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1511 - Die neun Leben des Caligula

Titel: 1511 - Die neun Leben des Caligula
Autoren: Unbekannt
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insgesamt vier Fluchtklappen.
    Als Hang in dem mörderischen Gedränge den rostrot gesprenkelten Rücken Caligulas entdeckte, eilte er hin und griff ihn sich mit einer blitzschnellen Handbewegung heraus.
    Der Kater gebärdete sich wie von Sinnen. Er fauchte und kratzte, aber Hang ließ ihn nicht los. „Keine Chance, mein Alter", sagte Hang zu ihm. „Ich laß dich nicht laufen, und wenn du mir den ganzen Arm aufschlitzt. Eher breche ich dir das Rückgrat."
    Das half. Der Kater fauchte noch einmal und zeigte seine Krallen, gab dann aber seinen Widerstand auf. „So ist’s richtig", sagte Hang und strich Caligula gegen das Fell, was dieser gar nicht mochte. „Bist ein kluges Kerlchen und weißt, wann du dich der Überlegenheit eines Gegners zu beugen hast. Aber bleib nur ruhig, es geschieht dir nichts ... nichts, was du nicht verdienen würdest." In Richtung der drei Terraner fügte er erklärend hinzu: „Caligula sieht sich als Herrscher der Burg und haßt mich vermutlich, weil ich ihm diese Position streitig mache."
    Mit dem Kater auf dem Arm ging Hang zur Sitzlandschaft und ließ sich auf einen der Kissenberge sinken. Die drei Besucher folgten seinem Beispiel. Hang entsann sich seiner Gastgeberpflichten und erkundigte sich, ob er ihnen irgend etwas anbieten könnte. Aber Alaska lehnte ab. „Kommen wir gleich zur Sache", sagte er. „Je eher wir die Angelegenheit hinter uns bringen und weiterfliegen können, desto besser. Wir haben es sehr eilig."
    „Worum geht es also?" fragte Hang sachlich. Er erwartete eine klare Antwort und stellte sich schon aufs Feilschen um den Preis ein. Aber diesen Gefallen tat ihm Alaska nicht. „Die Angelegenheit ist ein wenig verzwickt und auch delikat", sagte er umständlich. „Zum besseren Verständnis muß ich dir die Vorgeschichte erzählen, Hang. Und dann werde ich dir unser Begehren als Rätsel vortragen. Davon, ob du die Antwort geben kannst, hängt es ab, ob wir ins Geschäft kommen, Als Hilfestellung soll dir dienen, daß die Lösung über einen Syllogismus zu finden ist."
    „Über einen was?" erkundigte sich Hang, wartete aber erst keine Antwort ab. „Ich bin gar nicht so sicher, daß ich mich darauf einlasse."
    „Auch nicht für hundert Galax?" fragte Alaska. „Auch nicht für hundert Galax", antwortete Hang. „Hundert wären bloß ein Tropfen auf einen heißen Stein."
    „Und auch nicht für tausend?"
    „Laß hören."
    Alaska seufzte und erklärte dann: „Wir wollen in ein Black Hole einfliegen, brauchen für dieses Unternehmer jedoch unbedingt die Hilfe eines Nakken. Wir haben auch einen Nakken gefunden, der sich prinzipiell bereit erklärt hat, uns zu helfen. Natürlich sind wir unsererseits bereit, ihn dafür ausreichend zu bezahlen. Aber der Nakk, dessen Name übrigens Udivar ist, läßt sich nicht einfach kaufen. Er möchte für seine Dienste auf ganz besondere Weise entlohnt werden.
    Nämlich gewissermaßen durch Naturalien. Es handelt sich also um ein Tauschgeschäft."
    Alaska machte eine Pause zum Atemholen, bevor er fortfuhr: „Die Dienste des Nakken gegen etwas Unmögliches! Das Dumme dabei ist jedoch, daß der Nakk nicht klar gesagt hat, was er will, sondern seine Forderung lediglich umschrieben hat. Ich glaube nun dahintergekommen zu sein, was er meint. Meine beiden Begleiter, Ernst Ellert und Testare, sind aber der Meinung, daß es nicht so einfach sein kann, wie ich es mir vorstelle. Darum möchte ich auch die Meinung eines Außenstehenden, deine Meinung, Hang, einholen und dir die Forderung des Nakken in Rätselform wortgetreu wiedergeben.
    Einverstanden?"
    „Eigentlich nicht", sagte Hang mürrisch, der immer mehr zu der Überzeugung kam, daß Alaska ihn verschaukeln wollte, „Ich war noch nie ein guter Rätselknacker."
    „Versuche es wenigstens", bat Alaska. „Für uns hängt sehr viel davon ab."
    „Und ich bekomme die tausend nur, wenn ich das Rätsel löse?"
    „Du bekommst die tausend, wenn du uns dazu verhelfen kannst, die unmögliche Forderung des Nakken Udivar zu erfüllen", bestätigte Alaska. „Das hört sich nicht gut an", meinte Hang. Das hörte sich sogar ganz und gar nicht gut an! Als er Caligula in Gedanken versunken wieder gegen den Strich streichelte, versteifte sich der Kater; Hang wies ihn mit einem Klaps in die Schranken, und Caligula gab ihm Kontra, indem er ihm die Krallen durch den Stoff seines Hemdes in die Brust bohrte. Hang zuckte mit keiner Wimper, das gehörte einfach zu ihrem Positionskampf um die
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