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1510 - Ein blinder Passagier

Titel: 1510 - Ein blinder Passagier
Autoren: Unbekannt
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sicher zu sein, mußte er Unsummen für Bestechungen ausgeben, so daß vom gelegentlichen Gewinn nicht viel übrig blieb.
    Es war ein Leben von der Hand in den Mund, aber geduldig wartete er auf seine Chance.
    In der Geschichte der Galaxis kannte Malaudi sich aus, schließlich war er weit genug herumgekommen.
    Besonders Überlieferungen weckten sein Interesse, und so war es kein Wunder, daß er auch von den Zeittafeln von Amringhar gehört hatte.
    Genau wußte er allerdings nicht, worum es sich dabei handelte, aber seine empfindliche Nase witterte bei dem Begriff „Zeittafeln" Geld, Macht und unglaublichen Reichtum.
    Hinzu kam, daß ihm der Boden von Nallus zu heiß unter den Füßen wurde. Das Geld für weitere Bestechungen fehlte, und so würde es nicht mehr lange dauern, bis man ihn faßte und einsperrte.
    Und genau zu diesem Zeitpunkt tauchten diese drei allem Anschein nach sehr wohlhabenden Fremden auf, die dasselbe Ziel hatten wie er: Amringhar!
    Wenn das kein Wink des Schicksals war!
    Leider hatte seine Frechheit diesmal nicht gesiegt. Auch sein Bluffen hatte nichts genützt. Die drei Männer waren harte Brocken, aber er war sicher, auch mit ihnen fertig zu werden. Wie, das mußte noch sorgfältig überlegt werden.
    Immerhin war es eine gute Investition gewesen, an diesem Tag die Hotelbar in Nallus-City aufzusuchen. In seiner verzweifelten Situation benötigte er jeden noch so kleinen Hoffnungsschimmer. Eine geringe Summe besaß er noch, aber sie reichte nicht, Nallus legal zu verlassen.
    Er suchte sein billiges Mietzimmer auf und warf sich auf das für ihn viel zu große Bett, schloß die Augen und dachte nach.
    Langsam nahm sein phantastischer Plan Formen an.
     
    *
     
    Am folgenden Tag ließ sich Alaska zum Raumhafen bringen. Da man ihn auch dort gut kannte, bereitete es ihm keine Schwierigkeiten, die Erlaubnis zum Betreten des Landefelds zu erhalten. Man stellte ihm ein Kleinfahrzeug und einen Führer zur Verfügung.
    Seit gestern waren zwei neue Raumer eingetroffen, der eine zweifellos eine Einheit der Hanse. Er verzichtete darauf, Kontakt aufzunehmen, und bat seinen Führer, ihn zu den Werkshallen zu bringen. „Wird gemacht", bestätigte der uniformierte Terraner.
    Ellert hatte ihm gegenüber den terranischen Kugelraumer erwähnt. Den wollte er sich näher ansehen und versuchen, den Besitzer zu ermitteln. Ein Schiff, das repariert oder überholt wurde, konnte unter Umständen auch zum Verkauf ausgeschrieben werden. Oder zu einer Auktion.
    Beiläufig stellte er seinem Führer eine entsprechende Frage. „Ich weiß nur, daß es sich um ein sehr altes Modell handelt, das generalüberholt würde. Es steht schon längere Zeit in der Parkposition dort bei den Hallen. Keine Ahnung, wem es gehört, aber die Hafenbehörde kann das sicher feststellen."
    Das Fahrzeug hielt bei den Hallen an. Alaska stieg aus und bat den Führer, ihn zu begleiten.
    Nach einigem Suchen trieb Alaska den verantwortlichen Leiter der Hafenwerft auf, einen fetten Terraner mit dicken Schweinsbacken und einem unsteten Blick. Alaska ignorierte das unangenehme Äußere des Mannes, der hier sicher wie eine Made im Speck lebte, und erkundigte sich nach dem Besitzer des Kugelraumers.
    Der Dicke sah hinüber zu der hundert Meter hohen Kugel und betrachtete dann Alaska mit unverhohlener Neugier. „Warum willst du das wissen?"
    „Nur aus bloßem Interesse. Immerhin handelt es sich beinahe um ein Museumsstück. Es gibt Menschen, die sammeln so was." Der Dicke lachte gluckernd. „Auch Raumschiffe?" Er lachte noch immer. „Na, von mir aus. Aber leider weiß ich nicht, wem der alte Kahn gehört. Ich bekam von der Direktion lediglich den Auftrag, ihn zu überholen und wieder voll flugtauglich zu machen. Und das ist auch geschehen. Der Pott ist wieder wie neu, aber es hat ihn noch niemand abgeholt."
    Er schnaufte und holte nach der langen Rede erst einmal Luft.
    Alaska sah ein, daß er hier keine vernünftige Auskunft erhalten konnte. Auf dem Weg zu ihrem Fahrzeug fragte er seinen Führer: „Kennst du den Dicken näher?"
    „Nein, und ich lege auch keinen Wert darauf.
    Ich habe eine reine Weste und möchte sie auch behalten."
    Alaska hatte sich also in der Beurteilung des Dicken nicht geirrt. Aber das half ihm auch nicht weiter - oder vielleicht doch?
    Mit Geld ließ sich einiges erreichen.
    Er bedankte sich bei der Hafenleitung und erkundigte sich wie nebenbei nach der Herkunft des Kugelraumers. „Tut uns aufrichtig leid, aber darüber dürfen
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