ihm bedingungslos, und er hätte jeden ohne Schutzanzug aus der Schleuse geworfen, der sich im widersetzt hätte.
    ESTARTU wartete auf sie. So sagte er es. Es war nicht das erste Mal, daß sie den weiten Weg dorthin zurücklegten, ein paar Greise drunten in den Wohnetagen erinnerten sich noch daran, daß sie als junge Raumfahrer schon bei einem dieser Ausflüge mitgemacht hatten.
    Eine Unterbrechung der Reise, warum nicht. Noch nie hat es einen Springer gegeben, den nicht die Abenteuerlust getrieben hätte. Und die Insassen der ARRAMO Ibildeten da keine Ausnahme.
    Schon wieder tauchten zwei Muschelschiffe auf der Ortung auf, und Hadorob, der das Schiff führte, wies den Syntron an, die bereits vorprogrammierte nächste Hyperraumetappe einzuleiten und zu verschwinden.
    Es half wenig. Sie materialisierten in der Nähe eines dunkelgelben Sterns, und als erstes machten sie das Sonnenfort aus, das umgehend damit begann, Energie aus dem Stern abzuziehen.
    Die ARRAMO Iwartete nicht lange und verschwand irgendwohin in den interstellaren Leerraum.
    Bisher hatten sie keine einzige Sonne in den Randzonen Truillaus angetroffen, die nicht über ein Fort verfügte.
    In den anderen galaktischen Sektoren, in denen sie auf eine Verschnaufpause hofften, ließen die Muschelschiffe nicht lange auf sich warten.
    Ohne daß sie etwas verbrochen hatten, jagte der Bewahrer von Truillau sie.
     
    *
     
    „Wir fordern ihn heraus, das ist gut so!" dröhnte der Patriarch, als sie das Spiel eine weitere Tag-Nacht-Phase getrieben hatten. „Irgendwann kocht er so vor Zorn, daß er einen Fehler macht!"
    Hadorob grinste und zeigte seine blitzendweißen Zähne. „Du weißt doch wieder mehr, als du zugibst, Vater. Wie lange sollen wir dieses Spiel noch treiben? Erwartest du, daß sich der Bewahrer zeigt? Wer ist das, der sich da eingenistet hat? Warum
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